Russland mit der MS Ivan Bunin

Tag 6 Weißer See – Goritsy (13:00 – 16:30 Uhr) – Rybinsker Stausee

das heutige Frühstück
das heutige Frühstück

Gegen 7 Uhr waren wir wach, rechts und links bereits wunderschöne Natur entlang des Kovscha Flusses. Um 7:45 Uhr war Wecken durch das Bordradio angesagt. Ich ging hoch aufs Sonnendeck zu Paul und dem Frühsport. Die Gruppe war heute schon etwas kleiner, aber fünf Personen kamen doch noch zusammen (nein, nicht nur Frauen, neben Paul nahm auch ein Quotenmann teil). Nach einer Dusche ging es zum Frühstück.

Das Vormittagsprogramm lies es heute eher ruhig angehen. Maria sagte die aktuellen Streckeninformationen um 9:30 Uhr durch und um 10 Uhr trafen sich die Sänger in der Musik Bar für russische Lieder. In der Zwischenzeit befanden wir uns bereits auf dem Weißen See. Die Maxim Liwitnow fuhr vor uns her uns ließ sich dann schließlich von uns überholen. Am Ende des Weißen Sees liegt noch ein im See versunkenes Kloster, Krochino. Ich versuchte mich noch an dem wackeligen Cross Trainer – wir gewöhnen uns langsam aneinander.

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Das Mittagessen begann heute um 12:30 Uhr, denn um 13 Uhr sollten wir Goritsy erreichen. Doch als wir uns auf den Weg ins Puschkin-Restaurant machten, sahen wir Goritsy bereits vor uns liegen. Am Anleger lag bereits die Rus, ein weiteres Schwesternschiff aus der Dminitry-Furmanov-Klasse. Näher am Frauenkloster von Goritsy lag die Scenic Tsar (eigentlich Alexander Grin aus der Sergey-Yesenin-Klasse). Für Scenic wurde das Schiff umgebaut. Wir legten an der Rus an, gleich danach folgte noch die Maxim Litiwinow und komplettierte den Dreier-Pack.

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Nach den ersten Fotos ging es schnell zum Mittagessen.

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Nach dem Essen gingen wir von Bord, um noch den kleinen Markt an Souvenir-Ständen am Anleger zu erkunden. Viel Zeit blieb dafür aber leider nicht. Der inkludierte Ausflug zum Kirill-Beloserski-Kloster begann um 14 Uhr. Bereits nach Sankt Petersburg fand sich ein Zettel auf dem Tisch im Restaurant, dass wir künftig für alle Ausflüge „Bus 1“ zugeteilt sind (auf Kishi fährt natürlich kein Bus, also hier „Gruppe 1“). Mit dem Bus ging es in das 7 km entfernte Kloster, das heute noch als Männerkloster aktiv (6 Mönche leben hier), aber im Wesentlichen ein Freilichtmuseum ist. Nach einem Rundgang durch das Kloster inklusive einer Vorführung eines A Capella Chors sowie einem Rundgang in der ehemaligen Schatzkammer, hatten wir noch gut eine halbe Stunde Freizeit. In der gesamten Anlage ist fotografieren erlaubt, nur in der Schatzkammer kostet die Foto-Lizenz 200 Rubel. Die Anlage ähnelt eher einer Burg denn einem Kloster. Mehrere Kirchen sind hier errichtet worden, die Hauptkirche ist Mariä-Himmelfahrt gewidmet. Auch die älteste dokumentierte Holzkirche steht hier, wurde aber hierhin verbracht. Beeindruckend sind vor allem die drei Stockwerke hohen Festungsmauern. An einer Seite liegt der Klosterkomplex an einem See, der jährlich auf einer Prozession gesegnet wird und ein Bad darin soll angeblich 10 Jahre jünger machen – dafür blieb aber leider keine Zeit. Im Abtsgebäude ist eine Ausstellung von historischen Klöppelspitzen, wo wir auch eine Spitze erstanden. In der Schatzkammer ist ein Saal den Spitzen von Galina Mamrovskaya, der Gründerin der Firma Schneeflocke in Vologda, gewidmet. Der Bezirk Vologda ist nicht nur für seine Klöppelspitzen bekannt, sondern auch für die Leinenproduktion. Aber Achtung, nicht alles ist wirklich handgeklöppelt. Am einfachsten kann man dies am Preis ausmachen. Denn handgeklöppelte Spitze ist auch in Russland kein Schnäppchen. Für einen Kragen oder eine kleine Decke zahlt man schon locker 5000 Rubel und mehr. Mehr zu den Ausstellungen gibt es auf der offiziellen Website des Kloster-Komplexes. Um 16 Uhr war Abfahrt vom Kloster und um 16:15 Uhr „alle an Bord“. Leider blieb keine Zeit mehr für Einkäufe in Goritsy. Schade, auch wegen der örtlichen Händler. Inzwischen war die Ivan Bunin alleine am Anleger, so dass wir auf die Schnelle noch ein paar Schiffsfotos machten.

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Nach der Rückkehr vom Kirill-Beloserski-Kloster fand um 16:15 Uhr die zweite Russisch-Stunde statt. Jetzt kann ich schon bis 10 zählen, vorausgesetzt ich lerne die Wörter auch. In der Kabine lag ein Zettel, denn wir hatten uns gestern an der Rezeption für eine Führung durch den Maschinenraum angemeldet. Um 17:15 Uhr sollten wir an der Rezeption sein. Eine der Dolmetscherinnen begleitete uns zunächst in den Maschinenkontrollraum und dann weiter zu den drei Hauptmaschinen – übrigens russischer Bauart.

Um 17:30 Uhr ging es weiter mit der Wodka-Probe in der Musik Bar. Chef-Dolmetscherin Oxana moderierte die Veranstaltung und erläuterte die fünf verschiedenen Wodkasorten sowie die russischen Trinkrituale und Trinksprüche. Die Bordmusiker begleiteten die Veranstaltung. Dazu gab es typisch russische Vorspeisen, für jeden Wodka eine. Es begann mit dem bekanntesten russischen Wodka, ging weiter mit Moskovskaja, einem Wodka mit einem Kraut, einem Wodka mit Magenkräutern bis zum Wodka mit Honig und Chili.

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Nach der Wodkaprobe blieb noch gut eine halbe Stunde Erholungszeit bis um 19 Uhr das ukrainische Abendessen serviert wurde.

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Im Tschajkowskij Saal gab es um 20:30 Uhr Geschichten, Gedichte und Romanzen von Alexander Puschkin mit musikalischer Umrahmung. Ab 21:30 Uhr spielten die Bordmusiker in der Musik Bar auf. Der Abendfilm um 22 Uhr war „Onkel Wanja“.

Wir ließen den Abend wieder an Deck ausklingen, genossen erneut den schönen Sonnenuntergang und tranken den Rest unseres Sekts, als wir die letzte Schleuse des Wolga-Baltik-Kanals passierten.

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Anmerkung: Cruisediary.de fuhr mit der Ivan Bunin auf Einladung von Phoenix Reisen.

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8 Gedanken zu „Russland mit der MS Ivan Bunin“

  1. Ich habe Deinen Bericht gelesen und finde das Du wieder alles toll beschrieben hast. Die vielen Fotos geben einen schönen Einblick in die Reise und ist sehr detailliert. Viel Mühe hast Du Dir auch bei der Getränkekarte gegeben und bei der Aufzählung der Nebenkosten.

    Vielen Dank für den tollen Reisebericht.

    Katharina

    Antworten
  2. Bin die gleiche Route mit der Ivan Bunin von St. Petersburg nach Moskau im Juni 2017 gefahren. Ich kann bestätigen, das der Reisebericht im Grossen und Ganzen korrekt ist. Die Reise hat mir ausgesprochen gut gefallen.

    Antworten
  3. Bin gerade die Strecke Moskau – St.Petersburg als Alleinreisender gefahren, die letzte Fahrt des Jahres 2017.
    Im Großen und Ganzen war ich recht zufrieden und Ihre Beschreibung passt. Folgendes ist zu sagen:
    WLAN kostet jetzt 30€ für die gesamte Zeit, also 3€/Tag und funktioniert bestens, außer im Restaurant (was auch von Vorteil ist). Gratis-Spot gibt es keinen.
    Die Einzelzellen im 4. Stock haben extrem schmale Betten, Naßbereich ist aber Ok.
    Der Anlegeplatz in St. Petersburg ist nun auf der anderen Seite und weit weg von der nächsten Metro. Ein paar min zu Fuß und dann 20 Min Bus! Bis in die Stadt sind es über eine Stunde.
    Das Essen war frisch zubereitet und gut, allerdings manchmal etwas fantasielos. Da gäbe es noch Optimierungsmöglichkeiten. Ab nächstes Jahr soll es ein All-Inklusive-Konzept geben. Die Getränkepreise waren OK, es gab manchmal schon um 15€ eine Fl. russ. Wein, der ausgesprochen gut war. Die Ausflüge waren super, nur für meinen Geschmack zuviele Kirchen. Das Astronautenmuseum in Moskau wäre sicher auch interessant gewesen.
    Die Mannschaft ist sehr herzlich und sehr hilfsbereit, dickes Lob!
    Alles in allem sehr zu empfehlen!

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    • Hallo Norbert,
      herzlichen Dank für den kurzen Bericht und die Aktualisierungen!
      Schade, dass der Liegeplatz in Moskau nun weiter entfernt ist.
      Gruß
      Carmen

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