Tag 12 der Reise mit der Hanseatic spirit ist der zweite Tag im Prince William Sound. Bei Heather Bay gehen wir mit einem lokalen Boot an Land und beobachten Seeotter. Es geht weiter zum Columbia Glacier und zu Bulls Head auf Glacier Island.
Sonnenaufgang: | 5:46 Uhr |
Sonnenuntergang: | 21:56 Uhr |
Wettervorhersage: | 11 Grad, Regen |
Um 6:30 Uhr sind wir wach. Draußen ist es trüb und regnerisch. Aber wir passieren gerade immer wieder größere Otter-Gruppen, die hier noch schlafen.
Gegen 7 Uhr erreichen wir unseren Ankerplatz an der Heather Bay.
Wir gehen erst einmal zum Frühstück ins Lido.
Inzwischen kommen die beiden Wassertaxis an, die uns auf eine kleine Insel übersetzen werden, da wir die Zodiacs ja nicht benutzen dürfen.
Unsere Farb-Gruppe war für 8:40 Uhr vorgesehen. Wir gingen hinunter, um unsere Gummistiefel anzuziehen. Es sei zwar keine nasse Anlandung, aber weil es zwischenzeitlich regnete, seien Gummistiefel nicht unpraktisch, hieß es.
Als wir losfuhren, klarte es auf und war trocken. Auf dem Weg zu der Halbinsel kamen wir bereits immer wieder an Otter-Gruppen vorbei und teilweise fuhr unser Bootsfahrer dann auch langsamer.
Angekommen an Land gab es erst eine kleine Einweisung, was wo zu sehen war.
Vor Ort waren auf der einen Seite ebenfalls Seeotter in großen Gruppen zu sehen. Einer der Otter war relativ nahe am Ufer und damit fotogener. Die Gruppe war dann doch weiter entfernt.
Wir liefen noch nach links hinüber und erkundeten die Landzunge.
Wir entdeckten zwei Vögel, einen Wiesen-Sandpiper sowie einen Austernfischer.
Doch dann fing es immer heftiger an zu regnen. Man merke sich, eine Hose mit Wassersäule 5000 mm gibt irgendwann nach, auch ein Polarparka mit Wassersäule 8000 mm. Und die Regenhose lag natürlich in der Kabine. Damit drängten alle Passagiere doch vorzeitig zurück an Bord. Denn eigentlich hätten wir bis 11:30 Uhr Zeit gehabt. Um 11 Uhr waren bereits alle zurück und der Anker konnte gelichtet werden – eine Stunde vor dem Zeitplan. Kaum waren alle an Bord, klarte es natürlich auf und der Regen hörte auf.
Im Lido Restaurant gab es heute Mittag American Sandwiches – vom Pastrami Sandwich über ein Cheese Sandwich bis zum Philly Cheese Steak Sandwich. Das Philly Cheese Steak Sandwich und ein Pastrami Sandwich mussten natürlich probiert werden.
Es ging nunmehr in Richtung Columbia Glacier, der sich seit 1980 immer weiter zurückzieht. Bis 2014 hat er schon 20 km an Länge und 500 m an Dicke verloren. Aber die Eiswand ist immer noch 10 m breit und 50 bis 80 m hoch. Der Gletscher ragt bis zu 700 m unter Wasser. Laut Programm sollten wir den Gletscher um 13:30 Uhr erreichen. Da wir ja eine Stunde gewonnen hatten, blieb noch Zeit für den Westarm der Columbia Bay mit mehreren kleineren Gletschern.
Anschließend ging es in Richtung des eigentlichen Columbia Glaicer. Das Eis wurde immer dichter und die Brocken größer. Doch leider nahm auch der Regen zu. Der riesige Gletscher ließ sich in der Entfernung nur erahnen.
Gegen 17 Uhr erreichten Glacier Island / Bulls Head – einen felsigen Küstenbereich, wo sich vor allem Steller Sea Lions aufhalten. Wir fuhren erst mit der Steuerbord-Seite vorbei und drehten dann. Tja, der Regen war nur noch stärker geworden und die Küste ca. 450 m entfernt. Nur mit dem Fernglas ließen sich die Seelöwen erkennen. Auf den Fotos ist kaum etwas zu sehen. Auch die Verwandten der Puffins, die Hornlunde, konnten wir jedenfalls nicht entdecken. Angeblich sollen diese immer wieder mal von rechts nach links über dem Wasser vorbeigeflogen sein. Nach einer halben Stunde setzten wir die Fahrt fort.
Was gab es heute an Sportprogramm: Um 7 Uhr „Sonnengruß“, um 14:30 Uhr „Core Training“ und um 17:30 Uhr „Thera-Band Fit“. Ansonsten gab es die üblichen Musikeinheiten um 18:30 Uhr und um 21 Uhr.
Vor dem Abendessen gab es um 18:15 Uhr im HanseAtrium noch ein PREcap mit einer Vorschau auf die letzten drei Tage sowie ein REcap auf die letzten beiden Tage. Übrigens können alle Vorträge auch live im Kabinen-TV angesehen werden. In der Mediathek gibt es zudem auch Aufzeichnungen der Vorträge. Anke hatte vorab schon angekündigt, dass der Kapitän mit beim PREcap dabei sein sollte. Aber schon vorab sagte der Kapitän durch, dass Kodiak aufgrund eines rasch aufziehenden Tiefdruckgebiets leider nicht angelaufen werden kann. Der Kapitän erklärte, dass Kodiak ein sehr windabhängiger Hafen ist und sowohl die örtlichen Behörden als auch die Lotsen dringend abgeraten hätten. Die Chancen für einen Anlauf lägen bei 10 %, sofern der Hafen nicht ohnehin geschlossen wird. Wir werden das Windgebiet im Prince William Sound in den Fjorden heute Nacht aussitzen und dann auch morgen in diesem Gebiet bleiben.
Um 19 Uhr ging es für uns wieder ins Hanseatic Restaurant zum Abendessen. Mein Mann bestellte mal wieder das Wiener Schnitzel und den Caesars Salad von der Dauerkarte. Und während nebenan “ohne Anchovis” bestellt wurde, bestellte er “extra Anchovis”.
Nach dem Abendessen gab es eine kleine Überraschung. Vor der Rezeption war eine Bar für den Digestif aufgebaut und Hotel Manager Christoph Timm hatte Whiskey, Vodka und Portwein aus Alaska zur Verkostung bereit. Auch Tim´s Chips gab es dazu. Wir mussten natürlich all drei lokalen Getränke verkosten – also nicht jeder ein Glas von allen drei Alkoholika, sondern von jedem ein Glas zu zweit. Es gibt nicht nur gute Brauereien in Alaska. Auf der Reise mit der Zaandam hatten wir ja einen Bourbon aus Haines mitgenommen.
Wir gingen noch hoch in die Observation Lounge für einen weiteren Absacker – einen Daiquiri und einen Singapore Sling.
Anschließend ging es ins Bett.
Tag 13 der Reise mit der Hanseatic spirit verläuft anders als geplant. Wegen starken Winds bleiben wir im Prince William Sound im Nassau Fjord und der Bainbridge Passage. Der Stopp in Kodiac entfällt leider.