Der Tag der Taufe ist gekommen, aber Malta empfängt uns leider nicht mit Taufwetter.
Ankunft in Valletta: | 8 Uhr |
Wettervorhersage: | bewölkt, 16 bis 21 Grad |
Pünktlich um 6 Uhr waren wir wach und machten uns fertig. Malta war bereits in Sicht. Leider gab es keinen Sonnenaufgang sondern Wolken. Wir machten Fotos von der Einfahrt.
Anschließend gingen wir ins Terrace Café zum Frühstück.
Am Pier waren alle schon mit den Aufbauarbeiten für die Tauffeierlichkeiten beschäftigt.
Um 8:15 Uhr sollten wir für unseren Ausflug „Three Cities & Valletta Harbor Cruise“ (4 Stunden, 27 Dollar) in der Vista Lounge sein. Die Ausflugstickets wurden in eine Gruppennummer getauscht. Das Boot für die Hafenrundfahrt lag gleich neben dem Schiff. Die Hafenrundfahrt hatten wir natürlich primär gemacht, um Fotos von der Vista zu bekommen. Da wir das zudem auf Malta noch nie gemacht haben, war es doch ganz schön, die Halbinsel von Valletta vom Wasser aus zu sehen. Erschrocken hat uns tatsächlich die bauliche Entwicklung in Sliema und St. Juliens, wo wir vor 32 Jahren zum ersten Mal auf Malta waren. Hier werden die Fehler der Costa Brava gemacht und alles mit Hochhausburgen zugepflastert.
Vom Fähranleger in Sliema ging es mit dem Bus weiter nach Vittoriosa zum Ortsteil Birgu. Dort liefen wir über die Festungsanlage mit ihren drei, hintereinanderliegenden Toren zurück zur Waterfront mit interessanten Erklärungen von unserem Guide Charles.
Hier noch eine kleine Auswahl der berühmten maltesischen Türklopfer aus Messing:
Eine Mitpassagierin bekam ob der Stufen und des unwegsamen Geländes Probleme und wollte mit dem Taxi zurück zum Schiff fahren. Dadurch verloren wir leider etwas Zeit, so dass wir die zweite der drei Städte, Senglea, auslassen mussten. Am zentralen Platz von Birgu blieb dafür etwas Zeit um in der Pastizzeria Pastizzi und Kinnie zu kaufen. Erstere kosteten 50 cent das Stück – Blätterteig gefüllt mit Ricotta, Huhn oder Erbsen. Kinnie ist die lokale Limonade aus Bitterorangen und Wermutkraut, die es inzwischen auch in einer Diet-Variante gibt.
So gestärkt gingen wir zurück zum Bus und fuhren weiter in die dritte Stadt, das Fischerdorf Marsaxlokk, das für seine bunten Fischerboote bekannt ist. Auch dieser Ort hat sich deutlich verändert. Die Kulisse ist geblieben, die Stände am Hafen sind stark geschrumpft und es gibt nur noch das übliche Touristenangebot – Tischwäsche oder Spitzen sind praktisch nicht mehr vorhanden und das, was es noch gibt, ist „Made in China“. Leider hatte es inzwischen zu regnen begonnen, so dass wir alle froh waren, wieder im trockenen Bus zurück zum Schiff zu fahren, wo wir gegen 13 Uhr ankamen.
Nach den beiden Pastizzi verzichteten wir auf ein Mittagessen an Bord, machten uns nur kurz frisch und gingen nochmals hinaus. Am Boden hatte ich bereits Scherben entdeckt und eine Mitreisende erzählte, dass sie bereits die Flasche gesehen hatten, aber dazu später mehr. Im Zelt liefen die Vorbereitungen und Proben weiter.
Statt des Lifts hoch zu den Upper Barakka Gardens nahmen wir den harten Weg… Durch den Tunnel durch und dann über das Victoria Gate in die Stadt und hochlaufen. Oben gönnten wir uns nochmals eine Diet-Kinnie und ein Pastizzi (hier dann schon 1 Euro).
Wir liefen weiter über die „Hauptstraße“ bis zum Großmeisterpalast und weiter durch die kleinen Gassen.
Es ging hinunter zu den Lower Barakka Gardens und der Freedom Bell an der Spitze der Halbinsel von Valletta. Anschließend ging es zurück zum Schiff. Kurz nach 15 Uhr waren wir wieder an Bord.
Wir arbeiteten etwas in der Kabine. Eine Mitreisende schrieb über WhatsApp, dass bei ihr vor dem Balkon gerade die Champagner-Flasche aufgehängt würde. Ich raus, sehe die Flasche, rein in die Kabine, Kamera geholt und schon war der Countdown vorbei… Lediglich der Flaschenhals und die Scherben am Boden waren zu sehen. Hier wird nichts dem Zufall überlassen, gleich zwei Mal wurde mit einer echten Taufflasche Veuve-Cliquot, einer Nebukadnezar = 15 Liter, die Taufe geprobt. Ich gönnte mir im Baristas noch einen kleinen Snack samt einem Cappuccino.
Nun hieß es, sich für die Taufe fertig machen, sprich unter die Dusche, Haare waschen und anziehen. Um 17 Uhr trafen wir uns am Pooldeck für die Shipwide Cocktail Reception. Ein Glas Champagner, Hors d´Ouevres und ein paar Fotos mit den Kollegen.
Anschließend ging es um 17:45 Uhr in Richtung Abendessen. Alle waren für ein bestimmtes Restaurant eingeteilt. Es gab allerdings überall dasselbe Taufmenü. Wir hatten das Red Ginger, wo wir erst gestern zum Abendessen waren. Pünktlich um 18 Uhr ging es los. Generalstabsmäßig wurden die fünf Gänge samt Petit Fours aufgefahren und so waren wir pünktlich um 19:45 Uhr fertig.
Nach einem kurzen Boxenstopp ging es von Bord und in das große Zelt am Pier. Wir hatten vorab Platzkarten für den VIP Bereich (also den ersten Block) in Reihe 14 erhalten. Die hinteren Blocks waren „first come first serve“. Alles war im Farbschema dunkelblau und gold dekoriert und auch die Gäste wurden gebeten, goldene Accessoires ihrer Abendkleidung hinzuzufügen.
Um 20:30 Uhr begann die eigentliche Tauffeier, die aber mehr eine Feier des 20 jährigen Jubiläums von Oceania Cruises und dem Ruhestand von Frank J. Del Rio, dem Gründer von Oceania Cruises, war. Reden von Harry Sommer, Frank A. Del Rio, Frank J. Del Rio und mehr. Am Ende wurden noch Bob Binder und Jason Montague zu Commodores ernannt.
Dann ging es über in die eigentliche Taufzermonie. Nach einem Segen durch den Erzbischof von Malta, Monsignore Charles Jude Scicluna, und durch den Rabbi Marc Labowitz, der dies bereits sehr humorvoll bei der Norwegian Prima machte, stellte Marcia Del Rio – die erste Taufpatin von Oceania Cruises – die Taufpatin der Vista, TV-Köchin Giada de Laurentiis vor. Diese zog schließlich den Hebel und löste den Mechanismus aus. Das zerplatzen der Flasche konnten wir alle nur auf dem Monitor sehen, da das Schiff seitlich lag und der Namenszug vor der Bühne war.
Anschließend folgte das Konzert von Harry Connick Jr, der alle in seinen Bann riss. Frank J. Del Rio und Frank A. Del Rio gingen zu Volare auf die Bühne und sagen mit.
Inzwischen hatte es heftig zu regnen begonnen. Halbwegs trocken kamen wir zurück an Bord. Nach einem kurzen Stopp in der Kabine gingen wir weiter auf das Pooldeck. Hier und in der Horizons Lounge war ein Dessertbuffet aufgebaut. Und natürlich gab es auch Getränke. An einem der Fenster sahen wir dem Feuerwerk, das in der Nähe des Fort Rikasoli abgeschossen wurde. Das Feuerwerk war eigentlich für 23 Uhr geplant, verschob sich aber durch die Verspätung nach den vielen Reden auf 23:45 Uhr.
Wir gingen im Anschluss nach einem kleinen Dessert-Snack ins Bett.
Weiter geht es mit Tag 4 an Bord der Vista und einem weiteren Spaziergang durch Valletta und einer grandiosen Verabschiedung.