Queen Mary 2 – Tag 3 Cherbourg Cidre statt Château

Tag 3 an Bord der Queen Mary 2 führt uns nach Cherbourg in der Normandie. Dort werden wir in die Geheimnisse des Cidre und des Calvados eingeweiht.

Ankunft in Cherbourg: 7:30 Uhr
Abfahrt nach Southampton: 19:00 Uhr
Sonnenaufgang: 7:54 Uhr
Sonnenuntergang: 16:02 Uhr
Wettervorhersage: 12 Grad, bewölkt mit Regen
Dress Code: Smart Attire

Gestern hatten wir bereits erfahren, dass unser eigentlich geplanter Ausflug zu einem Château mit Lunch Covid-19 bedingt abgesagt wurde. Wir wurden daher auf den Ausflug „Normandy Cider & Buttery Biscuits“ (4 ½ Stunden, 80 USD) umgebucht, der allerdings erst am Nachmittag um 13:45 Uhr startete. Also hatten wir einen freien Vormittag. Nach dem Frühstück im Queens Grill Restaurant machten wir uns fertig.

Vom Schiff aus bewunderten wir bereits das Kreuzfahrtterminal aus dem Jahr 1933. Cherbourg ist – wie seine Partnerstadt Bremerhaven – eine Auswandererstadt. Davon zeugt noch das Kreuzfahrtterminal im Jugendstil mit seiner liebevoll und originalgetreu renovierten, historischen Gepäckhalle, in welcher die Auswanderergeschichte an kleinen Monitoren und Einblendungen an der Wand auch dargestellt wird. Mittig ist die historische Gepäckausgabe weiterhin vorhanden.

Das Wetter war bescheiden, ein Sprühregen-Schauer jagte den nächsten. Aber dennoch, wir gingen in die Stadt. Unten im Terminalgebäude angekommen, erhielten wir an der Touristeninformation einen Stadtplan und den Hinweis auf den kostenlosen Shuttlebus, der in die Stadt zur Touristeninformation sowie zum Einkaufszentrum Les Eléis gegenüber fährt. Beides ist etwa 15 Minuten vom Kreuzfahrterminal entfernt. Wir wollten aber ohnehin laufen.

Wir liefen zunächst um den historischen Gebäudekomplex herum. Angebaut ist der ehemalige transatlantische Bahnhof, in welchem das Museum La Cité en Mer untergebracht ist – ein Museum, das sich der Unterwasserforschung und Tiefseeforschung widmet. Von außen kann aber das frühere Atom-U-Boot Le Redoutable bestaunt werden, das in Cherbourg gebaut wurde. Entgegen dem schönen Plakat, lag die Titanic nie an diesem Pier und vor diesem Terminal. Das wurde erst 1933 fertiggestellt. Cherbourg war allerdings der erste Stopp der Titantic nach ihrer Abfahrt in Shouthampton im April 1912. Das das Schiff für den damaligen Hafen zu groß war, musste getendert werden.

Aber es lassen sich hier ganz nette Bilder vom Schiff machen:

Weiter ging es zur Stadt, wo wir zunächst durch die Gassen der Altstadt liefen:

Der nächste Stopp war die Basilika Sainte- Trinité. Übrigens ein recht interessanter Bau im Inneren.

Unser Weg führte uns wieder zurück entlang des Hafens zum Regenschirmmuseum. Auf dem Platz dahinter war gerade Markt, aber der Weihnachtsmarkt war noch im Aufbau befindlich. Hier sind die Haupteinkaufsstraßen zu finden mit den üblichen Verdächtigen sowie einige Lokale und Bäckereien.

Wir gingen über die Fußgängerbrücke hinüber zum Einkaufszentrum und zurück in Richtung Schiff. Natürlich nicht, ohne noch zahlreiche Fotos zu machen.

Gegen Mittag waren wir vom Winde verweht wieder an Bord.

Im Terminal saßen überall Passagiere, die das kostenlose WLan nutzten. Großbritannien hat über Nacht die Einreisebestimmungen geändert. Statt eines Antigen-Tests müssen nun alle einen PCR-Test machen und bis zu dessen Ergebnis in häuslicher Isolation verbleiben. Alle Antigen-Test-Termine wurden storniert. Also mussten alle einen neuen Testtermin ausmachen und auch das Passenger Locator Form neu ausfüllen. Wir hatten das noch an Bord gemacht. Da wir nur im Landside Transit zum Flughafen sein werden, sind wir von der Testpflicht befreit. Wir füllten auch noch die deutsche Einreiseanmeldung aus, was vermutlich nicht notwendig war, da wir keine 24 Stunden in Großbritannien bleiben. Dann noch die Dokumente einschließlich der Impfnachweise bei der Lufthansa hochladen und überprüfen lassen.

Für das Mittagessen gingen wir heute in die Carinthia Lounge. Dort gibt es fertige Teller mit Köstlichkeiten wie der Nordic Platter mit Fisch, Mac & Cheese, Cuban Sandwiches oder Flatbread.

Im Anschluss machten wir uns für unseren Ausflug fertig und gingen zur Champagne Lounge, wo sich der Rest der Gruppe versammelt hatte. Mit einer Flasche Wasser ausgestattet ging es zum Bus. Die Schönheit der Landschaft der Normandie ging im Nieselregen unter, aber Alain, der sowohl britische als auch französische Wurzeln hat, tat sein Bestes, um die Gäste bei Laune zu halten.

Es ging zunächst zur Cidrerie und Distillerie Théo Capelle. Dort wird aus 15 Apfelsorten Cidre, Calvados und Pommeau – eine Mischung aus Calvados und Apfelsaft – hergestellt. Ein kurzes Video erklärte den Prozess. Chef Théo war gerade am Apfelpressen, so dass wir tatsächlich auch live etwas von der Produktion sehen konnten. Anschließend konnten wir alle flüssigen Produkte verkosten und natürlich auch käuflich erwerben. Vor Ort begrüßten uns die Hofesel.

Es ging weiter mit dem Bus zum La Maison du Biscuit, das mitten im Nirgendwo liegt. Eigentlich dachte ich, dass wir auch dort etwas erklärt und bei der Produktion zusehen können. Dem war aber nicht so. Es handelt sich um einen Komplex aus mehreren miteinander verbunden Gebäuden, die im Wesentlichen einen Laden mit Produkten aus der Frankreich sowie Alkohol jeglicher Art und ein Café beinhalten. Wir gingen zunächst ins Café, wo wir zwischen Kaffee, Tee und heißer Schokolade sowie kalten Getränken wählen konnten. Dazu gab es dreierlei „Kekse“. Wir gingen noch durch den Laden und kauften natürlich etwas. Es gibt Gewürze, Sardinen, Honig, Marmelade, Tee, Nudeln, Flanmischungen und vieles mehr.

Anschließend ging es zurück nach Cherbourg, das wir gegen 18 Uhr erreichten – wieder bei strömenden Regen. Erst hier erfuhren wir, dass wir heute Abend alle zusammen im The Verandah – Steakhouse essen werden. Gut, dass wir diese Info noch erhalten haben. Allerdings erst um 19:30 Uhr. Also zogen wir uns erst einmal für das Abendessen um und gingen in den Commodore Club auf einen Cocktail – einen Ginger Cosmo und einen Over the Moon.

Dass wir uns schon vor 19:30 Uhr in der The Verandah Bar treffen sollten, erfuhren wir auch nicht. Dort saßen schon einige aus der Gruppe bei einem A Queen Affair, den wir dann auch noch probierten. Die Bar hat wieder eigene Spezialcocktails. Da sich ein Paar noch verspätete, gingen wir erst deutlich nach 20 Uhr ins Restaurant.

Das Steakhouse The Verandah kostet abends eine Cover Charge von 45 Dollar. Die Runde war dann sehr nett. Nach einigen Minuten stellte sich heraus, dass das andere Paar ein österreichischer Koch und eine britische Journalistin mit österreichisch-ungarischen Wurzeln war. Und so wurde der Rest des Abends eine Mischung aus Deutsch und Englisch. Die beiden Herren probierten die Fruits de Mer Platte für 2 Personen als Vorspeise (eigentlich ist das ein Hauptgericht, 20 Dollar Aufpreis). Und ich verzichtete auf eine Vorspeise und probierte die Meeresfrüchte mit. Mein Mann und ich hatten dann den Steak-Sampler für 2 als Hauptgericht. Mit meiner Tischnachbarin teilten wir uns den New York Cheesecake für 2, der eher für den ganzen Tisch gereicht hätte. Mehr als ein Viertel haben wir nicht geschafft. Dazu gab es zwei Weine aus Österreich. Der Abend wurde lang… und endete nicht mehr am selben Tag.

Im Theater verpassten wir heute einen britischen Comedian namens Mark Palmer. Deutlich nach Mitternacht ging es ins Bett. Wir hatten uns entschieden, die Koffer nicht bis 23 Uhr vor die Tür zu stellen, sondern selber von Bord zu bringen. Meinen Koffer hatte ich im Wesentlichen bereits am Vormittag vorgepackt. Den Rest machte ich am nächsten Morgen.

Weiter geht es mit Tag 4 an Bord der Queen Mary 2 und die Heimreise von Southampton nach München.

Anmerkung: Cruisediary.de reiste auf der Queen Mary 2 auf Einladung von Cunard Line

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