S.Y. Chronos – Tag 3 Von der Grotta Azzurra über Ischia nach Procida

Drei Inseln an einem Tag – Capri, Ischia und Procida – und viele Erlebnisse! Es fällt wirklich schwer, das Titelbild auszusuchen für diesen Tag.

Tagesetappe: Capri – Ischia – Procida

Gestern gab uns Kapitän Nico die Wahl – gleich nach Ischia oder doch noch Blaue Grotte auf Capri. Da einige der Passagiere unbedingt die Blaue Grotte machen wollten, war Abfahrt heute früh schon um 7 Uhr. Wer Schwimmen wollte, musste schon früh aufstehen. Wir verzichteten darauf. Kaum waren wir kurz vor 7 Uhr an Deck, sahen wir in der Ferne die Silhouette eines Kreuzfahrtschiffs. Das Handy gab uns die Carnival Magic an, die Kurs auf Neapel nahm. Es war leider so diesig, dass kein Foto möglich war auf die Entfernung. Dafür lag Capri im Sonnenlicht und hinter uns ging die Sonne auf.

Das Frühstück gab es heute bereits um 8 Uhr, damit wir rechtzeitig fertig waren. Das Angebot zum Frühstück variiert immer leicht – vor allem bei den Eierspeisen. Ab heute galt in Italien ab 18 Uhr bis 6 Uhr Maskenpflicht an belebten Plätzen und Orten im Freien, lautete die Info von Franzi am Morgen.

Die Grotta Azzurra (die Blaue Grotte) sollte angeblich um 9 Uhr öffnen. Nico wollte rechtzeitig vor dem Andrang dort sein. Allerdings war noch keines der kleinen Ruderboote da. Wir fuhren dennoch mit den Dinghis rüber und warteten auf die Ankunft der Boote. In die Grotte zu schwimmen ist eigentlich strikt verboten und zieht hohe Bußgelder nach sich – Heidi Klum musste im vergangenen Jahr 6.000 Euro zahlen. Das Verbot hält aber nicht alle ab, noch schnell vor der Öffnung in die Grotte zu schwimmen. Statt mit den Booten ab der Marina Grande zur Blauen Grotte zu fahren, kann man dies auch mit den öffentlichen Bussen.

Erst gegen 9:30 Uhr tauchten sie auf – es sei noch Flut gewesen. 14 Euro pro Person kostet der nur vielleicht eine Viertelstunde dauernde Spaß. Rückenschmerzen sollte man besser nicht haben, denn bei der Einfahrt muss man sich flach ins Ruderboot legen. Vor 36 Jahren war ich das erste Mal auf Capri. Seitdem folgten viele Male. Nie war ich in der Blauen Grotte – dem Hotspot für Touristen. Gut, einmal im Leben muss wohl auch das sein. Aber man kann auch drauf verzichten. Wer erstmals auf Capri ist, sollte seine Zeit dann doch besser nutzen. Übrigens auch hier wurde vor dem Umsteigen Fieber gemessen.

Aber irgendwie sind die Farben dann doch beeindruckend – der Gesang der Ruderbootfahrer, die sich nicht auf ein Lied einigen können, beeindruckt hingegen weniger. Das weitere Verhalten ebenfalls nicht, denn unsere Ruderer steckte für die 13 Personen nicht nur das Wechselgeld von 26 Euro ein, sondern war dann auch noch beleidigt, weil es kein weiteres Trinkgeld gab. Auch 10 Euro zusätzlich änderten seine Stimmung nicht.

Der vorläufige weitere Tagesplan – Änderungen sind immer möglich – führte uns jetzt erst einmal in zweieinhalb Stunden nach Ischia. Niko ließ ein Segel setzen, aber der Wind wollte nicht.

Kaum mache ich ein Foto vom Tagesplan, kommt Nico und ändert diesen… Schwimmstopp für 15 Minuten um 11 Uhr. Zeit, um vom Schiff ins Wasser zu springen. Und das darf man auf der S.Y. Chronos wörtlich nehmen. Einfach über Bord ins Meer springen. Es sind gut 2,5 m.

Das Mittagessen war für 13 Uhr vorgesehen. Es gab einen grünen Salat mit Avocado, Quinoa, Shrimps und Ziegenkäse sowie ein Johannisbeereis. Nach dem Mittagessen erreichten wir schon Ischia. Franzi erklärte, was es in der Nähe des Ankerplatzes vor dem Castello Aragonese zu sehen gab.

Von 14 bis 16 Uhr lagen wir vor Ischia. Die Dinghis brachten uns an Land. Wir wollten das Castello Aragonese besichtigen, das in privater Hand ist. Der Eintritt kostet 10 Euro. Schon eine imposante Anlage. Gut 1,5 Stunden brauchten wir auf dem Rundweg. Dem Rundweg sollte man auch folgen, denn sonst findet man sich in dem Gewirr an Gebäuden und Ruinen nicht zurecht. Zu Beginn geht es in einer Art Tunnel relativ steil nach oben. Oben gibt es diverse Aussichtsterrassen über die Insel, nach Procida und zum Festland. Auch Capri kann noch erspäht werden.

Danach gingen wir noch kurz in die Stadt und erstanden den obligatorischen Magneten. Kurz vor 16 Uhr stand schon das erste Dinghi bereit für die Rückfahrt.

Lotti empfing uns wieder mit eisgekühlten Waschlappen. Anschließend war Kaffeezeit. Schokobrownies und ein gewürzter Pflaumenkuchen standen bereit.

Und schon ging es weiter zur Nachbarinsel Procida. Nico versucht es mit Segeln, aber so wirklich guter Wind war nicht. Aber dafür wurde alle zum Mitmachen aufgerufen.

In Procida lagen wir in der kleinen Bucht Corricella vor Anker. Dort gibt es zahlreiche Restaurants, wo wir ausreichend Auswahl für das Abendessen hatten. Einmal in der Woche hat die Crew frei und die Passagiere essen an Land zu Abend. Davor gab es noch einen Mai Tai als Sundowner (6,50 Euro).

Für die Lateiner… hier sind Misenum und der Vesuv zu sehen. Von Misenum aus beobachte Plinius der Jüngere des Ausbruch des Vesuv im Jahr 79 v.Chr. und beschrieb diesen später in seinen Briefen. Plinus der Jüngere beschrieb darin die pyroklastische Welle bzw. Strom sehr genau, doch die Wissenschaftler glaubten dieser Darstellung Jahrhunderte nicht. Erst als 1980 der Mount St. Helens im U.S. Bundesstaat Washington ausbrach, wurde dieses Phänomen erstmals beobachtet.

Um 19:30 Uhr brachten uns die Dinghis an Land.

Wir landeten zu Zehnt im Restaurant La Lampara rechts oben mit herrlichem Blick über die Bucht. Auch das Essen zwar nicht zu verachten. Wir hatten einen Caprese Mare Salat mit Büffelmozzarella, Tomaten und Fisch sowie eingelegte Sardinen mit Burrata und Orangensalat als Vorspeise. Als Hauptgerichte wählten wir einen Meeresfrüchte-Risotto sowie Gambas mit Burrata und Spinat. Für ein Dessert war kein Platz mehr.

Inzwischen war es auch bereits kurz vor 22 Uhr. Die Dinghis sollten um 21, um 22 und um 23 Uhr fahren. Wir erreichten noch das Dinghi um 22 Uhr und tranken an Bord noch einen Absacker bzw. ich einen Espresso Macchiato.

Am Abend lief übrigens die Carnival Magic wieder aus Neapel aus, die wir am Morgen noch von unserem nächtlichen Ankerplatz aus sahen. Jetzt war sie natürlich deutlich näher dran, so dass wir auch schönen Fotos im Abendlicht machen konnten.

Müde fielen wir gegen 23 Uhr ins Bett.

Weiter geht es mit Tag 4 und viel Wassersport, Segeln sowie Sorrent am Abend.

Anmerkung: Cruisediary.de reiste auf der S.Y. Chronos auf Einladung von Sailing-Classics.

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