Skandinavischer Charme mit der Europa 2

Tag 6 Passage Nord-Ostsee-Kanal / Hamburg (Ankunft geplant 23 Uhr)

Highlight des heutigen Tages ist die Passage des Nord-Ostsee-Kanals.

Sonnenaufgang: 5:36 Uhr
Sonnenuntergang: 21:00 Uhr
Wettervorhersage: sonnig, Regenschauer möglich bis 15°C

Kapitän van Zwamen hatte gestern 6 Uhr als Schleusenzeit für die Schleuse in Kiel Holtenau genannt. Wir waren definitiv pünktlich! Fünf Minuten vor Sechs Uhr wachten wir vom Geräusch der Bugstrahlruder auf – nein, keine Sorge, das war nicht so laut, aber wenn man instinktiv darauf wartet, dann reicht es zum Aufwachen. Leider regnete es erneut in Strömen und wir schossen nur ein paar wenige Fotos vom Balkon aus.

Anschließend machten wir uns für das Frühstück im Yacht Club fertig. Schnell auf die Terrasse und schauen. Hmm, lecker Pancakes mit Obstsalat, leider macht der Hunger da nicht mehr mit.

Heute war sozusagen „Sehtag“ mit der Durchfahrt des Nord-Ostsee-Kanals angesagt. Dennoch war das Tagesprogramm auf „Seetag“ eingestellt. Ich schätze mal, dass allerdings die Early Bird Gymnastik um 8 Uhr und das Walking am Morgen um 8:30 Uhr der Witterung zum Opfer fielen. Nein, sie marschierten doch noch. Pünktlich für die Walking Gruppe hörte der Regen auf und die ersten blauen Lücken zeigten sich am Himmel. Sportlich ging es weiter mit Tube Fit um 10 Uhr, Spinning um 11 Uhr, Aqua Power um 16 Uhr, Core Tuning um 17 Uhr oder Stretch & Relax um 18 Uhr.

Erste Eindrücke von der Kanalfahrt:

Das mit dem Sport geht sich heute wohl nicht mehr aus. Geplant hatte ich eigentlich das Tube Fit um 10 Uhr, aber genau zu diesem Zeitpunkt fuhren wir unter der Eisenbahnbrücke in Rendsburg durch mit ihrer einmaligen Schwebefähre und der Schiffsbegrüßungsanlage davor. Spinning ist nun nicht so mein Ding und die beiden Nachmittagstermine kollidieren mit dem Gin Tasting. Also blieben wir in der Belvedere Lounge und „sahen fern“.

Hier die Vorbeifahrt an der Schiffsbegrüßungsanlage bei der Eisenbahnbrücke in Rendsburg mit Schiffshorn der Europa 2:




An nicht sportlichen Aktivitäten standen ein Vortrag von Lektor Bernd Stolzenberg um 10 Uhr mit dem Thema „Nord-Ostsee-Kanal – die meist befahrene Wasserstraße der Welt“, Shuffleboard (witterungsabhängig, versteht sich), ein WEMPE Uhrenworkshop oder „Kunst Ahoi“ – ein Kunstspaziergang mit der Bordgaleristin Stefanie Busold alles jeweils um 15 Uhr auf dem Programm. Die Kulinarik hatte um 12 Uhr „MS EUROPA 2 – Pölser Party“ am Pool im Angebot sowie um 17:30 Uhr das exklusive Gin Tasting, für das wir uns bereits vor zwei Tagen angemeldet hatten.

Nach dem “Sehtag” am Vormittag gingen wir kurz auf die Suite und fanden eine kleine Überraschung für mich vor, eine Flasche Champagner und eine Geburtstagskarte von Kapitän van Zwamen. Die kam gleich mal in den Kühlschrank und wurde später “geköpft”. Prost!

Anschließend ging es zum Pool zur “Pölser Party”. Keine Erklärung und als Bayer konnten wir mit dem Begiff “Pölser” nicht gerade viel anfangen. Meine Vermutung war aber richtig, Pölser ist das dänische Wort für Wurst. Es gab Bratwürste und Hot Dogs serviert vom Executive Chef Martin Ohlemann und seinem Sous Chef. Dazu wurden Bier, Champagner und andere Getränke gereicht (inkludiert). Nun bin ich leider kein Fan von Würstchen, aber meinen Mann lies ich probieren.

Für uns ging es noch weiter in den Yacht Club zum Mittagessen:

Auch der Nachmittag wurde ein entspannter “Sehtag”. Inzwischen hatte sich das Wetter deutlich gebessert. Gegen 15 Uhr erreichten wir die Schleuse in Brunsbüttel, mussten dort aber noch bis 15:30 Uhr – unserer zugewiesenen Schleusungszeit – warten. Die zweite große Schleusenkammer war nach dem Unfall mit dem griechischen Frachter noch immer außer Betrieb. Das neue Schleusentor ist aber bereits weitestgehend an seinem Platz. Das alte Schleusentor steht “dekorativ” in der Schleusenkammer. Gegen 16:30 Uhr hatten wir die Schleuse verlassen und waren zurück auf der Elbe. Da wir deutlich früher dran waren, als ursprünglich geplant, gab es noch eine Durchsage von Kapitän van Zwamen mit einem kleinen Extra: Unser Liegeplatz sollte das Cruise Center Altona sein. Wir würden aber doch bis zum Grasbrook fahren, dort umdrehen und zurück nach Altona und so in den Genuss einer abendlichen Hafenrundfahrt kommen.

Um 17:30 Uhr fanden wir uns mit einer kleinen Gruppe weiterer Passagiere im (gut gelüfteten) Herrenzimmer zum Gin Tasting ein. Barkeeper Andrew und sein Kollege erklärten die verkosteten Gins, die Herstellung allgemein samt der Aromatisierung, die vier Kategorien von Gin und die Feinheiten der Destillation. Es liegen zwar ein Block und Kugelschreiber zum Mitschreiben bereit, aber am Ende bekamen wir noch ein mehrseitiges Handout. Zum Einstieg stand ein Gimlet aus Pink 47 London Dry Gin und Rose´s Lime Juice auf dem Tisch. Übrigens Rose´s Lime Juice wurde 1967 von Lauchlan Rose patentiert und war der erste konservierte Zitrussaft ohne Alkohol. Eigentlicher Zweck dieser Erfindung waren der Schutz der Seefahrer vor Skorbut. Bis dahin wurde der Zitronensaft mit 15% Rum konserviert. Es handelt sich um den ersten konzentrierten, abgefüllten Fruchtsaft der Welt. Weiter ging es mit dem französischen G´Vine Floraison, einem Darnley´s View Spiced London Dry Gin und schließlich einem Tanqueray Rangpur. Alle Gins wurden zunächst pur verkostet, anschließend mit Eis und am Ende mit Tonic Water. Auch bei letzterem wurden verschiedene Hersteller verwendet, um die Geschmacksunterschiede des Gin besser herauszuarbeiten. Durchaus sehr interessant, denn der Gin schmeckte tatsächlich in den drei verschiedenen Darreichungsformen unterschiedlich. Zum Neutralisieren standen es Weißbrot und Wasser bereit. Sehr interessantes Seminar, sehr viel gelernt!

Für das Abendessen hatten wir um 19 Uhr eine Reservierung im französischen Spezialitäten-Restaurant Tarragon (Estragon). Zur Feier des Tages war unser Tisch liebevoll mit Rosenblättern, Orchideen und zwei Bändern dekoriert und es gab aufs Haus ein Glas Champagner zum Anstoßen. Heute war zudem Kaviar-Abend, so dass in jedem Restaurant als Extra-Gang noch Kaviar angeboten wurde. Wir entschieden uns – nach dem Gruß aus der Küche – gleich damit zu beginnen, passend zu dem Champagner. Der Rest des Menüs ist auf den Fotos zu sehen:

Durch die frühe Einfahrt in Hamburg wurden wir von der um 20 Uhr ausfahrenden Amadea beim Abendessen völlig überrascht. Die berühmten Phoenix-Winkehände grüßten von der Brückennock. Leider war das Fenster so salzverkrustet, dass keine vernünftigen Fotos machbar waren.

Am Abend spielte auch heute die Pianistin in der Pianobar und DJ Kentho legte in der Sansibar auf. Im Auditorium lief um 21 Uhr der Film Avatar in 3 D. Das kleine Jazz Trio der Hausband spielte an der Poolbar, bevor es mit der Oldies Night im Jazzclub weiter ging.

Im Theater gab es heute um 21:45 Uhr die Show „I Heart Life“, eine südamerikanische Liebesgeschichte. Ebenfalls eine nette Show mit Gesang, Tanz und Akrobatik. Diese Show ist komplett auf Englisch und daher auch für die nicht deutschsprechenden Gäste geeignet. Rolf Stahlhofen gab mit seiner Band in der Sansibar um 23 Uhr noch ein Clubkonzert – dieses Mal mit internationaler Musik. Nach dem Gin Tasting und dem Abendessen waren wir leider so müde, dass wir – obwohl geplant – es nicht mehr in die Sansibar schafften.

Wir packten noch unsere Koffer fertig und stellten diese auf den Gang.

Anmerkung: Cruisediary.de fuhr mit der Europa 2 auf Einladung von Hapag Lloyd Kreuzfahrten.

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