An Tag 16 erreichen wir mit der Hanseatic spirit den Endpunkt der Reise – Seward. Wir fahren nach Anchorage, wo wir den Tag bis zur langen Heimreise noch genießen.
Ankunft in Seward: | 6 Uhr |
Sonnenaufgang: | 6:11 Uhr |
Sonnenuntergang: | 21:51 Uhr |
Wettervorhersage: | 18 Grad, sonnig |
Wir standen kurz nach 6 Uhr auf und machten uns fertig. Wir waren bereits gegen 5 Uhr im Hafen von Seward angekommen. Neben uns lag die Seven Seas Explorer, die aber kaum fotografierbar war.
An der Tür fand sich die Rechnung. Ich hatte zwar die Kreditkarte einlesen lassen, aber das wurde nur für mich gemacht und nicht auch für meinen Mann – wegen der unterschiedlichen Namen. Gefragt wurde ich beim Einlesen der Karte allerdings auch nicht. Die Rechnung kommt zweifach und ein Exemplar soll unterschrieben an der Reception wieder abgegeben werden. Da wir nun die Kreditkarte nochmals einlesen lassen mussten, konnten wir das ebenfalls gleich erledigen.
Ein letztes Mal ging es zum Frühstück ins Lido – nicht ohne allseitige Geburtstagsglückwünsche für meinen Mann. Außerdem kam sofort noch ein Glas Prosecco zum Anstoßen.
Unser Transfer nach Anchorage zum Flughafen sollte erst um 8:45 Uhr starten und so verbrachten wir noch etwas Zeit auf der Kabine, die spätestens um 9 Uhr hätte geräumt werden müssen. Als schließlich unser Transfer aufgerufen wurde, gingen wir von Bord – verabschiedet vom Hotel Manager, vom Kapitän und einem großen Teil des Expeditionsteams. Vor dem Schiff bekamen wir eine Lunchbox. Zur Auswahl war Turkey oder Vegetarisch. Die Box enthielt ein Truthahnsandwich, eine Packung Chips, eine Packung Apfelchips und einen Cookie. Eine Flasche Wasser gab es im Bus dazu. Im Bus wurde nur das Handgepäck transportiert. Die Koffer gingen per LKW zum Flughafen.
Unsere Busfahrerin war Anna, deren Mutter Deutsche war. Sie unterhielt uns mit ihrer Lebensgeschichte und einigen Geschichten zur Landschaft auf dem Weg nach Anchorage. Beim Turnagain Pass machten wir einen „Komfortstopp“ von 20 Minuten. Hier gibt es vier Plumpsklos ohne Waschbecken – Feuchttücher sind empfehlenswert. Leider wurden nicht – wie angekündigt – weitere Fotostopps gemacht. Auch nicht am Turnagain Arm, in dem wir kurz den einen oder anderen Beluga erahnen konnten.
Um 12 Uhr erreichten wir den Flughafen von Anchorage, wo Sebastian auf uns wartete. Wir holten unsere Koffer ab. Leider war der Check-in für unseren Flug UA 531 nach Chicago um 23.:59 Uhr noch nicht geöffnet. Erst ab 17 Uhr hätten wir die Koffer einchecken können. Also mussten wir in den etwas sauren Apfel beißen und gaben unsere vier Koffer beim recht teuren Baggage Storage gegenüber von Gepäckband 4 ab. 65 Dollar kostete der „Spaß“. Wir hatten vorher noch Laptops und andere schwerere Sachen in die Koffer gepackt, damit wir das nicht herumschleppen müssen.
Im Vergleich zur Gepäckaufbewahrung sind die Busse des People Mover von Anchorage ein Schnäppchen. Die Linie 40 fährt vom Flughafen nach Downtown zum People Mover Transit Center in der 6th Avenue. 2 Dollar pro Fahrt oder 5 Dollar für eine Tageskarte. Achtung, man muss das Geld passend haben. Es wird nicht gewechselt. In gut 25 Minuten waren wir in der Stadt.
Wir gingen zunächst zur 5th Avenue Mall und suchten nach Sachen, die unsere Tochter gerne haben wollte. Immerhin konnten wir ihr einen Wunsch erfüllen. Dann schlenderten wir weiter durch Downtown und gingen bis zum Captain Cook Monument im Resolution Park.
Wir liefen weiter zum Elderberry Park und dort auf den Tony Knowles Costal Trail. Wir hatten überlegt, Fahrräder zu mieten, hatten dann aber doch keine Lust. Hier könnte man bis zum Flughafen und weiter radeln. Wir liefen tatsächlich weiter als geplant und bogen erst an der Westchester Lagoon auf den Lanie Fleischer Chester Creek Trail ab und liefen bis zum Valley of the Moon Park. Von dort aus ging es über die E Street geradeaus zurück nach Downtown. Beim Delaney Parkstrip machten wir noch einen Stopp bei der Engine 556, einer Dampflokomotive, die für die Alaska Railroad gefahren ist. Gebaut wurden diese Lokomotiven übrigens für Europa und Afrika und kamen später erst zurück nach Alaska.
Wir endeten wieder in der 5th Avenue Mall und machten eine Kaffee- bzw. Teepause im Alaska Cake Studio, die ganz herrlich aussehende Kuchenkreationen hatten.
Zwischenzeitlich hatten wir beim Glacier Brewhouse eine Reservierung für das Abendessen gemacht. Die letzte verfügbare Zeit war übrigens 16:45 Uhr. Wir blieben unserer Bierprobe treu und nahmen einen Flight für 9,95 Dollar. Mein Mann bestellte das Grilled Salmon BLT Sandwich und ich den Alaska Salmon BLT Salad. Mein Mann meinte noch, er bräuchte ein Dessert, denn ohne Kuchen sei es ja kein richtiger Geburtstag und bestellte den Original Peanut Butter Pie. Dazu mussten wir noch das Double Barrel Jim Beam Aged Russian Imperial Stout mit 10,5 Volumenprozent probieren. Lecker schokoladig und mit Whiskey-Geschmack. Das Dessert kam und der Kellner meinte, ein Vögelchen hätte ihm gezwitschert, dass mein Mann Geburtstag habe und zündete ein Kerzchen an. Dies konnte nur über das Reservierungssystem gelaufen sein (Opentable). Später fragten wir nach und er bestätigte uns das. Außerdem ginge das Dessert aufs Haus. Es stellte sich zudem heraus, dass der Kellner ein serbischer Student ist, der schon den dritten Sommer in den Semesterferien hier arbeitet. Das Trinkgeld nahm er dann auch gerne in Euro entgegen. Ein schöner Geburtstagsabend mit leckerem Essen und ebenso leckerem Bier!
Wir gingen zurück zum Busbahnhof in der 6th Avenue. Der 40er Bus war uns gerade weggefahren, fährt aber alle 15 Minuten. Dann ging es zurück zum Flughafen. Inzwischen war es 19 Uhr geworden. Wir holten unsere Koffer ab und packten flugfertig um. Dann checkten wir drei der vier Koffer ein. Der letzte war Handgepäck. Die Sicherheitskontrolle war interessant, denn jeder musste einzeln durch einen abgesperrten Bereich gehen, in dem ein K9 Hund arbeitete und nach Sprengstoff schnüffelte. An den Scannern musste dann nichts mehr ausgepackt werden. Auch die Schuhe, die sonst in den USA immer ausgezogen werden müssen, konnten anbleiben.
Wir liefen zum Gate B5, an dem aber vor unserem Flug noch zwei andere Flüge abgefertigt wurden. Eine Lounge gibt es leider in Anchorage nicht. Dafür gibt es gefühlt drei oder vier Brauereien und Bars am Flughafen. Kaffee ist dagegen schon schwerer zu bekommen – mal abgesehen von Starbucks oder McDonalds. Dafür gibt es vor den Toiletten nicht nur die klassischen amerikanischen Wasserspender zum direkten Trinken, nein, man kann auch Flaschen bequem befüllen.
Die Wartezeit zog sich dann doch, vor allem wenn man müde wird. Unser Flug UA 531 nach Chicago sollte planmäßig exakt um 23:59 Uhr starten. Und dann sollten wir doch nicht mehr heute fliegen – Der Flug war mit 7 Minuten Verspätung angezeigt – also erst um 00:06 Uhr. Die Maschine kam dann doch früher als erwartet und das Boarding begann fast pünktlich. Es ging auch fast pünktlich los. Auf den Getränkeservice und den kleinen Snack verzichteten wir und versuchten eher etwas Schlaf zu bekommen. Das gestaltete sich allerdings etwas schwierig, denn die Boeing 757 Max 9 war am Fensterplatz ideal für den Transport von frisch gefangenem Lachs. Ich bin halb erforen. Decken oder Kissen gab es nicht, aber ein Entertainmentsystem. Die Landung in Chicago war dann sogar gut eine Viertelstunde vor der Zeit – auch wenn die angezeigte Ankunftszeit auf dem Monitor ständig wechselte. Die verloren wir aber wieder durch den Stau auf dem Taxi und Vorfeld. Auf dem Vorfeld vor den Fingern sind Bauarbeiten und alle Flugzeuge müssen lange Umwege fahren.
Vom Terminal 2, wo wir ankamen, liefen wir hinüber ins Terminal 1. Ein Abfluggate war noch nicht genannt für unseren Flug. Aber wir mussten ohnehin zum Concourse C. Dort ist sowohl der United Club als auch die neue Polaris Lounge. Da wir für den Weiterflug ein Business Upgrade mit Meilen gemacht hatten, versuchten wir unser Glück bei der Polaris Lounge. Im Vorfeld waren die Infos etwas unklar, ob wir da nun Zutritt haben oder nicht. Sehr chic und extrem weitläufig mit einer großen Bar und einem à la Carte Restaurant mit Bedienung. Nett sind auch die Business Arbeitsplätze. Das Buffet hatten wir glatt übersehen beim reinkommen. Wir frühstückten erst einmal. Danach nutzten wir die Shower Suites und machten uns frisch einschließlich frischer Klamotten.
Irgendwann war es Zeit für das Mittagessen. Wir probierten das Restaurant mit Bedienung in der Lounge aus. Und ich habe tatsächlich vergessen, das Essen zu fotografieren! Ich hatte das Lemon Garlic Chicken und mein Mann den Polaris Signature Burger. Aber den Lemon Drop Martini, den habe ich fotografiert.
Inzwischen war als Abfluggate B16 angegeben worden. Also müssen wir wieder zurücklaufen. Aber etwas Bewegung schadet ja nicht. Nur zeitlich müssen wir den Weg einplanen.
Das Boarding von LH 437 nach München war für 14:55 Uhr angekündigt. Allerdings war die Maschine noch nicht am Gate. Sie war mit etwa einer halben Stunde Verspätung um 13:08 Uhr gelandet. Mit der Baustelle am Vorfeld verzögerte sich die Ankunft am Gate deutlich. Das Boarding begann erst nach der offiziellen Abflugzeit von 15:35 Uhr. Der Service begann mit Nüssen und dem Aviator Cocktail.
Nach dem Start gab es ein warmes Abendessen. Ich entschied mich für die Garnelen und Jakobsmuschel als Hauptgericht, mein Mann für das Rinderfilet.
Wir machten uns nach dem Essen für das Schlafen fertig. Hier in der A340 sind es noch die ganz alten Sitze der Business Class, die auch noch nicht über eine Matratze verfügen. Auch ein Schlafanzugoberteil gab es nicht, so wie auf unserem Rückflug von San Diego. Aber dennoch war es relativ bequem und wir haben ziemlich gut geschlafen. Netterweise wurden uns die Pralinen an den Platz gestellt, denn bei deren Verteilung schliefen wir bereits. Erst mit dem Klappern der Vorbereitungen für das Frühstück wachte ich wieder auf.
Die Landung in München war trotz der Verspätung noch vor der planmäßigen Zeit von 7:20 Uhr. Da standen wir bereits am Gate. Allerdings kamen wir am Satelliten auf L an und mussten erst einmal zum Hauptgebäude. Erstaunlicherweise funktionierte mein Reisepass bei den Automaten wieder und so waren wir bereits gegen 8:10 Uhr am Gepäckband. Und noch erstaunlicherweise stand da bereits „ongoing“. Ja, die ersten Alibi-Koffer waren tatsächlich schon auf dem Band. Und gut 40 Minuten nach der Landung hatten wir bereits unsere Koffer. Weiter ging es zur S-Bahn. Dort gab es das übliche Chaos. Wegen einer Baustellen bedingten Stammstreckensperrung fuhr unsere Linie exakt zu unserer Haltestelle, was wir aber bereits wussten. Warum allerdings auf der Anzeige die üblichen Fahrtzeiten zur Innenstadt angegeben waren, erschloss sich uns nicht. Nur mit der anderen Linie ging es heute zum Hauptbahnhof. Auch die Durchsagen waren für Ortsunkundige nicht verständlich. Wir schickten kurz vor der Abfahrt noch mehrfach Fahrgäste aus der Bahn und verwiesen sie auf die andere Linie. Dennoch waren zahlreiche Fahrgäste übrig geblieben, die an unserer Haltestelle nach dem Schienenersatzverkehr suchten. Den benötigten wir nicht, denn unsere Tochter stand mit dem Auto schon bereit und brachte uns nach Hause.
Bis zur nächsten Reise!