Tag 6 der Reise mit der Eurodam bringt das Highlight der Reise – den Transit durch den Panamakanal!
Dress Code: | Casual |
Afternoon Tea: | Afternoon Tea |
Um 5:14 Uhr war ich wach und sah zum Balkon raus. Dort waren schon die ersten Lichter zu sehen und gerade kam der Pilot an Bord. Also schnell aufstehen und fertig machen. Die Brücke vor den Gatun Schleusen – die Puente Atlantico – kam schon rasch näher.
Also hoch auf das oberste Deck nach vorne und die Brückendurchfahrt erleben.
Vor uns lag bereits ein Containerschiff in der östlichen Gatun Schleuse, dem wir dann folgten. Auch drei Segelboote fuhren in die erste der drei Schleusenkammern mit dem Containerschiff ein. Die neuen Schleusen auf der linken Seite heißen übrigens Agua Clara Schleusen. Hier gibt es ein Wasserrückgewinnungssystem, so dass deutlich weniger Wasser bei den Schleusungen gebraucht wird. Das Wasser, das für die Schleusungen benötigt wird, kann nicht wieder in den Gatun See zurückgepumpt werden, da dort sonst der Salzgehalt zu hoch würde. Die neuen Schleusen haben Reservoirs, in welchen das Schleusungswasser teilweise gelagert und nochmals verwendet wird.
Inzwischen waren die Bugbereiche auf Deck 5, 6 und 7 geöffnet worden. Auf Deck 5 hatte die Crew zwei Tische für Getränke (Kaffee, Säfte sowie Kaffeespezialitäten mit Alkohol und anderes) sowie Snacks zum Frühstück aufgebaut, insbesondere mit Panamarolls – mit Mango gefüllte süße Teilchen. Später gab es übrigens verschiedene Sandwiches.
Ich war für die Gatun Schleusen noch oben auf Deck 7. Den Sonnenaufgang, der hinter uns stattfand, verpasste ich. Danach ging ich hinunter auf einen Kaffee und eine Panamaroll. Ich weiß gar nicht, wie ich es geschafft habe, so viele Fotos zu machen. Denn Zeitraffervideos von den Schleusungen habe ich auch noch gemacht. 1914 wurde der Panamakanal eröffnet und feiert somit dieses Jahr sein 110 jähriges Jubiläum. Die Lokomotiven, die sogenannten Mules, ziehen entgegen der landläufigen Meinung die Schiffe übrigens nicht, sondern sorgen lediglich dafür, dass die Schiffe mittig und stabil in der Schleuse bleiben. Die Kommunikation findet zwischen dem Kanal-Pilot und den Mules per Funk statt. Die Mules antworten mit Glocken.
Hier noch zwei Instagram Reels mit der Durchfahrt durch die Gatun Schleusen (Teil 1 und Teil 2).
Als wir durch die Gatun Schleusen durch waren, ging es auch noch kurz in den Lido Market für einen Crèpe mit Nutella und Banane.
Die Fahrt durch den Gatun See erlebten wir von Deck 5 aus, das inzwischen fast leer war. Es gab immer wieder spannende Ausblicke bis hin zu einem Zug mit Doppelstockcontainern auf der Panama Railway. Paralell dazu kam uns ein nagelneues LNG Containerschiff entgegen. Die Zim Pearl befindet sich auf ihrer Jungfernfahrt, wie uns ein gut informierter Freund schrieb. Zum Genießen gönnte ich mir noch einen Gatun Locks Coffee mit Crème de Cocoa, Kaluah und Baileys.
Bei Gamboa mündet der Rio Chagres in den Gatun See, der im Wesentlichen den See mit Wasser speist. Kurz danach kommt man am Renacer Gefängnis vorbei. Die weißen senkrechten Doppelbaken, von denen immer zwei in einem gewissen Abstand hintereinander stehen, sind Seezeichen. Wenn beide Doppelbaken sich decken, ist der Kapitän auf Kurs.
Am Culebra Cut oder Gaillard-Durchstich bestaunten wir den Gold Hill, in dem nie Gold gefunden wurde, aber die Franzosen konnten durch diesen Mythos viel Geld für ihren gescheiterten Kanalbau einnehmen. Gleich danach folgte die Puente Centenario oder Centennial Bridge.
Inzwischen war ich so hungrig, dass ich wieder runter auf Deck 5 ging, wo es nun Sandwiches und kalte Getränke gab. Auch kalte feuchte Tücher wurden verteilt. Wir gingen später auch kurz in den Lido Market, wo ich mir eine Kugel Kokosnuss-Eis zum Abkühlen gönnte. Wir hatten 35 Grad und eine hohe Luftfeuchtigkeit. Viel Trinken war mehr als notwendig.
Gegen 14 Uhr erreichten wir die Pedro Miguel Schleuse. Rechts sind hier die neuen Cocoli Schleusen für die Neo-PanMax Schiffe, der sich gerade ein Hapag-Lloyd Frachter näherte. Vor uns war das Containerschiff von den Gatun Schleusen. Eine einzigartige Gelegenheit Schiffe auf einer unterschiedlichen Wasserhöhe zu sehen. Weitere Fun Facts: Ein Pfeil am Eingang zur Schleuse zeigt die Richtung an. Die Leinen werden von Ruderbooten vom Schiff an Land gebracht. Bei der Fahne steht ein Übungsziel, an welchem die Linesmen das Leinen-Werfen üben und auch Wettbewerbe austragen.
Noch ein Instagram-Reel mit der Durchfahrt durch die Pedro Miguel Schleuse.
Die kurze Strecke auf dem Miraflores See war schnell überwunden und die Miraflores Schleuse mit ihren zwei Kammern lag vor uns. Das Besucherzentrum war rappelvoll und unsere Tochter konnte über die dortige Webcam zumindest unser Schiff in der Schleuse erkennen.
Nach der Schleuse kam noch die Puente de las Américas oder Bridge of the Americas samt der Skyline von Panama City, das wir aber links an uns vorbeiziehen ließen. Wir bogen sozusagen rechts ab in Richtung Costa Rica.
Und ein letztes Instagram-Reel mit den Miraflores Schleusen und der Puente de las Américas.
Die gesamten 82 Kilometer kommentierte Cruise Director Chris zusammen mit Kollegin Erica von der Brücke aus – sehr informativ und auch unterhaltsam. Wir waren vom vielen Stehen und der Hitze so erschöpft und durchgeschwitzt, dass wir zunächst einmal unter die Dusche mussten.
Im Billboard Onboard gönnten wir uns einen Pre-Dinner Cocktail, einen Fresh Grapefruit Cosmo und einen Tuscan Lemon Drop.
Anschließend ging es um 17 Uhr in den Dining Room zum Abendessen.
Nach dem Essen schauten wir um 19 Uhr noch beim Panamakanal Trivia im Billboard Onboard vorbei.
Wir hätten gut gepunktet. Um 19:30 Uhr war im World Stage Theater die Show des Bauchredners Mike Robinson aus Kanada. Eine Mischung aus Bauchredner, Comedy und Kartentricks. Eigentlich sind Bauchredner nicht so mein Ding, aber durch die Kombination mit Comedy und Kartentricks war der Abend sehr unterhaltsam. Gute englische Sprachkenntnisse sind allerdings erforderlich.
Wir schafften noch die 20:30 Uhr Session Country Crossroads in der Rolling Stone Lounge, aber dann waren wir doch einfach zu müde nach dem anstrengenden Tag in der Hitze und obwohl heute Nacht erneut die Uhr um eine Stunde zurückgestellt wurde, gingen wir früh ins Bett.
Weiter geht es mit Tag 7 an Bord der Eurodam und dem ersten Seetag im Pazifik.