S.Y. Chronos – Tag 7 Der Fiordo di Furore und Ravello

Der letzte ganze Tag an Bord bricht an und beginnt mit einem Feuer. Am Vormittag schwimmen wir im Fiordo di Furore, am Nachmittag besuchen wir Ravello. Am Abend verabschieden sich Kapitän Niko und seine Crew mit dem Captain´s Dinner – barfuß!

Tagesetappe: Positano – Fiordo di Furore – Minori / Ravello

Wir hatten auf einen schönen Sonnenaufgang gehofft, aber wir lagen in einer Bucht nahe an einer hohen Felsnase und so zeigte sich die Sonne erst gegen 7:30 Uhr hinter dem Berg. Aber der gestrige Sonnenaufgang wäre ohnehin nicht zu toppen gewesen.

Auf der anderen Seite zeigte sich am Berg aber ein anderer Schein – die Felsnase brannte … ringförmig hatte sich das Feuer ausgebreitet. Mehr und mehr Rauch zog gen Himmel. Feuerwehr oder Löschflugzeuge waren allerdings nicht zu sehen. Teilweise fand das Feuer keine Nahrung mehr und erlosch. Teilweise loderten die Flammen aber hoch, wenn ein größerer Busch oder Baum in Brand geriet. Auf dem Balkon des Hotels direkt unter dem Feuerring stand eine Dame und fotografierte uns, ohne zu bemerken, dass die Action über ihr war.

Das morgendliche Schwimmen fiel aus. Nicht nur, dass ein leichter Ölfilm auf dem Wasser erkennbar war. Es tauchten plötzlich auch zahlreiche Leuchtquallen, auch Feuerquallen genannt auf (Pelagia Noctiluca oder Medusa Luminosa) auf. Einer der Mitpassagiere kam beim Schwimmen leicht mit ihnen in Berührung.

Inzwischen hatte die Asche auch die Chronos erreicht und so ließ Nico den Anker lichten. Wir fuhren ostwärts die Küste entlang. Aber zunächst gab es Frühstück.

Der Fiordo di Furore sollte unser nächstes Ziel sein.

In einem Bogen überspannt hier eine Brücke der Amalfitana eine kleine Schlucht, an deren Ende ein Kiesstrand liegt. Nur über eine steile Treppe geht es hinunter. Der Strand ist lediglich mit dem öffentlichen Bus erreichbar. Parkplätze gibt es in der Nähe nicht. Unten können Strandliegen angemietet werden, der Strand selbst ist aber öffentlich. Der Strand selber ist so weit zurück in der Schlucht, dass die Sonne erst spät reinkommt. Alle Ausflugsboote machen hier einen Stopp. Auch die Unterwasserwelt ist sehenswert – viele Fische, aber auch Seesterne. Die hoch aufragenden Klippen sind beim männlichen Geschlecht zum Springen beliebt. Wir fuhren mit dem Dinghi rüber und schwammen mit Flossen hinein. Allerdings empfiehlt es sich nicht, ohne Schuhe an den Strand zu gehen – mal abgesehen von den Glas- und Keramikscherben zwischen den Steinen. Mit dem Dinghi ging es zurück an Bord der Chronos, wo wir uns erst einmal wieder „entsalzten“. Gegen Mittag verließen wir unseren Ankerplatz.

Danach stand Segeln auf dem Plan von Nico. Inzwischen hatten wir auf der Kabine den Bewertungsfragebogen. Franzi hatte bereits zum Frühstück abgefragt, wer einen Transfer zum Flughafen nach Neapel benötigt. Wir waren die Einzigen für den Flug nach München. Aber der Flug nach Frankfurt ist nur eine Stunde früher, so dass wir alle gemeinsam fahren werden. Auch der Koffer musste irgendwann gepackt werden. Im Salon war die „Sailing Classics Boutique“ geöffnet – T-Shirts, Polo-Shirts, Basecaps oder die Kaffeetassen stehen zur Auswahl. Wir erstanden noch je ein Basecap für 10 Euro.

Zum Mittagessen um 13 Uhr gab es heute Tortelloni mit Mozzarella, Pesto und Tomaten. Als Dessert wurde ein Zitroneneis serviert.

Das mit dem Segeln war dann doch eher nichts, der Wind wollte nicht. Dafür durfte Steuermann Xavier den Hauptmast “hochsteigen” und dort etwas reparieren. Geklettert werden muss übrigens nicht. Gesichert wird mit einem Klettergurt und den Rest erledigt die Winde.

Beim Segelversuch sahen wir immer wieder in der Ferne Fische springen. Sollten es doch Delfine sein? Nein, mein sicher nicht ganz scharfes Beweisfoto zeigt eindeutig einen Thunfisch. Unklar blieb, ob der Thunfisch nun der Jäger oder der Gejagte war.

Am Nachmittag erreichten wir gegen 15 Uhr Minori. Von dort aus ging es mit von Franzi organisierten Taxen hoch nach Ravello. Wir hatten zwei Minibusse mit je 6 Personen. Die Kosten (ca. 20 bis 25 Euro pro Person) werden dann auf alle umgelegt. Sailing Classics rechnet auch nur die tatsächlichen Kosten um.

Franzi erklärte uns am Domplatz von Ravello noch die wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Im ganzen Ortskern galt Maskenpflicht. Die Strafen liegen zwischen 400 und 3.000 Euro – und ja, es wurde kontrolliert und bestraft.

Wir entschlossen uns erst einmal die Villa Rufolo zu besichtigen (6 Euro Eintritt). Schöne Aussicht über den Golf, leider störte die für die Wagner Festspiele aufgebaute Bühne etwas. Dazu kommt ein Kreuzgang sowie einige andere Gebäude. Auf dem Faltplan, der an der Kasse überreicht wird, ist ein Rundgang eingezeichnet. Auf jeden Fall sehenswert. Wer nicht so gut zu Fuß ist, sollte die Villa Rufolo besichtigen, deren Eingang direkt am Domplatz ist. Außerdem ist das Gelände kleiner als das der Villa Cimbrone.

Anschließend lechzten wir nach einem Eis. Wir fanden die kleine Gelateria Baffone in der Via Roma, die unseren Ansprüchen an ein gutes Gelato entsprach.

Dann noch etwas Kultur mit der Villa Cimbrone (7 Euro Eintritt). Diese ist vom Domplatz gut 10 bis 15 Minuten zu Fuß entfernt. Der Weg geht erst bergauf und dann wieder bergab mit vielen Stufen. Die Villa Cimbrone besticht durch ihre ausgedehnten Gärten und die große Terrasse mit einer grandiosen Aussicht. Wer nicht an dem kleinen Balkon für ein Foto anstehen möchte, eine Ebene darunter befindet sich das Café, das ebenfalls über einen kleinen Balkon verfügt.

Anschließend ging es zurück zum Domplatz. Der obligatorische Magnet wurde natürlich auch noch erstanden. Um 18 Uhr trafen wir uns wieder mit Franzi und es ging in gut 25 Minuten zurück nach Minori, wo das Dinghi uns bereits erwartete.

Bis 18 Uhr sollten per E-Mail die Fotos für die Foto-Competition eingereicht werden. Pro Person darf ein Foto geschickt werden. Wir gingen nochmals unter die Dusche, andere gingen erst einmal Schwimmen. Als Sundowner gab es heute einen Cuba Libre. Der Sonnenuntergang fiel aber eher aus, denn die Sonne verschwand wieder hinter den Bergen.

Dann hieß es schon fertig machen zum Abendessen – barfuß zum Captain´s Dinner. Um 20 Uhr verabschiedeten sich Nico und die Crew von uns. Natürlich kam die ganze Crew nochmals zusammen und wurde beklatscht. Die Crew hatte sich etwas vermehrt. Mit uns an Bord ging Piotrek als neuer Chief, der Kenny ablöste, welcher mit uns zurückflog. Koch Tyler arbeitete ab Amalfi die neue Kollegin Aöife aus Irland ein, die anschließend auf die Rhea geht. Tyler selbst wurde heute durch Randy abgelöst, der gestern in Minori an Bord kam für die Übergabe. Zum Abendessen hatte Tyler ein Vier-Gänge-Menü gezaubert – Crostini mit Gänseleber, Tomatencreme und Topinamburchips gefolgt von einem Crabcake mit Avocadocreme. Als Hauptgang gab es eine Lammhaxe mit Polenta und Erbsen sowie gebratenen Austernpilzen. Den Abschluss bildete eine Crème Brûlée.

Anschließend wurden die Fotos präsientiert. Zunächst zeigte Franzi eine kleine Diashow von ihren Fotos. Ein Gast hatte eine kleine Drohne mitgebracht und lieferte drei seiner Fotos dazu. Danach wurden die Fotos für die Foto-Competition gezeigt. Gewonnen hat ein Foto mit den beiden Bambini der Reise. Dafür gab ein eine Flasche Rosé Prosecco, die aber sofort unter den Passagieren und der Crew vernichtet wurde. Niko ließ dann noch raten, wie viele Seemeilen wir denn gefahren wären. Wir hatten alle mehr geschätzt, aber es waren nur 147 Seemeilen. Der Gewinner erhielt einen Kaffeebecher. Das Gästebuch haben wir natürlich durch je ein Bild der beiden Nachwuchskünstler an Bord verziert und alle unterschrieben. Mein Beitrag zur Foto-Competition war übrigens dieses Foto:

Gegen 23:30 Uhr fielen wir ins Bett.

Weiter geht es mit Tag 8 auf der S.Y. Chronos – von Minori geht es zurück zur Marina d´Arechi und nach Hause.

Anmerkung: Cruisediary.de reiste auf der S.Y. Chronos auf Einladung von Sailing-Classics.

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