MS Seaventure – Tag 9 Grundarfjörður – die Halbinsel Snæfellsnes und fermentierter Hai

Eine ganz besondere isländische Spezialität erwartet uns an Tag 9 bei unserem Stopp in Grundarfjörður und der Rundfahrt über die Halbinsel Snæfellsnes: Hákarl, der fermentierte Grönlandhai.

Ankunft in Grundarfjörður: 9 Uhr
Abfahrt nach Reykjavik: 20 Uhr
Tagescocktail: Yellow Bird

Die Nacht war etwas schaukelig und unruhig und ich habe nicht besonders gut geschlafen. Daher standen wir erst kurz vor 7 Uhr auf und machten uns für das Frühstück ab 7:30 Uhr fertig. Das Tagesspecial waren Eggs Royal – also Eggs Benedict mit Räucherlachs. Mit war aber eher nach Müsli heute.

Wir gingen in die Lounge, wo bereits das Buffet für die Lunchboxen für den heutigen Tag vorbereitet wurde.

Bereits kurz vor 9 Uhr erreichten wir Grundarfjörður, ein sehr kleiner Ort, der neben dem Anleger, Fischerbooten und einer Kirche nicht wirklich etwas zu bieten hat. Grundarfjörður ist allerdings eine der ältesten Ansiedlungen Islands, die bereits aus der Wikingerzeit belegt ist und später eine dänische Handelsstation war. Der heutige Ort existiert allerdings erst seit den 1930er/1940er Jahren.

Um 9:30 Uhr lud Jens zum Port Talk in die Lounge ein. Inzwischen konnten man auch die Lunchboxen schon abholen. Heute gab es Chicken Caesar Salad Wraps, Wraps mit gegrilltem Gemüse und Fetakäse und ein Brötchen mit Lachs. Ich entschied mich für die beiden Wraps, Mandarine, Banane und einen Blaubeermuffin.

Der Ausflug „Halbinsel Snæfellsnes“ begann mit zwei Bussen um 10 Uhr und sollte bis 16:30 Uhr dauern. Die Busse fuhren einer im und der andere gegen den Uhrzeigersinn. Wir waren wieder in Bus 2 mit Hermann und fuhren gegen den Uhrzeigersinn. Unser erster Stopp nach etwa fünf Minuten Fahrt war der Berg Kirkjufell mit seinem kleinen Wasserfall, dem Kirkjufellsfoss. Der Platz ist ein beliebter Instagram-Spot und entsprechend viele Fotografen mit teurer Ausrüstung waren vor Ort. Aber Highlight Fotos bei Nacht mit Nordlichtern rund um den Berg gelingen natürlich nur mit viel Ausdauer und Zeit. Trotz des leichten Nebelnieselns sehen die Fotos ganz passabel aus. Berg und Wasserfall dienten auch schon des Öfteren als Filmkulisse.

Es ging weiter vorbei an der großen Küstenseeschwalbenkolonie und den Lavafeldern zum Snæfellsjökull-Nationalpark nach Malarrif und dem gleichnamigen Leuchtturm. Dort hatten wir gut 45 Minuten Zeit für einen Toilettenstopp und Fotos vom Leuchtturm und der beeindruckenden Brandung sowie den Trollfelsen – Lóndrangar. Der Sage nach haben zwei Trolle ein Wettangeln veranstaltet und darüber die Zeit vergessen. Als es Tag wurde versteinerten sie. Geologisch gesehen sind es dann aber doch nur erodierte Vulkanschlote. Nur der Vulkan Snæfellsjökull blieb in Wolken gehüllt. Der Vulkan ist übrigens der Startpunkt von Jules Vernes „Eine Reise zum Mittelpunkt der Erde“, die am Stromboli endet. Hier aßen wir auch den größten Teil unserer Lunchbox.

Weiter ging es nach Arnastapi. Dort hatten wir gut eine Stunde Zeit für eine kleine Wanderung entlang der Küste mit beeindruckenden Klippen, steinernen Brücken und Möwenkolonien. Die Küstenseeschwalben, die auf den Wiesen hier nisten, waren schon abgezogen. Diese sind übrigens sehr aggressiv bei der Verteidigung ihrer Nester.

Der nächste Stopp war ein Fotostopp am Lavafeld der Berserker, das mich eher wenig beeindruckte. Dafür war der Wasserfall Selvallafoss – bekannter unter dem Namen Sheep´s Waterfall -, der in den dortigen See Selvallavatn mündet, ganz nett.

Der letzte Stopp der Rundfahrt war das Haifischmuseuem Bjarnarhöfn. Nach einem Rundgang zum Trockenhaus und durch das Museum erklärte der lokale Guide die Herstellung des fermentierten Grönlandhais, dem Hákarl. Der Grönlandhai hat nur sehr kleine Nieren hat, sammelt sich in dessen Körper sehr viel Harnstoff an, so dass der Verzehr eigentlich giftig wäre. Der Grönlandhai kann übrigens über 500 Jahre alt werden und wird heutzutage nicht mehr gejagt. Bjarnarhöfn erhält jährlich 60 bis 80 Haie, die als Beifang in Fischernetzen enden. Diese Haie werden aufgekauft, zerlegt und sechs Wochen in einer Holzbox mit natürlichen Milchsäurebakterien fermentiert. Dabei wird der Harnstoff in Ammoniak umgewandelt. Anschließend kommt der Hai in das Trockenhaus und trocknet weitere sechs Monate an der Luft. Natürlich konnten wir auch ein Stück Hai probieren samt einem Schnaps und Roggenbrot. Je länger man kaut, desto intensiver wird der Geschmack. Nicht mein Ding, aber wir probieren ja alles. Anschließend ging es zurück zum Schiff, wo wir bereits gegen 16 Uhr eintrafen.

Es blieben noch fünf Minuten um zur kleinen Kirche Bjarnarhöfn zu laufen. Die Landschaft hier hat Schärencharakter.

Noch ein paar Bilder vom Bus aus:

Pünktlich zur Kaffeestunde um 16:30 Uhr waren wir also wieder an Bord. Bei einem Irish Coffee speicherte ich meine Fotos und schrieb an meinem Reisebericht weiter. Mein Mann traf sich inzwischen mit Kapitän Haindl zu einem Interview für seinen Podcast.

Jens sprach ab 17 Uhr in der Lounge über Reykjavik und den dort geplanten Ausflug „Golden Circle“. Der Kreuzfahrtleiter verteilte noch die Bestellformulare für Zusatzausflüge in Reykjavik zur Blauen Lagune oder zu dem seit 19. März 2021 aktiven Vulkan Fagradalsfjall (Geldingardur) am Donnerstag, wo wir allerdings bereits zurückfliegen. Unser Guide Hermann Helguson hat übrigens einige Videos zum Vulkanausbruch auf Youtube online gestellt. Auf dem Rückweg nach Bremerhaven stoppt das Schiff zudem noch in Tórshavn auf den Färöer Inseln, wo ein Zusatzausflug mit einer Inselrundfahrt angeboten wurde. Für alle, die in Tórshavn das Schiff verlassen wollen, muss vorab ein PCR-Test gemacht werden, der im Preis für die Inselrundfahrt inkludiert ist. Im Anschluss hielt Dietmar noch einen Vortrag zur Geologie Islands.

Das Abendessen gab es heute wieder um 19 Uhr.

Die Abfahrt war für 20 Uhr geplant. Und heute ging es auch pünktlich los.

Und der eher trübe Tag schloss mit einem herrlichen Sonnenuntergang ab.

Paulo spielte wie üblich ab 20:30 Uhr in der Lounge. Nach einem Cocktail ging es ins Bett.

Weiter geht es mit Tag 10 an Bord der MS Seaventure in Reykjavik.

Anmerkung: Cruisediary.de reiste auf der MS Seaventure auf Einladung von VIVA Cruises

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