Tag 8 Uglitsch (9:00 – 12:00 Uhr) – Fahrt auf dem Oberlauf der Wolga
Pünktlich um 7:15 Uhr waren ich und sechs andere Damen auf dem Sonnendeck für den Frühsport, nur Paul hatte verschlafen, weil sein Wecker ihn nicht weckte. Noch während des Frühsports legten wir bereits in Uglitsch an. Neben uns folgte die Peter Tschajkowskij. Am zweiten Anleger folgten noch zwei weitere Schiffe (die Alexander Benois oder Alexander Benua aus der Oktyabrskaya-Revolyutsiya-Klasse und die Tsezar aus der Rodina-Klasse). Später erfuhren wir, dass es über den Tag verteilt auch schon bis zu zwölf Schiffe sein können.
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Die Gruppen trafen sich pünktlich um 9 Uhr vor dem Schiff, wo wir bereits mit Musik empfangen wurden. Die ersten Souvenir-Stände stehen noch auf dem Anleger. Der Weg führt durch den Park mit dem Markt über den Hauptplatz auf das Gelände des Uglitscher Kremls. Ein Kreml ist eine Festungsanlage, wobei in Uglitsch keine Mauern mehr vorhanden sind. Die Zarewitsch Dimitri Blutskirche liegt gleich gegenüber dem Schiff und kann von dort aus am Besten fotografiert werden. Julia erzählte uns die Geschichte des Mordes an dem 9 jährigen Zarensohn. Danach ging es in die Blutskirche, die an der Stelle des Mordes stehen soll. Sie beeindruckt durch ihre Ikonen und die Fresken, die den Mord am Zahrensohn erzählen. Anschließend ging es zu einem kleinen Holzhaus, in dem eine Verkaufsausstellung für Lack-Miniatur-Schachteln war. Daneben liegt die Kathedrale, die wir ebenfalls besuchten. Hierbei handelt es sich noch um eine aktive Kirche, wohingegen die Blutskirche nur noch als Museum dient. Das Ziegelgebäude auf dem Gelände ist der ehemalige Zarenpalast. Auf dem Kreml-Gelände finden sich bereits zahlreiche Souvenir-Stände. Danach hatten wir ausreichend Zeit, um am Hauptplatz in die Uhren- und Schmuckgeschäfte zu schauen und durch den Markt zu bummeln. Ich fand ein paar weiße Bernstein-Ohrringe, die zu meiner Kette passten. Danach schlenderten wir noch über den Markt, kauften eine Flusskarte und sahen uns noch die Holzhäuser mit ihren dekorativen Schnitzereien an der Uferstraße an. Um 11:45 Uhr mussten alle wieder an Bord sein. Zusammen mit der Peter Tchajkowskij legten wir ab. Unmittelbar danach ging es in die Schleuse von Uglitsch mit einem Hub von 11 m und hinein in den Uglitscher Stausee.
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Auf der Kabine fand sich inzwischen die Information über das Trinkgeld (5 Euro pro Person/Nacht werden empfohlen, Musiker und Barleute sowie Dolmetscher sind darin nicht enthalten. Musiker und Barleute haben Boxen in den Bars, den Dolmetschern kann man nach Belieben direkt ein Trinkgeld geben).
Maria lud um 12:45 Uhr zur Ausschiffungsinformation ein. Alles recht einfach, jeder bekommt ein farbiges Kärtchen für den Kofferanhänger je nach Abreisearrangement (direkt zum Flughafen, Moskwa-Fahrt oder Moskwa-Fahrt mit Arbat). Die Koffer sollten zum Frühstück vor der Kabine stehen. Die Kabinen müssen bis 9 Uhr geräumt werden. Anschließend ging es um 13 Uhr zum Mittagessen. Während des Essens verteilte Maria die Preise für das Sankt Petersburg Quiz, das in den letzten Tagen auslag. Jeder, auch diejenigen, die nicht mitgemacht hatten, erhielten eine Art Stern-Lebkuchen als Trostpreis.
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Am Nachmittag lud die Besatzung um 14:45 Uhr zum Runden Tisch Gespräch ein, wo Fragen rund um das Schiff gestellt werden konnten. Die dritte Offizierin war beispielsweise sieben Jahre lang Kabinenmädchen und hat nebenbei studiert. Einer der Steuermänner sowie ein Matrose studieren ebenfalls und machen derzeit ihr Praktikum an Bord. Alle drei wollen natürlich irgendwann Kapitän werden. Gegen 15:15 Uhr passierten wir den versunkenen Glockenturm der Kirche von Kaljasin im Uglitscher Stausee. In der Tschajkowskij Bar fand um 15:30 Uhr ein Dia-Vortrag der Dolmetscher über die Russische Küche statt. Danach gab es ein Geheft mit Rezepten. Anschließend um 16:15 Uhr war die letzte Russisch-Stunde mit „Abschlussprüfung“. Gut, auch schon das Einfüllen von Name, Vorname und Kabinennummer gibt Punkte. Ansonsten waren die Namen von zehn europäischen Städten zu übersetzen und ein Lückentext einzufüllen. Nun denn, das Schreiben der kyrillischen Buchstaben gelingt mir noch nicht so gut und ob das, was ich geschrieben habe, überhaupt lesbar ist? Später auf der Reise gab es noch eine Urkunde über den bestandenen Russisch-Kurs.
Heute Abend war nicht nur das Kapitäns-Abendesssen (Kleiderordnung: sportliche Eleganz), es fand auch der bunte Abend statt unter Mitwirkung der Passagiere, die an den Chorstunden teilgenommen hatten. Dafür gab es um 17 Uhr eine Generalprobe. Ich nutzte die Zeit für einen letzten Besuch des wackeligen Cross Trainers in der Fitness-Ecke auf Deck 4. Vor dem Abendessen genossen wir noch einen Cocktail in der Panorama-Lounge. Ein Cosmopolitan mit Moosbeerensaft sollte es heute sein.
Das Kapitäns-Abendessen folgte um 19 Uhr. Am Eingang des Restaurants erhielten wir ein Glas Sekt und stießen mit der Restaurantleiterin Oxana, Phoenix-Reiseleiterin Maria sowie Kapitän Christophor an. Es folgte eine kurze Ansprache vom Kapitän und Maria. Den Nachtisch brachten alle Köche (überwiegend Frauen) und die Kellner und Kellnerinnen in einer kleinen Parade ins Restaurant.
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Um 21 Uhr begann der Bunte Abend im Tschajkowskij Saal. Nett gemacht, der Passagier-Chor sang, einige Sketche wurden vorgetragen und einer der Matrosen sang ein russisches Lied mit Gitarrenbegleitung.
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Am späteren Abend erreichten wir die erste Schleuse des Moskau-Wolga-Kanals. Dort grüßt eine übergroße Statue Lenins die Flusskreuzfahrtschiffe. Auf der anderen Seite soll eine ebenso große Statue Stalins gestanden haben, die jedoch abgerissen wurde. Wir genossen die Schleusendurchfahrt zusammen mit der Peter Tchajkowskij und den letzten Sonnenuntergang unterwegs. Ab Morgen sind wir in Moskau.
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Nach der zweiten Schleuse des Moskau-Wolga-Kanals gingen wir ins Bett. Die weiteren Schleusen durchfuhren wir in der Nacht.
Ich habe Deinen Bericht gelesen und finde das Du wieder alles toll beschrieben hast. Die vielen Fotos geben einen schönen Einblick in die Reise und ist sehr detailliert. Viel Mühe hast Du Dir auch bei der Getränkekarte gegeben und bei der Aufzählung der Nebenkosten.
Vielen Dank für den tollen Reisebericht.
Katharina
Danke, Katharina!
Gruß
Carmen
Sehr interessanter Artikel. Vielen dank für die Informationen. Tolle Bilder.
Gruß Anna
Bin die gleiche Route mit der Ivan Bunin von St. Petersburg nach Moskau im Juni 2017 gefahren. Ich kann bestätigen, das der Reisebericht im Grossen und Ganzen korrekt ist. Die Reise hat mir ausgesprochen gut gefallen.
Bin gerade die Strecke Moskau – St.Petersburg als Alleinreisender gefahren, die letzte Fahrt des Jahres 2017.
Im Großen und Ganzen war ich recht zufrieden und Ihre Beschreibung passt. Folgendes ist zu sagen:
WLAN kostet jetzt 30€ für die gesamte Zeit, also 3€/Tag und funktioniert bestens, außer im Restaurant (was auch von Vorteil ist). Gratis-Spot gibt es keinen.
Die Einzelzellen im 4. Stock haben extrem schmale Betten, Naßbereich ist aber Ok.
Der Anlegeplatz in St. Petersburg ist nun auf der anderen Seite und weit weg von der nächsten Metro. Ein paar min zu Fuß und dann 20 Min Bus! Bis in die Stadt sind es über eine Stunde.
Das Essen war frisch zubereitet und gut, allerdings manchmal etwas fantasielos. Da gäbe es noch Optimierungsmöglichkeiten. Ab nächstes Jahr soll es ein All-Inklusive-Konzept geben. Die Getränkepreise waren OK, es gab manchmal schon um 15€ eine Fl. russ. Wein, der ausgesprochen gut war. Die Ausflüge waren super, nur für meinen Geschmack zuviele Kirchen. Das Astronautenmuseum in Moskau wäre sicher auch interessant gewesen.
Die Mannschaft ist sehr herzlich und sehr hilfsbereit, dickes Lob!
Alles in allem sehr zu empfehlen!
Hallo Norbert,
herzlichen Dank für den kurzen Bericht und die Aktualisierungen!
Schade, dass der Liegeplatz in Moskau nun weiter entfernt ist.
Gruß
Carmen
Hallo Carmen, Russland mit der MS Ivan Bunin, ein toller Bericht mit guten Infos u. tollen Fotos. Gruß W. Maar
Danke, Werner!
Gruß
Carmen