Wir frühstückten erst einmal im Horizon Court und fotografierten nebenbei die einlaufende MSC Meraviglia.
Um 7:30 Uhr war Treffpunkt für die erste Tour im Theater. Alles sehr gut organisiert, muss ich sagen! Ich hatte natürlich bei der Einreisekontrolle wieder die extra-genaue Beamtin erwischt und brauchte, obwohl nur ein Paar vor mir in der Schlange war, gut eine Viertelstunde. Am Bus Nummer 5 empfing uns unsere Führerin Swetlana. Unsere erste Tour des Tages war die „St. Petersburg Subways & Walking Tour“ (LED-380, 69,95 USD, 4 Stunden, max. 40 Personen). Ich hatte diese Tour bereits 2016 mit der Celebrity Silhouette gemacht und wollte nun vergleichen. Insgesamt fuhren drei Busse für diese Tour. In unserem Bus waren es 32 Personen. Im Bus lagen bereits die Audio-Guide-Systeme auf den Sitzplätzen und Swetlana verteilte noch die Token für die U-Bahn.
Es ging zunächst in die Innenstadt, wo wir an der Station Admiralteyskaya den Bus verließen.
Mit der mit 137 m längsten Rolltreppe ging es in die tiefste U-Bahn-Station von Sankt Petersburg.
Nach ausreichend Fotos fuhren wir zwei Stationen mit der lila Linie 5 zur Station Zvenigorodskaya. Hierbei handelt es sich um eine Doppelstation. Die Linie 5 ist die neueste der Metro-Linien. Der erste Teil wurde 1997 eröffnet, der letzte Teil erst 2008. Nach Pjöngjang und Kiew ist Sankt Petersburg das dritttiefste U-Bahn-System der Welt.
Wir wechselten zur Station Pushkinskaya. Diese gehört zur Linie 1, der ältesten im Jahr 1955 eröffneten Metro-Linie.
Oben wartete bereits der Bus auf uns. Er brachte uns zum Restaurant Biscuit Banquet, das ich schon vom Ausflug mit der Celebrity Silhouette kannte. Ich saß sogar am selben Patz. Es gab – wie auch bei der Celebrity Silhouette – einen Schoko-Sahne-Kuchen, Pralinen, Kaffee oder Tee und eine Flasche Wasser. Der Stopp war mit 15 Minuten angesetzt, die aber nicht ausreichten. Denn eigentlich war der Stopp von Swetlana auch als Toiletten-Stopp angekündigt. Und das dauert, denn es gibt nur 2 Toiletten für alle. Um 9:15 Uhr war zwar der Kaffee ganz o.k., aber auch dieses Mal war mir der Schoko-Sahne-Kuchen etwas zu mächtig.
Anschließend ging es mit dem Bus weiter zum Kuznechny Markt. Hier hatten wir lediglich 15 Minuten und wurden durch den Markt geführt. Mit Celebrity hatten wir damals eine halbe Stunde auf eigene Faust.
Mit dem Bus ging es weiter über den Newski Prospekt zum Platz der schönen Künste mit dem russischen Nationalmuseum und weiteren Kunstmuseen.
Um die Ecke liegt die Blutskirche. Das war das Ziel für den Fotostopp auf dieser Tour. Swetlana blieb mit der Gruppe allerdings am Kanal stehen. Wir liefen vor bis zur Kirche für Fotos.
Über den Newski Prospekt ging es zum weiteren „Toilettenstopp“ im Souvenir-Laden Red October. Hier gab es auch Kaffee und Tee zur Selbstbedienung.
Wir hatten hier gut eine halbe Stunde Zeit. Da dieser gleich in der Nähe der Newa liegt, setzten wir und ab und gingen zum Fluss für einige Fotos. Eigentlich ist es nicht erlaubt, alleine durch die Stadt zu gehen. Sagen wir mal so, unsere Führerin hat es nicht ausdrücklich verboten und wir haben auch nicht ausdrücklich gefragt.
Und noch ein Panorama:

Anschließend brachte uns der Bus wieder zurück zum Hafen. Fazit: Die Tour war deutlich besser organisiert im Ablauf als damals bei Celebrity und die Tourbeschreibung enthielt alle Stopps. Inzwischen wurde der Fotostopp an der Blutskirche in das Programm eingefügt. Wer viel Zeit in der Metro erwartet, wird enttäuscht sein. Im Vergleich zur Tour bei Celebrity war der Metro-Anteil noch geringer. Ansonsten erhält man noch eine ganz nette Stadtrundfahrt, denn auch die Isaak-Kathedrale wird angefahren und der Newski Prospekt.
Gegen 12:15 Uhr waren wir am Hafen. Die nächste Tour „Bon Appetit Recommended: Roots of Russia“ (LED-300, 89,95 USD, 4 Stunden, max. 30 / ab 7 Jahren) startete bereits um 12:45 Uhr am Bus. Es war also nicht genügend Zeit, um nochmals an Bord zu gehen und so nutzten wir die Toilette im Terminal Gebäude und sahen uns dort die Verkaufsstände an.
Erneut ging es mit dem Bus in die Innenstadt, wobei der Fahrer dieses Mal eine andere Route wählte. Tourguide war Anna. Grund war wohl auch der Besuch von Ministerpräsident Medwedew am heutigen Tag. Wir fuhren zunächst zum Newski Prospekt zum Feinkost-Geschäft Eliseevs (Jelissejew). Das Gebäude wurde 1902 errichtet und ist ein beeindruckendes Zeugnis des russischen Jugendstils. Im Zentrum des Ladens steht eine künstliche Palme mit Kronleuchtern, um die herum die Tische des Cafés stehen. Dazu spielt ein Mann am Flügel. Rings herum stehen Vitrinen und Regalsäulen. Man sollte aber auch unbedingt den Blick nach oben wenden. Der Laden ist realtiv klein, so dass die angesetzten gut 10 Minuten durchaus ausreichten, um uns umzusehen.
Da es im Restaurant, in dem der Hauptpunkt der Tour, der Pelmeni-Kochkurs, stattfinden sollte, zu wenig Toiletten gebe, liefen wir zu Fuß zu einem Souvenir-Laden um die Ecke. Dort hätte es übrigens Kaffee, Tee, Vodka und Likör sowie Gebäck gegeben. Ähm, ja, der Kochkurs fand wo statt, im Restaurant Biscuit Banquet, das am Vormittag gerade als Toilettenstopp diente.
Der Kurs war aber durchaus gut. Pelmeni sind die russische Variante der Tortellini mit einer Hackfleischfüllung. Sie werden mit Butter und Schmand gegessen. Anna übersetzte die Erläuterungen des Kochs Alexeji. Dieser zeigte zunächst die Zubereitung des Teigs aus Mehl, Ei, Wasser und Salz (mit Mengenangaben, aber es wurde kein Rezept ausgeteilt).
Weiter ging es mit der Hackfleischfüllung (Hackfleisch, Pfeffer, Salz, Zwiebeln).
Inzwischen hatte der Teig geruht und konnte ausgerollt und ausgestochen werden. Die russische Hausfrau macht natürlich die Teigkreise aus kleinen Kugeln, der Koch sticht aus der Teigplatte mit einem Cutter aus.
Jetzt etwas von der Füllung rein, zusammenklappen und festdrücken und dann formen.
Jetzt waren wir an der Reihe, ausgestattet mit Schürzen und Handschuhen füllten und formten wir Pelmeni.
Die Pelmeni wurden dann im siedenden Wasser gekocht.
Zum Kurs gehört auch eine Vodka-Verkostung. Am Tisch stand Wasser und russischer Cranberry-Saft (deutlich weniger süß als der amerikanische Marktführer). Zunächst gab es einen Cranberry-Likör. Danach folgte der Honig-Pfeffer-Vodka, den wir schon von unserer Flusskreuzfahrt her kannten. Dazu gab es Hors d´Ouevres mit Fisch, Kaviar und Spießchen mit sauer eingelegtem Gemüse.
Inzwischen waren unsere selbst gemachten Pelmeni fertig. Dazu gab es ein Glas normalen Vodka. Es bekam natürlich nur jeder zwei der selbst gemachten Pelmeni. Die Küche hatte aber schon eine Portion für jeden vorbereitet. Diese wurden in zerlassener Butter serviert und dazu Schmand. Zum Abschluss wurde noch ein Trauben-Vodka verkostet.
Danach ging es mit dem Bus wieder zurück zum Hafen, den wir um 17:15 Uhr erreichten. Auf dem Rückweg entstanden noch ein paar Schnappschüsse aus dem Bus heraus.
Alle an Bord war übrigens 17:30 Uhr. Entsprechend lang war die Schlange, aber es ging schnell.
Fazit beider Touren: Bei der zweiten Tour stand der Stopp im Souvenir-Laden nicht im Programm. Bei der Metro-Tour ist der Stopp zum Kaffee/Kuchen weiterhin überflüssig. Als Toiletten-Stopp reicht dann durchaus der Souvenir-Laden. Beide Touren enthalten eine kleine Stadtrundfahrt.
Zurück an Bord genossen wir zunächst das Auslaufen aus Sankt Petersburg um 18 Uhr mit einem Cocktail von der SeaView Bar.
Anschließend machten wir uns für das Abendessen fertig, heute wieder im Hauptrestaurant Concerto um 19:30 Uhr.
Es blieb noch etwas Zeit, um die Abendstimmung an Deck zu genießen.
Um 21 Uhr gab es noch eine zweite Show der The Beatle Maniacs aber heute auf The Piazza. Auf der Tanzfläche war kein freier Platz mehr zu finden und wie im Theater rockte das ganze Schiff.
Wir gingen weiter ins Theater zur Production Show Fiera!. Die Kulisse ein klassischer amerikanischer Carnival (Rummelplatz), die Story eine Liebesgeschichte, erzählt wird das Ganze über Songtexte – von Lady Gaga bis Ed Sheeran und Michael Jackson ist alles mit dabei. Sehr schön gemacht! Interessant waren auch die Übergänge von Gesang zu Tanz, denn jeder Sänger hatte sein Pendant im gleichen Kostüm als Tänzer.
Auch morgen erwartet uns ein anstrengender Tag, also gingen wir ins Bett.
Weiter geht es mit Tag 4 in Tallinn.