Mekong Navigator – Tag 8 Besuch der Cu Chi Tunnel

An Tag 8 der Reise mit der Mekong Navigator besuchen wir die Cu Chi Tunnel etwas außerhalb von Saigon – 350 km dieses Tunnelsystems, in dem sich die Vietnamesen während des Vietnamkriegs versteckten, sind heute bekannt.

Wir standen gegen 6:30 Uhr auf und machten uns fertig. Das Frühstücksbuffet im Hotelrestaurant war riesig. Bei dem Angebot – von Dim Sum über Rippchen und Sushi – noch vegan zu bleiben viel schwer. Aber ich habe es durchgezogen. Wir hatten bewusst nicht nach den veganen Specials für unsere Gruppe gefragt. Mich hatte es interessiert, wie man so an einem normalen Buffet als Veganer zurechtkommt. Müsli mit Hafermilch und Obst geht immer. Beim Sushi half dann eine Mitreisende.

Um 8:30 Uhr trafen wir uns in der Lobby für den Ausflug zu den Cu Chi Tunnels. Die Fahrt dauerte gut zwei Stunden, obwohl es Sonntag war. Die Tour war sehr interessant und die Findigkeit der vietnamesischen Bevölkerung ist wirklich beeindruckend. 350 km des Tunnelsystems sind bekannt. Bis zu 9 m geht es in die Tiefe. Tunnelausgänge gibt es auch in Saigon in der Post und im Unabhängigkeitspalast. Den 12 m langen Tunnel bin ich mitgegangen, aber den engen Tunneleinstieg traute ich mich nicht.

Mein Mann probierte den engen Tunneleinstieg aus.

Weitere Tunneleinstiege:

Alte Termitenhügel kaschierten Luftzugänge:

Besonders perfide und mit einfachsten Mittel wurden die Fallen hergestellt – rostige, teilweise mit Gift versehene lange Nägel und verschiedene Techniken.

Im Hintergrund hörten wir immer wieder Schüsse. Ich dachte schon, dass dies eine realistische Geräuschkulisse sein soll, bis uns Billy sagte, dass hier eine Shooting Range sei. Gegen den Kauf der Munition kann mit allem, was so auf dem Markt ist, geschossen werden. Daneben ist auch ein Café, in dem die Gäste mit Gehörschutz saßen.

Für uns interessanter war die Herstellung von Reispapier für die Summer Rolls.

Die für Touristen begehbaren Tunnel sind nur kurz und wurden auch vergrößert. Außerdem gibt es nun eine Beleuchtung. Wir liefen durch den 12 m langen Tunnel.

Wir schauten nur noch kurz in die Räume mit der Klinik und den Küchen sowie verschiedenen Werkstätten hinein. Der Rauch wurde über eine Strecke von bis zu 2 km entfernt wieder abgelassen und das mit zeitlicher Verzögerung – meist am frühen Morgen, so dass er vom Morgennebel nicht zu unterscheiden war. Eine Beleuchtung gab es übrigens damals nicht. Operiert und gekocht wurde in Dunkelheit.

An einer Stelle wurde die Herstellung der Sandalen aus alten Reifen gezeigt. Findigerweise wurden die Sohlen auch verkehrt herum gemacht, damit es so aussieht, als wäre die Person in die andere Richtung gelaufen.

Am Ende der Tour gibt es Cassava (Manjok) und Tee aus Pandam-Blätter – das, was die Vietnamesen während des Vietnamkriegs als Essen hatten.

Vor der Abfahrt blieb noch kurz Zeit für den großen Souvenir-Laden und einen Toilettenstopp. Man hätte hier noch einige weitere Stunden verbringen können, aber wir waren ohnehin bereits viel zu spät dran.

Nicht ganz so gut kam der Stopp bei einer Manufaktur, der Lamphat Company, bei unseren veganen Mitreisenden an, die aus Muscheln und Eierschalen Bilder und mehr herstellt. Die Erlöse gehen an von Agent Orange (bei uns besser bekannt als das Seveso-Gift Dioxin) beeinträchtigte Menschen. Am Ende wurde man automatisch durch den Shop geschleust, in dem keine Fotos gemacht werden durften.

Erst gegen 15 Uhr waren wir endlich am Restaurant Co Noi, wo das Mittagessen geplant war. Die Mitreisenden, welche die Tour heute Vormittag nicht mitgemacht hatten, waren gerade fertig. Eigentlich hätte das Restaurant bereits geschlossen, aber für uns wurde noch ein äußerst leckeres Mittagessen vorgehalten.

Anschließend ging es zu Fuß zurück ins Hotel, das nur eine Straße entfernt liegt. Wir machten uns nochmals auf den Weg auf einen Spaziergang. Dummerweise rutschte ich an einer schrägen Bordsteinkante aus und schrammte mir das rechte Knie auf. Aber auf einen – ja nicht veganen – vietnamesischen Eierkaffee im gleichnamigen Café Ca Phe Trang am Ufer des Sai Gon reichte es noch. Der Eierkaffee ist eine vietnamesische Spezialität, die wir uns natürlich nicht entgehen lassen konnten. Wir entschieden uns für die Iced Variante angesichts der Temperaturen.

Gegen 17:30 Uhr waren wir wieder zurück. Nach dem Verarzten meiner Wunden gingen wir noch in die Saigon Saigon Rooftop Bar des Hotels, einer der Top Rooftop Bars in Saigon. Dort ist zwischen 17 und 19 Uhr Happy Hour. Es wurde ein Miss Saigon und ein Blueberrita zum Sonnenuntergang. Ab 21 Uhr spielt hier auch eine kubanische Band.

Um 19:15 Uhr trafen wir uns wieder in der Lobby für das Abendessen im Shamballa Restaurant & Lounge, das wir zu Fuß erreichten.

Der Service war etwas überfordert, das Essen aber super lecker! Nur nach dem späten Mittagessen musste ich nach Gang 5 von 12 einfach aufgeben. Wir hätten auch noch alles mitnehmen können, aber morgen gibt es ja wieder etwas zu Essen.

Auf dem Rückweg zu Fuß zum Hotel hörten wir die Jubelschreie über das Ausgleichstor der Vietnamesen im Asia Cup. Später waren die Partygeräusche der Siegesfeiern noch über Stunden zu hören, aber ich habe alles einfach verschlafen.

Weiter geht es mit Tag 9 der Reise mit der Mekong Navigator und der Anreise zum Nachprogramm in Siem Reap.

Anmerkung: Cruisediary.de reiste an Bord der Mekong Navigator auf Einladung von Vegan Travel

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