Der erste Ausflug steht an – es geht zum Mateus-Palast und seinen beeindruckenden Gärten. Das Abendessen gibt es auf einem Weingut, der Quinta da Avessada hoch in den Bergen in Favaios beim Zwillingsbruder von “Mr. Bean”.
Abfahrt Porto/Vila Nova de Gaia: | 6:30 Uhr |
Schleuse Crestuma (12 m): | 7:30 Uhr |
Schleuse Carapatello (35 m): | 11 Uhr |
Ankunft Régua: | 13 Uhr |
Abfahrt Régua: | 14 Uhr |
Ankunft Pinhão: | 16:30 Uhr |
Um kurz vor 6 Uhr waren wir wach und machten uns fertig. Erst einmal runter auf Deck 2 zur Kaffeestation und einen Cappuccino holen. Mit Sonnenaufgang gegen 6:30 Uhr ging es auch schon langsam los. Wir verließen Porto.
Unterwegs am Fluss:
Gegen 7:30 Uhr erreichten wir die erste Schleuse Crestuma mit einer Höhe von ca. 12 m. Da aber gleichzeitig das Frühstück begann und der Magen knurrte, zogen wir das vor. Normalerweise gäbe es ein Buffet, aber zu Zeiten von Covid-19 gibt es eine umfangreiche Frühstückskarte. Ein Körbchen mit Brot und Feingebäck sowie eine Platte mit Schinken und Käse kam ohne Bestellung auf den Tisch. Ich probierte ein Omelett mit Allem aus. Frisch zubereitet und lecker. Währenddessen fuhren wir in die Schleuse ein. Langsam ging es nach oben. Rechtzeitig zur Ausfahrt waren wir schnell für Fotos an Deck.
In der Schleuse Crestuma:
Danach war etwas Arbeiten angesagt. Wir fahren vorbei an einem goldenen Engel und einem Schiff, das in Rostock mal bessere Zeiten gesehen hat.
Um 9:30 Uhr stand dann die Sicherheitsübung in der Lounge an. Eine Rettungsweste pro Kabine reichte zum Anprobieren. Das Anziehen wird gezeigt und dann probiert. Flussnotrettungsübung bestanden!
Um 9:45 Uhr stellte Kreuzfahrtleiterin Regina die für diese Reise angebotenen Ausflüge vor. Wir hatten vorab online bereits das Ausflugspaket für 149 Euro sowie den Ausflug nach Salamanca für 89 Euro reserviert. Aber es war kein Problem, noch kurzfristig etwas zu bekommen. Übrigens sind wir 31 Gäste an Bord – Rekord sozusagen in dieser bislang kurzen Saison. Die ersten beiden Reisen hatten jeweils nur 18 Gäste. Am Ende der Reise erfahren wir, dass nach uns nur 17 Gäste kommen werden.
Für die Ausflüge arbeitet A-Rosa hier am Douro mit QuietVox Geräten. Diese stehen in einer Ladestation in der Kabine. Dazu gibt es einen Ohrhörer. Die Geräte verfügen noch über eine Zusatzfunktion. Während der Flussfahrt werden GPS-gesteuert Erläuterungen abgespielt. Das Gerät vibriert dann. Ein Ohrhörer ist nicht wirklich nötig, das Gerät kann auch wie ein Telefon ans Ohr gehalten und der Text mit dem eingebauten Lautsprecher angehört werden. Regina hilft dabei, die richtige Sprache für diese Erläuterungen einzustellen.
Das Highlight des Vormittags war gegen 11 Uhr die Schleuse Carapatello, wo wir etwas früher als geplant ankamen und die arme Regina zum Ende ihres Vortrags hin verließen. Mit 35 m Fallhöhe handelt es sich um die zweithöchste Schleuse in Europa. Die Schleuse ist schon sehr beeindruckend, auch wenn wir die höchste Schleuse der Welt am Columbia River bereits erlebt haben. Beeindruckend ist, wie nahe die Schiffe an die vordere Wand heranfahren. Und bei der Schleuse Carapatello ist eine Brücke an der oberen Ausfahrt, unter der es so richtig eng wird. Wir dürfen zwar am Sonnendeck bleiben, Steuerhaus und Sonnendach sind jedoch heruntergefahren. Kapitän Renato Braga schaut durch die Luke raus und wir müssen alle sitzen bleiben.
Danach kommt gleich eine recht niedrige Brücke.
Anschließend genießen wir die schöne Landschaft in dieser Gegend.
Mittagessen gab es ab 12 Uhr im Restaurant – ebenfalls à la Carte – es muss übrigens nicht schon beim Frühstück das Mittagessen und das Abendessen ausgewählt werden, sondern erst vor dem jeweiligen Essen selbst.. Wir entschieden uns für einen Wolfsbarsch und den Cheesecake, auch wenn letzterer eigentlich schon zu viel war. Die Speisekarten sind datiert und auf Papier kopiert. Sie können mitgenommen werden. Ansonsten werden sie ohnehin aus hygienischen Gründen vernichtet.
Um 13 Uhr erreichten wir Régua. Rechts grüßt die Figur des Hauses Sandemann auf dem Hügel. Darunter liegen zwei der nicht in Betrieb befindlichen Flusskreuzfahrtschiffe, die Douro Spirit und die Douro Elegance. Regina erklärt und später, dass hier normalerweise alle zwei Monate getankt wird. Nächste Reise sei es wieder so weit. Kurz zuvor passieren wir noch die Flotte von CroisiEurope – MS Magellan (Fernand de Magalhaes), Miguel Torga und Gil Eanes.
Wir haben noch ein paar Minuten Zeit und drehen eine Runde, auch um Fotos vom Schiff zu machen.
Dann war es auch schon Zeit für den Ausflug zum Mateuspalast und Garten, der Teil des Ausflugspakets ist (Dauer 3 Stunden, Einzelpreis 45 Euro). Um 13:45 Uhr ging es los. Der im Barockstil erbaute Mateuspalast ist immer noch im Besitz des Grafen von Vila Real. Der Graf und seine Familie wohnen in den Sommermonaten auch noch im Mateuspalast. Daher sind nicht alle Räumlichkeiten zugänglich. Berühmt ist er vor allem für die handgearbeiteten Decken aus Kastanienholz und die noch vielen originalen Möbel. Im Palast bekommen wir in zwei Gruppen geteilt eine deutschsprachige Führung von einem lokalen Guide.
Die Gartenanlage gilt als eine der schönsten in Portugal. Sie ist in verschiedene Bereich eingeteilt, ein französischer Garten nach dem Vorbild von Versailles, ein Rosengarten, ein Nutzgarten und mehr. Die Gartenanlage erkunden wir auf eigene Faust.
Im Laden erstanden wir noch einen Magneten. Etwas surreal war der Ausflug schon, denn außer unserer Gruppe mit 21 Personen waren nur vereinzelt Menschen zu sehen. Und so gelingen Fotos, die sonst praktisch unmöglich sind – wie für Postkarten ohne einen einzelnen Menschen im Bild. Ein in aller Hinsicht lohnenswerter Ausflug, auch unter normalen Bedingungen mit vielen Besuchern.
Die A-Rosa Alva verließ unterdessen Régua um 14 Uhr und fuhr weiter nach Pinhão, wo sie um 16:30 Uhr ankam. Den Nachmittagskaffee um 15:30 Uhr ließen wir schon ausflugsbedingt aus. Auf der Rückfahrt vom Mateuspalast ging es die Straße den Douro entlang nach Pinhão, so dass wir auch das „verpasste“ Flussstück sehen konnten (wir werden es aber bei der Rückfahrt noch erleben). Gegen 17 Uhr waren wir wieder zurück an Bord. Wir machten uns noch auf den Weg in den Ort, zum einen für ein paar Fotos vom Schiff, zum anderen ist die Sehenswürdigkeit von Pinhão der Bahnhof. Der gesamte Bahnhof ist mit Azulejo-Bildern geschmückt. Im Außenbereich unter einem Dach steht noch eine alte Motorrad-Draisine. Ein Wasserkessel und ein Eilaufrohr zeugen davon, dass hier einmal Dampflokomotiven fuhren.
Das Abendessen gab es heute nicht an Bord sondern in der Enoteca Quinta da Avessada in Favaios.Dafür war die Abfahrt auf 18:30 Uhr angesetzt. Favaios liegt rund 600 m über dem Meeresspiegel und so ist die gut halbstündige Fahrt sehr abwechslungsreich und mit einem herrlichen Panorma. Weinberge ziehen sich über die Hügel und Korkeichen säumen den Straßenrand. Die Fotos mit dem Handy durch das Busfenster zeigen nicht ansatzweise die Schönheit dieser Gegend.
Empfangen wurden wir vom Hausherrn Luis – dem “Zwillingsbruder von Mr. Bean” – und traditioneller Musik mit zwei Musikern. Da auf dieser Höhe kein Portwein mehr produziert werden darf und die Reblaus alles zerstörte, stiegen die Winzer vor 160 Jahren um auf die Moscatel-Traube. Wie auch beim Portwein wird der Gärungsprozess durch Zugabe von Traubenbrand unterbrochen, so dass ein recht hochprozentiger süßer Wein entsteht, der Moscatel do Douro. Zur Begrüßung gab es natürlich erst einmal ein Glas vom Moscatel. Anschließend ging es ins alte Weinlager, wo uns Luis die Herstellung erklärte.
Danach ging es zum Abendessen. Dreierlei Vorspeisen – danach war ich eigentlich schon satt. Aber es ging weiter mit der traditionellen Gemüsesuppe gefolgt von einem geschmorten Kalb mit Kartoffeln und Kohl. Zum Abschluss gab es noch einen Dessertteller. Obwohl hier praktische alle Schiffe einen Ausflug zum Abendessen machen, war die Qualität wirklich sehr gut. Auch die Anlage ist sehr schön gemacht und gepflegt. „Mr. Bean“ aka Luis tut sein Übrigens mit seinen unterhaltsamen Geschichten zwischen den Gängen.
Nach der Rückkehr um kurz vor 23 Uhr unterhielt Salomon wieder in der Lounge, was aber doch etwas spät für uns war.
Es geht weiter mit Tag 3 in Pinhão und Barca d´Alva.