Tag 7 St. Louis (Ankunft 12:30 Uhr)

Ein vergleichsweise kühler Morgen empfing uns mit einer schönen Nebelstimmung über dem Fluss. Am Ufer begleiteten uns große Sandbänke und Graureiher. Eine schöne Morgenstimmung!

Die Bibliothek war kurzerhand in ein erweitertes Office umgewandelt worden und schon um 7:30 Uhr bildeten sich Schlangen zum Bezahlen der Bordrechnung. Da die Ausflüge inklusive waren auf dieser Fahrt, beschränkte sich das auf das Trinkgeld (125 Dollar pro Person) und den Transfer zum Flughafen (15 Dollar pro Person). Auch die Gepäckanhänger gab es dort. Die Koffer sollten möglichst heute Abend vor der Kabine stehen, damit sie frühzeitig zum Bus gebracht werden können, aber morgen früh ginge auch noch, war die Auskunft. Die Amerikaner zahlten überwiegend mit Scheck (personal check), wir mit Karte. Das Personal rotiert übrigens innerhalb von 12 Wochen (länger geht der Vertrag nicht) zwischen Steward (Kabine und Dining Room) sowie Deckhand. Es handelt sich ausnahmslos um junge Leute nach dem College, an welche die gesamten Trinkgelder gehen. Nur die Offiziere (Hotel und Nautik) haben längere Verträge und feste Gehälter.

Um 9 Uhr gab Mike Jennings einen Rückblick auf die Reise. Bingo wurde um 10 Uhr angeboten und Mike Gentry spielte um 11:30 Uhr in der Sky Lounge. Als wir die I-255 Brücke (Jefferson Bridge) unterquerten, meinte Mike, dort sei immer der Startpunkt des Great Steamboat Race gewesen. Dies fand zwischen den Raddampfern Delta Queen und Mississippi Queen statt. Wir nahmen 2005 auf der Mississippi Queen daran teil. Vorbild des Rennens war das Rennen zwischen der Natchez und der Robt. E. Lee. Ich versuchte noch meinen Sport und das Wäsche waschen in diesen Zeitplan einzubauen.

Pünktlich zum Mittagessen trafen wir in St. Louis, Missouri, ein.
Um 14:30 Uhr begann die City Tour bzw. die Gateway Arch Tour. Wir hatten letztere gewählt, weil das ein Muss für unsere Tochter ist und wir die Stadt mit dem anschließenden Besuch den Anhäuser-Busch Brauerei schon kennen. Außerdem kann man vom Bogen aus schön das Boot fotografieren. Die Tour bestand im Prinzip nur aus den Tickets für den Bogen um 14:30 Uhr und den Film zum Bau um 16 Uhr. Ansonsten war man auf sich selbst gestellt. Übrigens soll das durch die Autobahn abgeschnittene Parkgelände am Fluss wieder mit dem Park am Court House verbunden werden. Eine begrünte Brücke wird beide Parkteile in einigen Jahren wieder verbinden und eine bessere Anbindung der Stadt an die Riverfront schaffen.

Vor dem Abendessen war um 18 Uhr noch die Möglichkeit mit Captain Kenny Williams das Pilot House (Brücke) zu besichtigen. Klar haben wir uns verquatscht und unsere Tochter durfte, nachdem eine äußerst “pushy” Mutter mit ihrem Sohnemann endlich verschwunden war, der nach ihren Aussagen unbedingt mal Flusskapitän werden möchte, noch das Schiffshorn betätigen.
Abends kam eine örtliche Band namens Holliday Fingers an Bord für die Show. Musik aus den 50ern und 60ern, nur die Rod Steward Imitation hätten sie sich sparen können. Als wir auf die Kabine zurückkamen, wartete noch eine kleine Überraschung auf dem Bett, ein kleiner Plüschadler. Nein, der war nicht speziell für unsere Tochter, der Adler steht für die Eagle Society of America, das Vielfahrerprogramm von American Cruise Lines, bei dem wir mit dieser Fahrt automatisch Mitglied wurden. Am nächsten Morgen sahen wir einige “Artgenossen” aus dem Handgepäck unserer Mitreisenden herausschauen. Vor dem Schlafengehen stellten wir noch die Koffer vor die Tür.