Fazit
Zusammen mit der Meyer Werft ist Norwegian Cruise Line mit der Breakaway Plus-Klasse eine gute Weiterentwicklung der beiden Schiffe der Breakaway Klasse gelungen. Manche nicht so optimalen Bereiche wurden aufgewertet. So wurde das Pooldeck zum zweiten Pool hin geöffnet, was nicht nur mehr Platz für Liegen schafft, sondern dem zweiten Pool auch die nötige Aufmerksamkeit. Die Norwegian Escape ist zudem breiter als ihre beiden Vorgängerinnen, was sich vor allem in der Tiefe der Balkone bemerkbar macht. Nun ist ausreichend Platz für Stühle und einen Tisch.
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Schön sind auch die zusätzlichen Whirlpools auf den Sonnendecks auf Deck 19 vorne sowie die Mist Area. Auch ohne direkt am Pool zu liegen, ist eine neue Fläche für Sonnenanbeter geschaffen worden, ohne dass auf eine Erfrischung verzichtet werden muss.
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Zwar wurden die Kinderbereiche von den Decks 12 und 13 auf Deck 5 verlagert. Die Räumlichkeiten sind jedoch – obwohl ohne Fenster – sehr großzügig geraten. Neu ist die Guppies Nursery, mit der Norwegian Cruise Line erstmals eine – kostenpflichtige – Betreuung für Kinder von 6 Monaten bis 3 Jahren anbietet.
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Im Entertainment-Bereich geht Norwegian Cruise Line ebenfalls neue Wege. Mit dem Broadway Musical “After Midnight” lebt die Musik der 30er und 40er Jahre wieder auf. Die Show “A Million Dollar Quartet” führt mit der legendären Jam-Session von Elvis Presely, Jerry Lee Lewis, Johnny Cash und Carl Perkins am 4. Dezember 1956 zurück in die 50er Jahre. Das kostenpflichtige Dinner-Entertainment The Supper Club bietet mit “The Brat Pack – For the Record” Musik aus Filmen der 80er Jahre an.
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Neue Wege beschreitet Norwegian Cruise Line auch in Sachen Gastronomie. Gleich mit mehreren neuen Restaurants wartet die Norwegian Escape auf: Bayamo und Pincho Tapas Bar von Jose Garces, Food Republic von den Poobelly Boys und Jimmy Buffet´s Margaritaville at Sea. Dazu kommen neue Bars wie das District Brewhouse oder die 5 o´Clock Somewhere Bar. Auch die Speisekarten der bekannten Restaurants wurden komplett überarbeitet und deutlich aufgewertet. In diesem Zusammenhang wurden allerdings auch die festen Cover Charges weitgehend abgeschafft. Le Bistro, Cagney´s Steakhouse oder La Cucina haben nun à la Carte Preise. Die Aufwertung zeigt sich besonders bei La Cucina, das als einfache Trattoria begann und nun eher den Charakter eines Nobel-Italieners aufweist.
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Schwachpunkte zeigen sich leider weiterhin bei den Kabinen: Der Stauraum in vielen Kabinen ist eher als mäßig zu bezeichnen. Im Bad der Mini Suite entfällt der Stauraum für Kulturtaschen oder Kosmetika quasi gänzlich dem breiten Waschbecken zum Opfer. Positiv fallen die USB-Anschlüsse an den Nachttischlampen auf, die man sich allerdings auch am Schreibtisch wünschen würde. In Zeiten der mobilen Endgeräte wäre es zudem wünschenswert, wenn der Master-Schalter nicht auch die Steckdosen deaktivieren würde. Der tatsächlich blickdichte Vorhang am Fenster wird leider durch das nicht abschaltbare Nachtlicht konterkarriert.
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Der nun sich auf drei Ebenen erstreckende The Haven Bereich, mit dessen Einführung Norwegian Cruise Line einer der Vorreiter des Schiffs im Schiff Modells war, ist sehr schön gelungen. Das The Haven Restaurant hat einen Außenbereich gewonnen. Auf eine Mist Area müssen die The Haven Gäste jedoch bei ihrem Außendeck verzichten. Diese gibt es nur nebenan im kostenpflichtigen Vibe Beach Club. Ihnen bleibt einer der beiden Whirlpools auf der Steuerbord-Seite. Auch hier leichte Kritik an den Kabinen. Es fehlt teilweise ein großzügiges Raumgefühl. Die kleinen seitlichen Balkone sind nur bedingt nutzbar, die großen Balkone zum Bug während der Fahrt praktisch gar nicht. Whirlpools finden sich nur in den Spa Suiten, nicht aber in den größten Suiten, den Owner´s Suiten. Eine Nespresso-Maschine ist zwar nett, ein Kaffeevollautomat für eine Suite wohl angemessener.
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Familien finden auf der Norwegian Escape vielfältige Angebote mit den Rutschen, dem Aqua Kids Park, Minigolf, Sportplatz und dem Ropes Course sowie mehr. Auch der Feinschmecker kommt nicht zu kurz. Hochwertige Produkte, sehr gute Zubereitung – wenngleich das seinen Preis hat. Vor allem das Restaurant Food Republic konnte uns überzeugen – neben dem Fun-Faktor mit der Bestellung via iPad kam auch der Genuss nicht zu kurz. Wer Ruhe sucht, muss allerdings suchen. Wie auf vielen neuen Schiffen fehlt auch auf der Norwegian Escape eine ruhige Lounge mit Seeblick für den Aufenthalt tagsüber. Immerhin, es gibt eine sehr ansprechende Bibliothek. Der zusätzliche Card Room für Gesellschaftsspiele fiel allerdings einem Photostudio zum Opfer. Ansonsten bleiben nur die Außenbereiche The Waterfront oder das Spice H2O.
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Zu guter Letzt noch ein paar Bilder von der Sail Away Party an den Landungsbrücken samt Feuerwerk:
Und ein paar bewegte Bilder:
Wer noch nicht genug hat, kann sich noch die Bilder-Galerie von Cruisetricks.de ansehen, den ausführlichen Beitrag auf Cruisetricks.de lesen inklusive den interaktiven 360° Panoramen oder den Cruisetricks.de Podcast anhören bzw. ansehen:
Sollte der Überblick in diesem Beitrag verloren gegangen sein, ein paar Tipps für die Orientierung an Bord: Auch auf der Norwegian Escape schwimmen die Fische auf den Teppichen der Kabinengänge in Richtung Bug:
In den Treppenhäusern gibt es zudem interaktive Monitore, die über einen “Kabinenfinder” verfügen. Wer nicht mehr weiß, ob er nun im vorderen oder hinteren Treppenhaus ist, sollte auf die Aufzugsknöpfe schauen: Die hinteren Aufzüge haben runde Knöpfe, die vorderen quadratische – sowohl in der Aufzugs-Kabine als auch die Rufknöpfe.
Schöner Bericht, vielen Dank. Noch eine Anmerkung zum Licht in der Kabine, bei mir war es ganz dunkel. Da gab es zwar ein Nachtlicht welches nicht über den Schalter ausging jedoch konnte man es direkt an der Lampe ausschalten. Keine Ahnung ob dies überall so war. Finde das Schiff sehr geil was mir noch gefallen würde wäre, wenn es im SPA Bereich einen Balkon geben würde und der Umkleideraum hat leider viel zu wenig Schließfächer. Aber ansonsten fand ich es sehr geil.
Steffen,
der Lichtschalter an der Lampe selbst hatte bei uns nur zwei Stellung “ein” und “aus” und bei “aus” leuchtete das eine Teil als Nachtlicht weiter. Eine andere Abschaltfunktion haben wir leider nicht gefunden.
Gruß
Carmen
Hallo Carmen,
Wow, ein ganz toller und sehr ausführlicher Vorstellungsbericht der Escape. Danke dafür.
LG
Siegrid
Bin bislang nur mit der „Norwegian Epic“ gefahren … kein schönes Schiff 😉 – aber ein tolles Show-Programm!
Muss gestehen: war anfangs skeptisch. Aber dann gefiel mir diese Art des Reisens doch sehr gut. Jetzt muss ich nur noch meine Familie überzeugen!