Russland mit der MS Ivan Bunin

Tag 4 Flussfahrt auf dem Svir – Mandrogi (13:30 – 17:00 Uhr) – Fahrt auf dem Onegasee

Den Ladogasee, den größten See Europas, durchquerten wir überwiegend in der Nacht und am frühen Morgen. Der Ladogasee wird übrigens von 30 Flüssen gespeist und fließt in die Newa ab. Als ich aufwachte, waren wir bereits auf dem Fluss Svir, der den Ladogasee mit dem zweitgrößten See Europas, dem Onegasee, verbindet.

Da die Fitness-Geräte auf Deck 4 eher den Eindruck von Kinderspielzeugen machen, ging ich um 7:45 Uhr hoch zum Sonnendeck und nahm am morgendlichen Frühsport teil. Paul machte mit uns 15 Minuten lang Übungen, die einen dann doch ins Schwitzen brachten. 7:45 Uhr war übrigens auch die heutige Weckzeit durch das Kabinenradio.

Blini, Quarkkeulchen, Mohnteilchen und Müsli
Blini, Quarkkeulchen, Mohnteilchen und Müsli

Anschließend ging es erst einmal zum Frühstück, das um 8 Uhr begann.

Um 9:30 Uhr fand ein Vortrag der beiden Kunstexpertinnen im Tschajkowskij Saal über die angewandte russische Kunst statt. Matrioschkas, bemaltes Lindenholzgeschirr, Püppchen aus Reis-Salz-Teig, Intarsien-Arbeiten mit Holz oder Perlmutt (Kämme, Schmuck und mehr) sowie Bernstein-Schmuck wurden vorgestellt und ein Film über die Herstellung gezeigt. Es folgte um 10:30 Uhr eine Stunde Russisch-Unterricht. Weitere werden folgen und die ersten Worte sind gelernt. Spassiba an Oxana, die Chef-Dolmetscherin.

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Die untere Svir-Schleuse (Nischneswirskaja), die einen Hub von 12 m aufweist, erreichten wir gegen 12 Uhr.

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Mandrogi
Mandrogi

Weiter ging es in Richtung Mandrogi, das wir kurz nach 13 Uhr erreichten. Das ehemalige Fischerdorf Mandrogi wurde nach dem Zweiten Weltkrieg durch ein Feuer weitgehend zerstört. 1996 kam ein Geschäftsmann auf die Idee, den Ort wiederzubeleben als Museumsdorf und Freizeitgelände. Jetzt befinden sich hier in teils historischen, teils neuen Holzhäusern zahlreiche Läden mit Kunsthandwerker, wie Holzschnitzern, Holzmalern, Klöppelarbeiten, Webarbeiten, eine Schmiede und vieles mehr. Daneben gibt es ein Hotel und Ferienhäuser, Sportanlagen, einen Märchenpark mit Minizoo, Saunen, einen Reitstall und noch anderes. Außerdem gibt es zwei Anlegestellen für die Flusskreuzfahrtschiffe.

An Land sind vier zeltartige Gebäude, in welchen die Passagiere mit einer Schaschlik-Party unterhalten werden. Wir mussten schon vor zwei Tagen auswählen, ob wir Schwein, Huhn oder Gemüse als Schaschlik wollten und erhielten dafür kleine Zettelchen als Gutscheine. Neben Schaschlik mit Reis gibt es noch ein kleines Salatbuffet und ein Glas Wein sowie Kaffee und einen Moosbeeren-Kuchen als Nachtisch (ähnlich wie Preisselbeeren). Alle anderen Getränke sind käuflich zu erwerben. Zum Essen spielte eine dreiköpfige Gruppe aus Balalaika, Akkordeon und Sängerin. Die befürchtete russische Folklore blieb glücklicherweise aus. Die drei Musiker spielten neben russischen Liedern auch Klassik, Blues und Rock – gar nicht so schlecht diese Interpretationen!

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Nach dem Essen erkundeten wir zunächst die Werkstatt-Läden. Danach nahmen wir die kleine handbetriebene Fähre (150 Rubel/Person) hinüber zum Märchenpark. Die Holzfiguren stellen russische Märchen dar und sind auch ohne Kenntnis der Märchen durchaus sehenswert. Die Tiergehege entsprechen allerdings in keinster Weise unseren Vorstellungen von artgerechter Tierhaltung. Das Wodka-Museum ließen wir aus. Die 200 Rubel Eintritt wären entweder auf einen Einkauf angerechnet worden oder man hätte eine Wodka-Probe erhalten (4 verschiedene Sorten).

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Anleger mit der Maxim Litwinow und der Sankt-Peterburg
Anleger mit der Maxim Litwinow und der Sankt-Peterburg

Wir legten übrigens als drittes Schiff in einem Dreierpack an – die Sankt-Peterburg (russische Gäste) und die Maxim Litwinow (französische Gäste) lagen bereits am Anleger. Den vorderen Anleger belegte die aus dem Jahr 1954, in der Warnemünder Warnowwerft gebaute Gospodin Veliky Novgorod (Baykal-Klasse, Projekt 646).

Zwischen 16 und 16:30 Uhr hätte es Kaffee-, Tee- und Kuchen im Restaurant gegeben, was wir aber verpassten, da wir zu einem Begrüßungscocktail mit dem Kapitän und der Phoenix-Reiseleitung eingeladen waren. Es sind übrigens 142 Passagiere an Bord, die von 120 Crew-Mitgliedern versorgt werden. Normalerweise werden nicht mehr als 200 Passagiere eingebucht, auch wenn die Kapazität ein klein wenig höher ist. Allerdings sind auch oftmals Doppelkabinen nur mit einer Person belegt. Neben einer größeren Gruppe von Pressevertretern war auch eine größere Gruppe von Reisebürovertretern an Bord.

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Um 17 Uhr unmittelbar nach dem Ablegen wurden im Tschajkowskij Saal Sänger und Sängerinnen für einen russischen Chor gesucht. Um 17:45 Uhr hielt Maria dort einen Vortrag über Katharina die Große.

Ich nutzte die Zeit vor dem Essen noch zum Abtrainieren der zugeführten Kalorien. Die Geräte sind etwas wackelig, aber es geht. Leider ist die Fitness-Ecke nicht vollständig überdacht, so dass teilweise die Sonne etwas hereinbrannte. Pünktlich zum Abendessen um 19 Uhr sollten wir die obere Svir-Schleuse (Werchneswirskaja) erreichen.

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Das Bordensemble „Don“ unterhielt um 20:30 Uhr noch mit einem Folklorekonzert im Tschajkowskij Saal. Wer gerne russische Tänze lernen möchte, hatte ab 21:30 Uhr dazu im Tschajkowskij Saal Gelegenheit. Um 22 Uhr wurde im Fernsehen noch Tolstoijs Anna Karenina gezeigt.

Russischer Sekt zum Ausklang
Russischer Sekt zum Ausklang

Wir genossen lieber die Ruhe und den wunderschönen Sonnenuntergang bei der Flasche russischem Begrüßungssekt, die wir im Kühlschrank kalt gestellt hatten.

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Anmerkung: Cruisediary.de fuhr mit der Ivan Bunin auf Einladung von Phoenix Reisen.

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8 Gedanken zu „Russland mit der MS Ivan Bunin“

  1. Ich habe Deinen Bericht gelesen und finde das Du wieder alles toll beschrieben hast. Die vielen Fotos geben einen schönen Einblick in die Reise und ist sehr detailliert. Viel Mühe hast Du Dir auch bei der Getränkekarte gegeben und bei der Aufzählung der Nebenkosten.

    Vielen Dank für den tollen Reisebericht.

    Katharina

    Antworten
  2. Bin die gleiche Route mit der Ivan Bunin von St. Petersburg nach Moskau im Juni 2017 gefahren. Ich kann bestätigen, das der Reisebericht im Grossen und Ganzen korrekt ist. Die Reise hat mir ausgesprochen gut gefallen.

    Antworten
  3. Bin gerade die Strecke Moskau – St.Petersburg als Alleinreisender gefahren, die letzte Fahrt des Jahres 2017.
    Im Großen und Ganzen war ich recht zufrieden und Ihre Beschreibung passt. Folgendes ist zu sagen:
    WLAN kostet jetzt 30€ für die gesamte Zeit, also 3€/Tag und funktioniert bestens, außer im Restaurant (was auch von Vorteil ist). Gratis-Spot gibt es keinen.
    Die Einzelzellen im 4. Stock haben extrem schmale Betten, Naßbereich ist aber Ok.
    Der Anlegeplatz in St. Petersburg ist nun auf der anderen Seite und weit weg von der nächsten Metro. Ein paar min zu Fuß und dann 20 Min Bus! Bis in die Stadt sind es über eine Stunde.
    Das Essen war frisch zubereitet und gut, allerdings manchmal etwas fantasielos. Da gäbe es noch Optimierungsmöglichkeiten. Ab nächstes Jahr soll es ein All-Inklusive-Konzept geben. Die Getränkepreise waren OK, es gab manchmal schon um 15€ eine Fl. russ. Wein, der ausgesprochen gut war. Die Ausflüge waren super, nur für meinen Geschmack zuviele Kirchen. Das Astronautenmuseum in Moskau wäre sicher auch interessant gewesen.
    Die Mannschaft ist sehr herzlich und sehr hilfsbereit, dickes Lob!
    Alles in allem sehr zu empfehlen!

    Antworten
    • Hallo Norbert,
      herzlichen Dank für den kurzen Bericht und die Aktualisierungen!
      Schade, dass der Liegeplatz in Moskau nun weiter entfernt ist.
      Gruß
      Carmen

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