Hanseatic spirit – Tag 6 Eine lange Wanderung in Petersburg

An Tag 6 erreichen wir mit der Hanseatic spirit Petersburg. Auch hier waren wir bereits vor 19 Jahren auf unserer ersten Reise nach Alaska. Heute hatten wir uns die Wanderung auf dem Ravens Roost Trail vorgenommen.

Ankunft in Petersburg: 8:15 Uhr
Abfahrt nach Kake, Kupreanof Island: 19:15 Uhr
Sonnenaufgang: 4:59 Uhr
Sonnenuntergang: 20:55 Uhr
Wettervorhersage: 25 Grad, sonnig

Wir haben die Strecke gut geschafft und waren sogar schon etwas früher in Petersburg. Hier gibt es keinen Pier, an dem wir anlegen können und so warfen wir Anker im Frederick Sound. Der ist eigentlich für seine Orcas berühmt. Nur zeigen wollte sich keiner. Schon bei der Anfahrt zeigte sich der markante Gipfel des Devil´s Thumb.

Wir gingen erst einmal ins Lido zum Frühstück und suchten uns einen warmen Platz am Außendeck. Bislang übersehen hatte ich die Franzbrötchen, die nach Aussage der Restaurantmanagerin vom l´esprit sehr lecker sein sollen. Und dabei sei der Bäcker ein Finne. Heute gab es Franzbrötchen klassisch und sie waren wirklich lecker! Die Größe passt gerade für den süßen Zahn am Morgen. Außerdem gab es heute als Special einen Paleo Porridge, den ich ebenfalls probieren musste.

Es hieß ursprünglich, dass das erste Tenderboot um 8:45 Uhr fährt, jetzt ging es aber schon um 8:30 Uhr los. Also nichts wie raus. Es ging vorbei an Bojen, auf denen sich Steller Seelöwen tummeln.

Nach ca. 20 Minuten waren wir im South Harbor angekommen. Da gerade Ebbe war, ging es ziemlich steil am Pier nach oben.

Von dort aus sind es nur wenige Schritte zum Sons of Norway Gebäude mit dem Wikingerschiff und dem Bojer Gedächtnis Park. Es geht sofort weiter in die Sing Lee Alley, der ältesten Straße des Ortes. Gegründet wurde Petersburg von einem Norweger namens Peter Buschmann, der dort 1897 eine Fischfabrik erbaute. Daher zieren die Straßen und Geschäfte viele norwegische Sprüche und die norwegische Blumenmalerei. Übrigens, auch in Petersburg waren wir vor 19 Jahre das erste Mal mit der damaligen Empress of the North. Wir hatten damals eine Tanzshow in der Son of Norway Hall und auch hier hat es nur geregnet. Schön, den Ort bei Traumwetter nun erleben zu dürfen.

Wir entdeckten noch zwei Totems mit dem Raben und dem Adler.

Dann suchten wir uns den Weg zum Hungry Point Trail, einem Wanderweg teilweise über Holzbohlen. Erst geht es durch ein kleines Wäldchen, das sich in ein Moor öffnet.

Unser eigentliches Ziel war allerdings der Ravens Roost Trail. Der Hungry Point Trail brachte uns zum Sandy Beach Drive kurz vor dem Outlook Park, einem kleinen Aussichtspunkt über den Frederick Sound, der in Form einer norwegischen Stabkirche gebaut ist. Tja, wir hatten zwar eine prima Aussicht aufs Schiff und den Devils Thumb, nur keine Orcas. Ein Einheimischer stoppte und stieg mit seinen Hunden aus und fragte mich, ob ich Wale gesehen hätte. Dann meinte er, dieses Jahr seien nur wenige Wale da. Wir liefen die Straße weiter bis zum Sandy Beach Park. Auf dem Weg dorthin sahen wir immer wieder Sitka Black Tail Hirsche in den Einfahrten zu den Häusern.

Rechts beim Sandy Beach Park beginnt der Ravens Roost Trail. Bis zur Ravens Roost Cabin sind es ca. 530 Höhenmeter. Der erste Teil ist noch gut ausgebaut, geht aber dennoch gut nach oben. Der erste Aussichtspunkt heißt Frederick Sound Overlook. Auch vom Schiff wurde ein Ausflug mit dem Namen „Spaziergang auf den Raven´s Roost Trail“ angeboten. Dieser ging nur bis zu diesem ersten Overlook und ist dann doch eher eine leichte Wanderung und kein Spaziergang.  Zwischendurch trafen wir auf ein einheimisches Paar, mit dem wir einen Teil des Wegs gingen und uns unterhielten. Diese brachen aber nach dem ersten Overlook ab.

Wir gingen weiter zum Big Spruce Overlook. Am Anfang steht eine Tafel, die vor Tiersichtungen warnt – Schwarzbären und Wölfe. Dieser Weg ist dann schon anspruchsvoll mit vielen Treppenstufen. Allerdings ist dieser Overlook wörtlich zu nehmen. Die Aussicht beschränkt sich auf eine riesige Sitka Fichte.

Also gingen wir weiter. Der nächste Overlook hieß Petersburg Overlook. Da sollte man doch eine schöne Aussicht über den Ort haben. Doch jetzt wurde es wirklich steil. Teilweise geht es seitlich senkrecht nach unten und viele Passagen sind nur mit Metalltreppen zu überwinden. Tja, dieser Overlook, den wir nach einer Stunde erreichten, ließ zwar den Ort erahnen, aber Dank der vielen Bäume war nicht wirklich etwas zu sehen. Wir waren inzwischen ziemlich fertig. Was nun, weiterlaufen oder wieder zurück? Noch ein weiteres Paar vom Schiff stand vor dieser Entscheidung. Da kamen uns noch weiteres Paar vom Schiff entgegen und sagten, der nächste Abschnitt sei nicht ganz so anstrengend und dort gebe es dann wirklich eine schöne Aussicht. Also überwanden wir den inneren Schweinehund und liefen weiter.

Der auf ca. 500 m liegende Sukoi Islands Overlook hatte nun wirklich eine schöne Aussicht, aber auch bei diesem Weg gab es immer wieder Metalltreppen und noch mehr Stein- und Betonstufen. Auf die letzten 30 Höhenmeter und Viertelmeile zur Ravens Roost Cabin verzichteten wir. Wir waren jetzt ca. 1,5 Stunden bergauf unterwegs und unser Wasser war aus.

Gut, bergab war der Weg nicht weniger anstrengend, aber in einer Stunde geschafft. Schneller wären wir sicher noch gewesen, hätten wir nicht regelmäßig Blaubeeren gepflückt.

Für den Rückweg entschieden wir uns für die Straße über den Flughafen. Dort gibt es einen separaten Fußgängerstreifen. Inzwischen taten die Füße durchaus weh und das Laufen wurde beschwerlicher. Sandy Beach ist – folgt man der eigentlichen Straße – etwa 2 Meilen vom Ort entfernt.

Wir wollten noch zum Eagle´s Roost Park, der gleich am Ende des Orts ist. Angeblich soll man von dort aus Weißkopfseeadler beobachten können. Spart euch den Weg. Der kleine Park ist quasi voll mit Bäumen eingewachsen und man sie fast nicht aufs Meer hinaus.

Also ging es wieder zurück über den Nordic Drive auf direktem Weg über die Sing Lee Alley zum South Harbor. Inzwischen hatte die Flut eingesetzt und Boote, die am Morgen noch auf dem Trockenen lagen, schwammen nun auf. Wir nahmen das nächste Tenderboot zurück zum Schiff und waren gegen 15:30 Uhr wieder an Bord. Mein Fitbit zeigte über 30.000 Schritte und 20 km.

Da die Beine schmerzten, entspannten wir eine Runde im Whirlpool.

Da wir auch kein Mittagessen hatten, gönnten wir uns anschließend kleine Schnittchen und ein Eis in der Observation Lounge und sicherten unsere Fotos bzw. schreiben unsere Texte weiter.

Die Sporteinheit um 17:30 Uhr (Faszien – Oberkörper) sparte ich mir heute. Wir hatten heute genug Sport. Ûm 7 Uhr hätte es übrigens noch „Stretching am Morgen“ gegeben, was mir aber zu früh ist. Ab 18:30 Uhr gab es im HanseAtrium und in der Observation Lounge wieder Musik. Das letzte Tenderboot fuhr um 18:45 Uhr und um 19:15 Uhr verließen wir Petersburg. 62 Seemeilen sind es bis Kake auf Kupreanof Island, der Nachbarinsel. Wir gönnten uns erst einmal einen Lemon Drop Martini und einen Mai Tai.

Im Lido gab es heute Amerikanisches Buffet. Wir gingen allerdings ins Hanseatic Restaurant zum Abendessen. Dort gab es ebenfalls einige der amerikanischen Gerichte.

Wir genossen noch den Sonnenuntergang bei einem Cocktail – Singapore Sling und Hemingway.

Eigentlich wollten wir ja ins Bett und waren schon auf der Kabine, als um 21:30 Uhr der Gong ertönte und Kapitän Engeldrum auf Buckelwale auf Backboard direkt an der Küste hinwies. Das Schiff hatte inzwischen angehalten.  Also Kameras geschnappt, Jacken an und ab auf den Spirit Walk. Da inzwischen aber die Sonne schon untergegangen war und die Wale ein gutes Stück entfernt waren, sind die Bilder eher nicht optimal. Aber es waren fünf oder sechs Buckelwale die fröhlich bliesen und gelegentlich ihre Fluken zeigten.

Ab 21 Uhr gab es erneut Musik in beiden Lounges. Um 21:30 Uhr stellte Sebastian Große im HanseAtrium die Ausflüge für den zweiten Teil der Reise vor. Diesen Part sparten wir uns. Was wir wollten, haben wir bereits vorab reserviert.

Weiter geht es mit Tag 7 an Bord der Hanseatic spirit mit Schwarzbären in Kake.

Anmerkung: Cruisediary.de reiste auf der Hanseatic spirit auf Einladung von Hapag-Lloyd Cruises

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