An Tag 14 der Reise mit der Hanseatic spirit steht mit Homer der letzte Hafenstopp der Reise an. Wir erkunden den Ort, entdecken den Salty Dawg Saloon und Carmen´s Gelato. Unsere Alaska-Bierprobe setzen wir in der Grace Ridge Brewing fort.
Ankunft in Homer: | 5:00 Uhr |
Abfahrt nach Seward: | 23:00 Uhr |
Sonnenaufgang: | 6:16 Uhr |
Sonnenuntergang: | 22:03 Uhr |
Wettervorhersage: | 11 Grad, bewölkt und regnerisch |
Manchmal kommt es anders als man denkt und manchmal viel anders. Geplant war eigentlich eine Wanderung auf dem Grace Ridge Trail. Das Wassertaxi war bestellt. Auch Bärenspray hätte man dort leihen können. Da es mir aber nicht so wirklich gut ging, hatten wir das Wassertaxi gestern noch storniert.
Wir standen gegen 6:00 Uhr auf. Das Schiff war schon um 5:00 Uhr in Homer angekommen, denn der erste Ausflug startete um 6:30 Uhr. Das Wetter sah eher wenig vielversprechend aus. Bewölkt und immer wieder Regentropfen. Der Gedanke war, vielleicht vor Ort noch etwas zu buchen. Aber es ging zunächst ins Lido zu Frühstück.
Im Tagesprogramm standen Abfahrtszeiten des Shuttlebusses. Vier Mal sollte es nach Homer gehen, da etwa 8 km entfernt ist.
Der Gedanke war zunächst zur Salty Dawg Bar auf dem Homer Spit zu fahren und anschließend um 9:15 Uhr in die Stadt. Als wir um 8:15 Uhr beim Shuttle waren, fuhr dies aber gar nicht zum Homer Spit, sondern zum Wasserflughafen, denn dieser Bus war nur für einen Ausflug gedacht. Das stand allerdings so nicht im Programm. Gut, dann fahren wir dennoch mit. Auf dem im Shuttlebus verteilten Plan sah ich eine Viewing Platform über die Wetlands des Beluga Slough gleich hinter dem Flughafen. Also liefen wir erst dorthin. Aber außer einer Spur eines Elchs sahen wir leider nichts.
Also wieder zurück und den Ocean Drive entlang bis in die Stadt. Tja, die Karte sagte schon „This Map is so not to scale“. Die Entfernungen waren deutlich weiter als gedacht. Inzwischen hatte es auch zu regnen begonnen.
Irgendwann erreichten wir die Chamber of Commerce, also das Visitor Information Center. Dort erfuhren wir, das viele Ausflüge am Vormittag (Wanderung zum Grewingk Gletscher, Flüge zur Bärenbeobachtung nach Brooks Falls) abgesagt wurden wegen des Wetters. Immerhin, auf der Live Cam im Visitor Center sahen wir Bären.
Wir beschlossen den 10 Uhr Bus zurück zum Schiff zu nehmen, aber Fahrer Chris brachte uns und andere direkt zum Salty Dawg Saloon auf dem Homer Spit. Das Gebäude – eine Log Cabin – wurde 1897 als eines der ersten Häuser direkt in Homer erbaut, Es war zunächst Bahnhof, dann Gemischtwarenladen, später Kohleminen Büro und ab 1909 Post und Laden. 1940 wurde das Häuschen von Chuck Abbott für Standard Oil gekauft und war ab 1957 eine Bar. Nach dem großen Erdbeben von 1964 wurde das Gebäude von Earl Hillstrand abgebaut und auf dem jetzigen Platz am Homer Spit wieder aufgebaut. Dazu kam der markante „Leuchtturm“, der aber eigentlich nur einen Wassertank beherbergt und unten die Kneipe ergänzt. Besonders ist die Kneipe dadurch, dass alles bedeckt ist mit 1 Dollar Noten, welche die Gäste beschriftet haben. Eine Einheimische erzählte, dass im Herbst jedes Jahr der Großteil des Geldes abgenommen und einer wohltätigen Organisation gespendet wird. Wir tranken einen Kaffee mit Kaluha und Sahne sowie ein Chuli Stout von Denali Brewing für den Herrn.
Nebenan ist noch der Salty Girls Souvenir Shop. Einen schönen Blick über den Hafen gibt es hier ebenfalls.
Anschließend schlenderten wir noch die Läden am Boardwalk entlang. Wirklich schöne Sachen und in einem Laden für Alaskan Native Crafts wurden wir auch fündig.
Am zweiten Boardwalk entdeckte ich dann „Carmen´s Gelato“. Tja, 11 Grad hin oder her, da muss ich dann doch ein Eis essen. War übrigens sehr lecker – Salted Caramell mit Meersalz aus Homer. Die Inhaberin heißt Carmen und ist mit einem Sizilianer verheiratet.
Wir nahmen den nächsten Shuttle zurück zum Schiff.
Inzwischen war es Mittag geworden und wir nahmen einen kleinen Lunch im Lido.
Der Plan war, den Shuttle um 13:15 Uhr wieder in die Stadt zu nehmen. Tja, was nicht im Tagesprogramm stand, war dass auch dieser Shuttle mehr als zur Hälfte mit Gästen eines Ausflugs voll war. Immerhin wurde organisiert, dass der Bus nochmals eine Runde fährt und uns abholt, was aber 35 Minuten Warten in Wind, Regen und Kälte bedeutete. Zwar stand im Programm, dass es Zwischenstopps gäbe, aber nicht wo und wann. Wir hatten im Bus den richtigen Plan fotografiert, fragten Chris aber sicherheitshalber, ob er wirklich um 15:45 Uhr beim Hardware Store Ulmer´s halten würde.
Wir gingen von Visitor Information Center zunächst zum kostenlosen Islands & Oceans Visitor Center der staatlichen Parkverwaltung, Ein sehr nettes kleines Museum.
Dort gibt es auch Trails durch den Beluga Slough und zum Bishop´s Beach.
Irgendwie schlugen wir uns wieder zu Historic Old Town durch, wo es aber nicht wirklich viel zu sehen gibt.
Wir liefen weiter über die Pioneer Avenue bis zur Lake Street. Die Häuser liegen hier schon unheimlich weit auseinander. Man merkt, dass der Amerikaner für jede Strecke ein Auto benutzt, selbst wenn es ein alter VW Käfer ist, der gar nicht mehr fahrtüchtig aussieht. Es gibt mehrere Buchläden, Kunsthandlungen, ein Kino und mehr.
In der Lake Street ist besagter Hardware Store und dahinter die Grace Ridge Brewing. 20 Minuten Zeit hatten wir noch. Ein Mitreisender war schon im Gastraum der Brauerei und empfahl uns die Biere. Wir nahmen wieder zwei Flights mit insgesamt acht verschiedenen Bieren (je 15 Dollar). Und ja, durchaus empfehlenswert selbst das Raspberry Blonde, auch wenn das etwas exotisch klingt. Der allseitige Favorit war das Stout. Hier wird Bier in Dosen abgefüllt. Es gibt auch große Dosen, die frisch gezapft und mit einer Maschine verschlossen werden. Der Mitreisende wusste nicht, dass der Bus auch bei Ulmer´s hält und war erfreut, als wir ihm das sagten. Es ging anschließend mit dem Bus wieder zurück zum Schiff. Inzwischen war sogar die Sonne herausgekommen.
Fotos sichern, Texte schreiben bis zum nächsten Termin mit dem Expeditionsleiter um 18 Uhr in der Ocean Academy – ebenfalls für Podcast Aufnahmen. Sportlich gab es heute morgen nur um 7:30 Uhr ein „Stretching am Morgen“. Musikalisch gab es die üblichen Einheiten.
Das Abendessen gab es wie immer ab 19:30 Uhr für uns im Hanseatic Restaurant. Heute gab es das Farewell Abendessen mit Kaviar in allen drei Restaurants.
Da sich Deck 4 gerade auf Höhe der Pier befand, hatten wir ein zusätzliches Unterhaltungsprogramm durch die am Pier nistenden Dreizehenmöwen.
Um 22 Uhr lud Kapitän Engeldrum ins HanseAtrium zum Farewell Cocktail ein. Dabei wurde auch die Souvenir-Seekarte, die vom Schreiner liebevoll verziert wurde, verlost. Die Lose hätte man vorab für 10 Euro / Stück bzw. 25 Euro / 3 Stück kaufen können. Neben der Seekarte gab es noch zwei weitere Gewinne. Die Einnahmen kommen dem Crew Welfare Fond zugute. Vor und nach der Verlosung trat noch der legendäre Shanty Chor der Crew auf und sang insgesamt sechs Lieder. Zum Farewell Cocktail wurde neben Champagner auch ein Gin Tonic mit dem Gletschereis gereicht, den wir natürlich nahmen.
Anschließend ging es für uns ins Bett. Übrigens, es kam tatsächlich noch die Sonne raus und es gab eine Art Sonnenuntergang.
Landgangsende war übrigens um 22:30 Uhr und um 23 Uhr verließ die Hanseatic spirit Homer in Richtung Seward. Doch morgen geht es zunächst zum 155 Seemeilen entfernten Holgate Glacier.
Weiter geht es mit Tag 15 der Reise mit der Hanseatic spirit und Kreuzen im Kenai Fjords Nationalpark mit dem Holgate und dem Aialik Gletschern.