Tag 5 an Bord der Vista bringt und zu einem meiner Lieblingshäfen im Mittelmeer – Neapel. Dieser Hafen hat so viel an Ausflugsmöglichkeiten zu bieten und einen Ausflug in die Pastahauptstadt Europas Gragnano hatte ich bislang noch nie im Ausflugsprogramm gesehen.
Ankunft in Neapel: | 10 Uhr |
Abfahrt nach Olbia: | 19 Uhr |
Wettervorhersage: | Schauer, 16 bis 18 Grad |
Entfernung bis Olbia: | 220 Seemeilen |
Als wir gegen 7 Uhr aufstanden, waren wir Neapel bereits näher als gedacht. Also machten wir uns fertig und gingen hoch ins Terrace Café, um noch Fotos machen zu können. Frühstück mit Blick auf meine Lieblingsinsel Capri ist immer schön, selbst wenn es wie heute trüb und regnerisch ist. Ich glaube, ich habe in den letzten gut 40 Jahren Neapel noch nie im Regen gesehen. Auch der Vesuv ließ sich nur ab und zu blicken, wenn die Wolken aufrissen.
Bereits gegen 8:30 Uhr waren wir im Hafen von Neapel. Vor uns lief die Costa Toscana ein. Die ersten Einheimischen kamen bereits zu Besuch.
Wir hatten den Ausflug „A Journey Called Pasta“ (5 Stunden, 79 Dollar) gebucht. Diesen Ausflug hatte ich noch nie bei einer Reederei gesehen und da wir ja selbst Pasta machen, war das der ideale Ausflug für uns. Da es den ganzen Vormittag über schüttete, war das im Nachhinein sogar die beste Wahl, denn der Ausflug fand überwiegend in geschlossenen Räumen statt.
Ich hatte vor einiger Zeit einmal eine Doku über die Pastamacher von Gragnano gesehen. Gragnano gilt als Europas Pastahauptstadt. Dort kommen zwei Luftströme zusammen, die ein ideales Mikroklima für das Trocknen der Pasta ergeben. Dazu kommt das Wasser aus den Lattari-Bergen. Alfonso, der Inhaber von Pasta Cuomo, empfing uns in seinem kleinen, liebevoll gestalteten Museum. Er hat zusammen mit seiner Schwester die Pastaproduktion seiner Familie vor ein paar Jahren wieder aufgenommen nach gut 70 Jahren Pause. Zunächst wurde ein Restaurant eröffnet. Mit den Erlösen entstand ein Museum zur Geschichte der Familie Cuomo und der Pastaproduktion. Alfonso erklärte in dem sehr schön gestalteten Museum die Geschichte seiner Familie und der Pastaproduktion in Gragnano. Anschließend konnten wir auf Tablet Rezepte mit Videos ansehen. Die Rezepte gibt es übrigens auch auf der Website. Ein interaktiver Raum erklärt den Anbau des Getreides und mehr.
Anschließend wurde die Pastamanufaktur gebaut, die wir im Anschluss besichtigten. Die große Pastamaschine funktioniert genauso wie unser kleiner Pasta Maker nur eben im XXL-Format. Im großen Trockenraum werden die Nudeln dann auf den Nudelhorden getrocknet.
Das nächste Ziel ist der Wiederaufbau des früheren Mühlengebäudes, von dem heute nur noch einzelne Mäuerchen stehen. Anschließend gab es im Restaurant mit 3D-Brillen eine Präsentation der Pläne um die Mühle.
Im Restaurant gab es ein sehr leckeres, drei Gänge Mittagessen mit Antipasti, Pasta und einem Mandelkuchen. Dazu gab es noch den moussierenden Rotwein Gragnano von den Vesuvhängen.
Die Nonna präsentierte zudem die Herstellung von Fusilli per Hand. Eine ähnliche Demonstration hatten wir damals auf der Costa neoRiviera in Salerno. Hier wurde ebenfalls der Teig um eine Metallstange gewickelt und kam als eine Art Maccaroni auf den Tisch, nannte sich aber Fusilli. In Gragnano wurde der Teigstreifen nun um den Stab gewickelt und erhielt so die Form einer langen Locke. Jeder, der wollte, konnte es ausprobieren. Selbstverständlich konnte die Pasta auch käuflich erworben werden. Eine Tüte (500 g) kostet 7 Euro (3 Tüten 20 Euro). Zum Abschluss erhielt jeder Gast noch eine Tüte Pasta als Geschenk.
Zurück an Bord waren wir gegen 15 Uhr. Trotz des bescheidenen Wetters gingen wir nochmals an Land. Unsere Führerin meinte, dass im Quartieri Spagnoli, dem spanischen Viertel, die Deko zum Gewinn der Meisterschaft durch den SSC Napoli (das erste Mal seit über 30 Jahren) besonders intensiv sei. Sie hatte recht, die Gassen erstrahlten in den Vereinsfarben weiß und hellblau und wer es immer noch nicht glauben will, Nummer 10 – Diego Maradona – lebt, jedenfalls in Neapel. Zwischenzeitlich mussten wir uns mal unterstellen, da selbst der Regenschirm nicht mehr geholfen hätte.
Ich erstand in einer kleinen Bäckerei noch eine Packung Taralli mit Mandeln und Pfeffer. Diese salzigen Teigkringel lernten wir auf der Reise mit der Symphony of the Seas bei einer Food Tour durch Neapel kennen.
Zurück an Bord machten wir uns für den Abend fertig. Wir gingen hoch in die Horizons Lounge für einen Cocktail oder zwei. Ach hier steht der Salted Caramel Martini auf der Karte, dann den auch noch.
Inzwischen hatte sich tatsächlich das Wetter gebessert und es gab etwas ähnliches wie einen Sonnenuntergang. Nur der Vesuv zeigte sich auch bei der Abfahrt – heute pünktlich um 19 Uhr – nicht.
Um 20 Uhr hatten wir heute das Abendessen im Toscana. Ein Tisch ganz hinten am Heck wurde es. Natürlich mussten die beiden Gerichte der Taufpatin Giada de Laurentiis probiert werden. Ich hatte die Zitronenspaghetti als Zwischengang, mein Mann den Branzino als Hauptgericht.
Wir schafften es noch zur Show um 21:45 Uhr in der Vista Lounge – der italienisch stämmige, aber in Australien lebende Vincezo Martinelli spielte auf seiner Gitarre moderne Songs mit einem Flamenco Twist. Mit dabei waren unter anderem Havana und Senorita aber auch Stairway to Heaven oder Hotel California.
Die Show dauerte länger als eine Stunde, so dass es für uns direkt ins Bett ging.
Weiter geht es mit Tag 6 an Bord der Vista und einem Seetag statt Olbia.