Eurodam – Tag 8 Faultiere, Orchideen und bunte Ochsenkarren in Puntarenas

Tag 8 der Reise mit der Eurodam wird ein weiteres meiner persönlichen Highlights, denn beim Ausflug von Puntarenas, Costa Rica, aus werde ich endlich Faultiere sehen.

Ankunft in Puntarenas, Costa Rica: 6:00 Uhr
Abfahrt nach Puerto Quetzal, Guatemala: 18:00 Uhr
Dress Code: Casual
Lido Market: Caribbean Themed Dinner

Erneut waren wir gegen 5:30 Uhr wach und lagen bereits im Hafen von Puntarenas. Der Sonnenaufgang war nur mäßig und so machten wir uns fertig. Für unseren Ausflug hatten wir gestern schon die Aufkleber auf die Kabine bekommen. Treffpunkt war die Rolling Stone Lounge um 8:30 Uhr.

Also gingen wir erst einmal kurz von Bord und machten Fotos vom Schiff. Gut, wenn man um 6:30 Uhr seinen persönlichen Schmelzpunkt bereits erreicht hat und die Wettervorhersage inzwischen nur noch aus einem Wort „hot“ besteht, dann besser wieder zurück an Bord.

Wir gingen in den Lido Market für das Frühstück. Unsere eSIM von Jetpac wollte einfach keine Datenverbindung herstellen. In Fort Lauderdale hatte sie noch funktioniert, in Cartagena dann nicht mehr. Also ab in den Support Chat. Nach einem Zurücksetzen der Karte und einem Neustart des Handys ging es dann wieder. Wir hatten 3 GB mit einer Gültigkeit von 30 Tagen gekauft, die für alle angefahrenen Länder gelten. Mit Neukunden-Werbung kostete die eSIM für jeden nur 5 Dollar (statt 10 Dollar). Es handelt sich aber nur um eine Daten-SIM ohne Telefonnummer und Telefonie.

Anschließend machten wir uns für unseren Ausflug „Sloth Sanctuary, Botanical Garden, Oxcart Factory & Lunch“ (159,95 USD, 7 Stunden) fertig. Wir waren Bus Nummer 20.

Es ging mit dem Bus um 9 Uhr los nach Turrucares. Dort befindet sich das Costa Rica Animal Rescue Center, das Tiere aus privater Haltung, von illegalen Tiermärkten oder verlassene Jungtiere und verletzte Tiere aufnimmt. An sich eine recht schöne Anlage. Der Bus wurde in zwei Gruppen aufgeteilt und lustigerweise war unser lokaler Guide eine Deutsche. Das Problem: Es waren insgesamt fünf Busse da und die Anlage war einfach rappelvoll. Es war kaum möglich, dem Guide noch zu folgen und Fotos zu machen. Das war schlicht schlechte Planung vom örtlichen Veranstalter. Wir hatten dort ca. eine Stunde – abzüglich des Toilettenstopps am Anfang und einem kleinen Snack und Getränk am Ende. Es gab Wasser, Eistee oder Saft und eine Schale mit Obst. Auch einen kleinen Souvenir-Shop gibt es. Dort gab es übrigens die schönsten Faultier-Plüschis und den günstigsten Kaffee. Aber es gab natürlich zahlreiche Tiere zu sehen, darunter mehrere Faultiere einschließlich Jungtieren, einem Goldkehl-Tucan, verschiedene Papageien (rote und blaue Aras, Rotstirnamazonen), eine Brilleneule, einen Weißrüsselnasenbär, Waschbären, einen Wickelbären, einen Halsbandprekari, verschiedene Affen – wie Spider Monkeys, Weißschulter-Kapuziner-Affen – und mehr. Die Faultiere sind das erste Nationalsymbol Costa Ricas, das wir heute sahen.

Weiter ging es zu einem privaten Orchideen Garten in La Garita. Dort hatten wir ca. 30 Minuten Zeit, um die Anlage selbst zu erkunden. Entgegen der Tourbeschreibung gab unsere Guide Andrea lediglich eine kurze Einweisung im Bus, aber keine Führung durch die Anlage. Ein Tourguide des anderen Busses stand seinen Gästen für Fragen zur Verfügung. Das Besondere an diesem botanischen Garten ist unter anderem, dass es dort noch die Nationalblume, die Orchidee Guaria Morada, gibt. Nur ist es halt nicht so einfach, diese zu finden bei den vielen anderen Orchideen, was uns aber doch noch gelungen ist. Dass es dort auch eine Bird Area gibt, ging ganz an uns vorbei. Wir sahen beim Durchlaufen aber einen sehr schönen Vogel, einen Turquoise Browed Motmot. Ich kaufte noch einen Bio-Kaffee für 16 Dollar (500 g). Der Eigentümer des botanischen Gartens hat einen Teil seiner Kaffeeplantage hierfür umgewandelt und baut Bio-Kaffee an.

Anschließend fuhren wir nach Sarchi zur Ochsenwagen-Fabrik – Fabrica de Carretas Eloy Alfaro -, die es dort seit mehr als 100 Jahren – genau gesagt seit 1923 – gibt. Die alte Werkstadt mit dem Wasserrad als Antrieb für die Maschinen funktioniert bis heute. Das Wasser dafür wird extra umgeleitet. Die lokalen Guides schleusten uns in 15 Minuten durch. Auch hier waren mehrere Busse. Immerhin werden tatsächlich hier noch die kunstvollen Ornamente handgemalt, die sich im ganzen Ort auf Laternenmasten, Bushaltestellen und mehr finden. Die bunt bemalten Karren sind ein weiteres Nationalsymbol Costa Ricas und stehen als Symbol für die Arbeit. Denn diese Karren wurden früher dazu benutzt, das Gold Costa Ricas – also den Kaffee – zu den Häfen und andere Güter in das Hinterland zu transportieren.

Inzwischen war es bereits 14 Uhr und wir fuhren weiter in das knapp 5 Minuten entfernte Restaurant der Alfaro-Familie „El Jardin“. Dort gab es ein Buffet, von dem wir Reis, Bohnen oder Kochbananen, ein Fleisch/Fisch und einen Salat wählen konnten. Außerdem gab es Wasser oder Saft als Getränk. Nebenan betreibt die Familie Alfaro einen sehr großen Souvenier-Laden mit teilweise lokalem Kunsthandwerk. Hier konnte auch Kaffee probiert werden. Hinter dem Laden ist ein kleiner Garten mit einer weiteren Mal-Werkstatt. Dies war mit 1,5 Stunden der längste Stopp der Tour. Andrea hatte im Vorfeld übrigens mehrfach betont, dass wir dort einkaufen sollten und nicht bei den anderen Stopps. Ich kaufte nur einen Faultier-Pin und Faultier-Socken für meine Tochter.

Um 15:30 Uhr ging es zurück nach Puntarenas, das wir exakt um 17:30 Uhr – unserer All Aboard Zeit – erreichten. Statt 7 Stunden, dauerte der Ausflug also insgesamt 8,5 Stunden. Fazit, ich habe meine Faultiere gesehen, aber ansonsten entsprach der Ausflug nicht ganz meinen Erwartungen. Der Stopp für das Mittagessen war einfach zu lang. Das Animal Wildlife Center war als “exclusive tour” in der Beschreibung angeboten, was bei fünf Bussen und damit zehn Gruppen, die sich auf die Füße traten, nicht ganz der Fall war.

Wir hatten schon gesehen, dass die SH Diana ebenfalls Puntarenas als Ziel hatte. Inzwischen hatte sie neben uns angelegt. Mit ihr waren wir ja erst vor gut einem halben Jahr auf den Seychellen und Madagaskar unterwegs. Schnell unter die Dusche und für das Abendessen umziehen und noch ein paar Fotos von der SH Diana machen. Die SH Diana hatte hier einen Passagierwechsel und lag daher über Nacht am Pier. Auch Kapitän Kai von unserer Reise war an Bord, wie ich später auf Instagram sah.

Um 18 Uhr waren wir im Dining Room zum Abendessen und hatten heute einen Tisch für uns alleine. Inzwischen hatte der Kapitän gesagt, dass sich die Abfahrt leicht verzögert, da noch drei Tourbusse mit rund 150 Gästen fehlten, die aber innerhalb der nächsten 10 Minuten eintreffen sollten. Während des äußerst flotten Abendessens ging es dann los.

Wir schafften tatsächlich noch locker und ohne Hetzen die Show um 19:30 Uhr. Heute gab es die zweite, neue Production Show „Class Act – Diva, Las Vegas“ mit Katie Moya & Company In. Thema sollten Songs von Frauen sein. Hmm, Tina Turner wird mit dem Song „I Heard It Through The Grapevine“ gefeatured. Enyas Orinoco Flow fehlte ebensowenig wie Lady Gaga (allerdings mit „Rain on Me“ mit Ariana Grande) oder Kylie Minogue sowie Ann Margaret und anderen Sängerinnen.

Das Set in der Rolling Stone Lounge hatte bereits begonnen und mit „New Wave“ war es ohnehin nicht so das unsere. Im Billboard Onboard war heute keine Musik sondern Quiz.

Also gingen wir weiter in die Ocean Bar. Dort spielte das Trio „Third Avenue West“. Unser Blick in die Barkarte blieb beim „18th Century Pirate Punch“ für 19 Dollar hängen, was sofort einer der Kellner sah und uns diesen speziellen Cocktail erklärte. Für diesen Cocktail werden zwei jamaikanische Rum-Sorten verwendet, die sonst nicht ausgeschenkt werden. Dazu kommt Grand Manier sowie frisch gepresster Orangensaft, Zitronensaft und Limettensaft. Das Ganze wird in einer Conch-Muschel aus Porzellan mit zwei Strohhalmen serviert. Damit relativiert sich der Preis, da der Cocktail tatsächlich für zwei Personen gedacht ist und locker für vier gereicht hätte. Aber er ist defintiv super lecker! Wer ein Getränkepaket hat (Elite oder Signature) zahlt übrigens ohnehin nur die Differenz (plus 18 %).

Dieser Cocktail beendete allerdings den Abend und wir gingen ins Bett.

Weiter geht es mit Tag 9 der Reise mit der Eurodam und dem zweiten Seetag im Pazifik oder Seetag Nummer Fünf.

Anmerkung: Cruisediary.de reiste auf der Eurodam auf Einladung von Holland America Line.

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