An Tag 3 der Reise mit der Hanseatic spirit befinden wir uns immer noch in der malerischen Inside Passage. Am Vormittag gibt es dann eine Überraschung – wir dürfen eine Runde mit den Zodiacs fahren.
Sonnenaufgang: | 4:56 Uhr |
Sonnenuntergang: | 20:40 Uhr |
Wettervorhersage: | 16 Grad, sonnig |
Nachdem ich die zweite Nachthälfte gefühlt kaum geschlafen hatte, kam ich kurz nach 6 Uhr nur schwer aus dem Bett. Draußen zeigte sich eine mystische Morgenstimmung mit tiefhängenden Wolken und dazwischen blauem Himmel.
Kurz vor 7 Uhr dann der Gong und die Durchsage von Kapitän Engeldrum, ein Wal auf der Backbord Seite. Also raus auf den Balkon. Ein Buckelwal zog an uns vorbei und das kurz nach dem Aufstehen. Kurze Zeit später dann Schweinswale auf der Steuerbord Seite. Dafür war ich dann aber zu langsam. Bis ich am Spirit Walk ankam, waren nur noch kurz einmal die Rückenflossen zu sehen.
Um 7:30 Uhr gingen wir ins Lido Restaurant und frühstückten. So ganz fit war ich immer noch nicht. Der Jetlag hat wohl doch zugeschlagen mit aller Macht.
Zurück auf der Kabine packten wir unsere Sachen für die Observation Lounge und eine kleine Arbeitsrunde. Beim Scannen des Ufers mit dem Fernglas entdeckte ich gleich zwei Weißkopfseeadler.
Eigentlich war mein Plan, um 8 Uhr zum Yoga zu gehen. Aber dazu war ich nicht in der Lage. Daher doch besser Fotos sichern und etwas schreiben. Vielleicht schaffe ich um 9:30 Uhr das Thera-Band Fit oder um 14:30 Uhr nochmals Faszien, aber heute nur Beine.
Was gab es heute sonst so auf dem Programm: Um 9 Uhr konnte man in der Ocean Academy lernen, wie man sein Fernglas richtig einstellt. Der erste Vortrag des Tages begann um 10 Uhr im HanseAtrium mit dem Thema „Auffahrunfall“ der Erdgeschichte: Alaskas dynamische Plattentektonik mit Heike Fries. Um 11:30 Uhr lud das Expetionsteam zum PREcap ins HanseAtrium ein.
Tja, und dann kommt es doch anders als man denkt. Der Tag wurde immer besser und es sah nach einem wundervollen Sonnentag aus. Ich ging um 9:30 Uhr zum Thera-Band-Fit und mein Mann wollte um 10 Uhr den Vortrag anhören. Doch dann die Durchsage des Kapitäns. Wir hätten heute Nacht gut Strecke gemacht und mit Einverständnis der kanadischen Lotsen würden wir jetzt stoppen und die Zodiacs zu Wasser lassen für eine kleine Rundfahrt.
In den USA dürfen die Zodiacs leider nicht genutzt werden. Alaska hat den Passenger Vessel Services Act auf Zodiacs ausgedehnt vor einigen Jahren, so dass in den USA gebaute Zodiacs samt Motoren und amerikanische Zodiac-Fahrer nötig wären. Aber hier in Kanada geht es noch. Und so hielten wir im Princess Royal Channel auf Höhe von Work Island an. Der Sportkurs wurde einige Minuten früher beendet. Denn nicht nur, dass einige Teilnehmer sich schnell fertig machen mussten, auch Ronny, unser Trainer, musste weg, denn er ist einer der Zodiac-Fahrer. Wir waren mit unserem Farbpunkt Hellblau in der letzten Gruppe und hatten noch Zeit. Also erst einmal umziehen. Der Kapitän hatte bei einer früheren Durchsage erwähnt, dass wir die Reisepässe wieder abholen können. Also noch schnell runter zu Rezeption. Außerdem natürlich zusehen, wie die Zodiacs klar gemacht werden.
Dann war es schließlich so weit. Unsere Zodiac-Fahrerin war Anke. Es ging zunächst die Küste entlang, um die Vegetation zu bestaunen.
Dann fuhren wir um die Ecke in eine kleine Bucht. Dort waren verfallene Anlagen einer Fischkonservenfabrik. Der weitestgehend verlassene Ort trägt den Namen Butedale. Aktuell steht alles zum Verkauf und zumindest ein Pier ist recht neu. Auch die zwei Häuser sind zumindest zeitweise bewohnt, wenn man sich den modernen Gasgrill so ansieht. Oberhalb ist ein kleiner See, dessen Wasser zur Stromgewinnung genutzt wird.
Am Ende erwartete uns ein schöner Wasserfall.
Außerdem ergaben sich natürlich gute Möglichkeiten, endlich Außenfotos vom Schiff selbst zu bekommen.
Zurück wurden wir bereits an der Marina erwartet, wo Hoteldirektor Christoph und Maitre Mathias uns mit Sansibar Prosecco empfingen. Natürlich gab es auch warme feuchte Tücher. Nach dem Prosecco ging es hoch zur Kabine und wieder umziehen.
Am Lido Außendeck war der Grill in Betrieb und es gab Burger. Damit war klar, was es zum Mittagessen für uns gibt.
Am Nachmittag ging es in der Ocean Academy um Glitzern und Glimmern unter dem Mikroskop mit einer Anleitung zum Fotografieren der Exponate mit dem Smart-Phone über die Leica App. Um 15 Uhr hielt Franziska Güpner im HanseAtrium einen Vortrag über die Vogelwelt „Von Alken, Möwen & Sturmtauchern – Die Seevögel im Golf von Alaska“. Weiter ging es um 16:30 Uhr mit Alf Grube und „Das Werden und Vergehen von Gletschern“. Der letzte Vortrag des Tages war um 21:30 Uhr mit Christian Rommel zum Thema „Alaska im Portrait – Willkommen an der letzten Grenze“. Durch den Zodiac-Ausflug wurde das Nachmittagsprogramm ebenfalls umgestellt. Um 15 Uhr gab es zunächst das PRECap und um 16:30 Uhr den Vortrag von Heike Fries. Der Vortrag von Franziska Güpner wurde auf einen anderen Tag verschoben.
Wir gingen zunächst nochmals in die Observation Lounge. Die Fotos vom Vormittag mussten gesichert und der Beitrag angepasst werden. Ich ging anschließend hoch auf Deck 9 um einige Decksrunden zu laufen. In der Ferne zeigte sich ein Buckelwal mit hohem Blas. Auch ein paar Schweinswale waren zu sehen. Beides natürlich zu kurz, um davon Fotos zu machen.
Um 15 Uhr ging ich hinunter zum PRECap. Anschließend probierte ich – wenn auch nur kurz – den Pool und den Whirlpool aus.
Wir fuhren gerade durch den Granville Channel, der an seiner engsten Stelle nur 338 m breit ist.
Ich schaute kurz hinunter zum Vortrag zur Plattentetonik, der mich aber nicht wirklich reizte, auch wenn Heike das Thema recht unterhaltsam rüberbringt.
Also wieder nach oben auf die Kabine und auf dem sonnigen Balkon die vorbeiziehende Landschaft genießen.
Natürlich kam auch die Unterhaltung nicht zu kurz. Alejandro Graziani spielte in der Observation Lounge zur Kaffeezeit, zum Aperitif und am 21 Uhr. Magdalena spielte im Hanseatrium zum Aperitif ab 18:30 Uhr im HanseAtrium.
Eigentlich wollten wir hoch zum Aperitif in die Observation Lounge, dann kam die Durchsage, dass heute das Housekeeping eine Überraschung für uns hätte – eine Flurparty. Das kennen wir bislang nur von Regent Seven Seas. Also holten wir unsere Sektgläser aus dem Schrank und gingen vor die Tür, wo unser Kabinensteward Marjohn schon mit der Champagnerflasche wartete. Auch aus den Nachbarkabinen kamen nach und nach die Passagiere. Die Vorgabe war, es gilt keine Kleiderordnung und auch der Bademantel sei in Ordnung. Da der eine oder andere gerade unter der Dusche stand, als die Durchsage kam, kamen auch viele im Bademantel oder mit den Slippern. Neben der Hausdame kamen auch der Kapitän, der Hoteldirektor, der Staff Captain und Anke vorbei und stießen (ohne Alkohol) mit uns an.
Tja, da war es dann auch schon 19 Uhr und wir machten uns auf den Weg ins Hanseatic Restaurant zum Abendessen. Wir saßen am selben Tisch wie gestern mit herrlichem Blick auf die langsam untergehende Sonne. Die Pralinen sind übrigens nicht an Bord selbst gemacht sondern dazu gekauft, aber sehr lecker!
Den eigentlichen Sonnenuntergang genossen wir dann später vom offenen Deck.
Anschließend genossen wir in der Observation Lounge einen Singapore Sling und einem Espresso Martini. Die Cocktailkarte ist sehr übersichtlich und ein Espresso Martini steht nicht drauf, kann aber natürlich gemacht werden. Einfach nur fragen!
Den Vortrag um 21:30 Uhr von Christian Rommel “Alaska im Portrait – Willkommen an der letzten Grenze” schafften wir nicht mehr. Auch wenn heute Nacht die Uhren um eine Stunde zurückgestellt werden. Wir haben dann einen Zeitunterschied von 10 Stunden zu Deutschland. Also gingen wir gegen 22 Uhr ins Bett. Übrigens die Vorträge wurden auch auf Kanal 3 am Kabinen-TV live gezeigt und konnten auch später als Aufzeichnung angesehen werden.
Weiter geht es mit Tag 4 an Bord der Hanseatic spirit und einer Kajak-Tour in Ketchikan.