Russland mit der MS Ivan Bunin

Tag 5 Insel Kishi (8:00 – 11:30 Uhr) – Wolga-Baltik-Kanal

Frühstück
Frühstück

Das Bordradio weckte heute um 7:15 Uhr, denn um 8 Uhr erreichten wir bereits die Insel Kishi. Und so eilten wir vom Frühstück gleich raus an Deck, um die ersten Fotos im Morgenlicht zu machen.

Um 9 Uhr sammelten sich die fünf Gruppen für den inkludierten Ausflug am Anleger von Kishi, wo übrigens erneut die Maxim Litwinow lag. Wir besichtigten die Winterkirche oder Prokow Kirche oder Maria-Schutz-Kirche. Die Christi-Verklärungskirche oder Sommerkirche ist immer noch in Renovierung, aber die 22 Zwiebeltürmchen sind nicht mehr eingerüstet. Dieses Ensemble, zu dem auch der Glockenturm und der Friedhof samt dem burgartigen Zaun gehören, sind die einzigen Originalbauten auf Kishi. Alle übrigen Holzbauten wurden später nach Kishi in das nunmehrige Freilichtmuseum gebracht. Anschließend ging es in das daneben liegende Bauernhaus. Weiter ging es zur Erzengel-Michael-Kapelle mit seinem Glockenspiel und der Windmühle daneben sowie zu der ältesten russischen Holzkirche, der Lazaruskirche. Dann war auch schon fast wieder Zeit an Bord zu gehen (all aboard um 11:15 Uhr). Vom 1. bis 3. August fand in Kishi eine historische Regatta statt und so sammelten sich bereits am Morgen Boote unterschiedlichster Art und die Menschen strömten zu dem Kirchen-Ensemble, teilweise in schönen Trachten. Noch ein Hinweis zur Kleidung: Da die Kirchen auf Kishi noch aktive Kirchen sind, sollten Knie und Schulter bedeckt sein. Während die Herren ihre Kopfbedeckung abnehmen müssen bei Betreten der Kirche, sollten die Damen über eine Kopfbedeckung verfügen. Am Besten eignet sich ein leichtes Tuch, das man in der Tasche verstauen kann. In vielen Kirchen in den Städten hängen vor dem Kirchenraum Tücher an einem Ständer.

[clear]

[clear]

Übrigens verließ die Maxim Litwinow Kishi schon eine Stunde vor uns. Dazu musste die Ivan Bunin kurz ablegen und die Maxim Litwinow wegfahren lassen. Derartige Manöver gibt es in praktisch allen Orten, denn es wird in der Regel im Dreier-Pack angelegt. Das hatte für uns den Vorteil, dann nun die Ivan Bunin direkt am Anleger lag und wir endlich auch einmal Fotos von unserem Schiff machen konnten. Wie wir erfuhren, war das heute ein außergewöhnlicher Tag auf Kishi mit lediglich zwei Flusskreuzfahrtschiffen. Das können auch schon bis zu sieben auf einmal sein.

Um 12 Uhr stellte Maria im Tschajkowskij Saal die fakultativen Ausflüge für Moskau vor. Ich hatte mich schon gefragt, was wir am Abflugtag bis 17 Uhr am Moskauer Flughafen machen sollten. Kein Problem, es wird eine Fahrt auf der Moskwa angeboten, welche die Zeit gut überbrückt.

Anschließend um 12:30 Uhr trafen sich erneut die Sänger für den Wolga-Chor, wie er inzwischen hieß. Es folgte um 13 Uhr das Mittagessen, auch wenn ich seit drei Tagen schon kein Hungergefühl mehr habe.

[clear]

[clear]

Am Nachmittag stand die Brückenführung auf dem Programm. Unsere Gruppe 1 war um 14:15 Uhr an der Reihe. Kapitän Christofor erläuterte mit Dolmetscherin Oxana recht humorvoll die Einrichtungen der erstaunlich großen Brücke. Die Ivan Bunin verfügt über drei Hauptmaschinen und drei Schrauben sowie fünf Ruder, ein Bugstrahlruder und Stabilisatoren. Der Autopilot kann und darf nur auf dem Ladogasee sowie dem Onegasee, auf dem wir uns gerade befanden, eingeschaltet werden. Die Brücke ist während der Wache immer doppelt besetzt mit einem Offizier und einem Steuermann, bei der Mitternachtswache, die der Kapitän selbst macht, mit der dritten Offizierin als zweiter Person. Das Schiff verfügt zudem über eine Abwasseraufbereitungsanlage sowie eine Müllverbrennungsanlage.

[clear]

[clear]

Teil 2 des Vortrags über russisches Kunsthandwerk folgte um 15:30 Uhr im Tschaikowskij Saal. Heute ging es um Lackminiaturarbeiten, Ikonenmalerei und Birkenrinden-Schnitzarbeiten.

Der Nachmittagskaffee um 16 Uhr stand heute unter dem Motto „russische Teestunde“ mit Tee, Piroggen und Live-Musik vom Bordensemble. Neben klasssischen Piroggen mit Lachs, Ei mit Schnittlauch, Kartoffeln mit Pilzen und Erbsen gab es auch Piroggen mit getrockneten Aprikosen sowie mehrere Blechkuchen mit Quark oder Obst wie Kirschen, Äpfeln, Himbeeren oder Erdbeeren. Dazu spielte das Bordensemble russische Volkslieder und zwei der Übersetzer erläuterten die russische Teezubereitung.

[clear]

[clear]

Es folgte um 17 Uhr ein Vortrag von Maria über die Russisch-Orthodoxe Kirche im Tschajkowskij Saal. Den Vortrag überlies ich meinem Mann und trainierte ein paar der Kalorien auf dem Cross-Trainer ab.

Um 19 Uhr wurde im Restaurant zum russischen Abendessen geladen – inklusive einem Glas Wodka. Allerdings war auch die erste Schleuse des Wolga-Baltik-Kanals für 19:30 Uhr angekündigt. Eine schwere Wahl! Insgesamt sind es übrigens sechs Schleusen, die stufenartig eine hinter der anderen kommen. Die siebte Schleuse kommt dann erst nach Goritsy am morgigen Tag. In die erste Schleuse fuhren wir noch vor dem Essen ein.

[clear]

[clear]

Während des Essens konnten Tickets für die Wodka-Show mit Verkostung von fünf russischen Wodkas mit typischen Beilagen und Musik für 10 Euro erworben werden, die morgen vor dem Abendessen stattfinden wird. Natürlich nur rein aus Recherchegründen haben wir uns dazu überreden lassen.

[clear]

[clear]

Das weitere Abendprogramm bestand aus einem Konzert russischer Romanzen im Tschajkowskij Saal um 20:30 Uhr und anschließend russischem Tanz in der Musik Bar ab 21:30 Uhr. Der heutige Film um 22 Uhr war „Katharina die Große“. Da aber nun im Wolga-Baltik-Kanal eine Schleuse nach der anderen folgte und auch der Sonnenuntergang beeindruckend war, blieben wir einfach an Deck und genossen den Abend. Nach Schleuse 4 gegen 23 Uhr gingen wir ins Bett. Die Schleusen sind übrigens 18 m breit, das Schiff 17 m. Ein leichtes Touchieren der Schleusenwand ist fast unumgänglich. Schleuse 5 spürte ich noch im Bett, bei Schleuse 6 schlief ich bereits tief und fest.

Zum Abschluss noch die Abendstimmung heute. Wer braucht da noch ein Unterhaltungsprogramm?

[clear]

[clear]

Gute Nacht!

Anmerkung: Cruisediary.de fuhr mit der Ivan Bunin auf Einladung von Phoenix Reisen.

Gefällt Ihnen dieser Beitrag? Dann teilen Sie ihn bitte in den sozialen Medien ...

... und folgen Sie uns auch auf Facebook, Twitter und/oder Instagram!

X

Hinweise zur redaktionellen Unabhängigkeit und zu Werbung

Cruisediary.de fuhr mit der Ivan Bunin auf Einladung von Phoenix Reisen. In unserer unabhängigen Berichterstattung lassen wir uns dadurch nicht beeinflussen.

Wir legen grossen Wert auf unabhängige und neutrale Berichterstattung. Wenn uns etwas nicht gefällt, werden wir das schreiben, und auch, wenn uns etwas gefällt - egal, ob wir auf eigene Kosten oder auf Einladung gereist sind. Das sind wir unseren Lesern schuldig. Und selbst die Reedereien haben nichts davon, wenn wir Dinge beschönigen. Denn spätestens auf dem Schiff selbst würde die Diskrepanz zwischen zu wohlwollendem Bericht und der Realität ohnehin auffallen.

Damit aber erst gar nicht der Verdacht der Heimlichtuerei oder Mauschelei aufkommt und damit unsere Leser erst gar nicht auf die Idee kommen, wir würden geflissentlich verschweigen, dass wir oft auf Einladung der Reedereien unterwegs sind, kennzeichnen wir unsere Beiträge entsprechend.

8 Gedanken zu „Russland mit der MS Ivan Bunin“

  1. Ich habe Deinen Bericht gelesen und finde das Du wieder alles toll beschrieben hast. Die vielen Fotos geben einen schönen Einblick in die Reise und ist sehr detailliert. Viel Mühe hast Du Dir auch bei der Getränkekarte gegeben und bei der Aufzählung der Nebenkosten.

    Vielen Dank für den tollen Reisebericht.

    Katharina

    Antworten
  2. Bin die gleiche Route mit der Ivan Bunin von St. Petersburg nach Moskau im Juni 2017 gefahren. Ich kann bestätigen, das der Reisebericht im Grossen und Ganzen korrekt ist. Die Reise hat mir ausgesprochen gut gefallen.

    Antworten
  3. Bin gerade die Strecke Moskau – St.Petersburg als Alleinreisender gefahren, die letzte Fahrt des Jahres 2017.
    Im Großen und Ganzen war ich recht zufrieden und Ihre Beschreibung passt. Folgendes ist zu sagen:
    WLAN kostet jetzt 30€ für die gesamte Zeit, also 3€/Tag und funktioniert bestens, außer im Restaurant (was auch von Vorteil ist). Gratis-Spot gibt es keinen.
    Die Einzelzellen im 4. Stock haben extrem schmale Betten, Naßbereich ist aber Ok.
    Der Anlegeplatz in St. Petersburg ist nun auf der anderen Seite und weit weg von der nächsten Metro. Ein paar min zu Fuß und dann 20 Min Bus! Bis in die Stadt sind es über eine Stunde.
    Das Essen war frisch zubereitet und gut, allerdings manchmal etwas fantasielos. Da gäbe es noch Optimierungsmöglichkeiten. Ab nächstes Jahr soll es ein All-Inklusive-Konzept geben. Die Getränkepreise waren OK, es gab manchmal schon um 15€ eine Fl. russ. Wein, der ausgesprochen gut war. Die Ausflüge waren super, nur für meinen Geschmack zuviele Kirchen. Das Astronautenmuseum in Moskau wäre sicher auch interessant gewesen.
    Die Mannschaft ist sehr herzlich und sehr hilfsbereit, dickes Lob!
    Alles in allem sehr zu empfehlen!

    Antworten
    • Hallo Norbert,
      herzlichen Dank für den kurzen Bericht und die Aktualisierungen!
      Schade, dass der Liegeplatz in Moskau nun weiter entfernt ist.
      Gruß
      Carmen

      Antworten

Schreibe einen Kommentar