Mit der Bremen ins Land der Eisbären

Tag 9 Hopen – Bäreninsel

Hopen heißt Hoffnung:

Um halb Acht Uhr wachte ich langsam auf und machte mich für das Frühstück fertig. Laut Karte hatten wir Hopen bereits fast erreicht. Allerdings fuhren wir noch um die Südspitze herum.

[clear]

Bei der Rezeption hing die von Ulysses Visda aus dem Housekeeping liebevoll gestaltete Souvenir-Seekarte, die heute Abend verlost werden sollte (1 Los 10 Euro, 3 Lose 25 Euro).

Hopen ist ca. 37 km lang und nur bis zu 2 km breit. Die höchste Erhebung beträgt 370 m. Die gesamte Insel ist ein Naturschutzgebiet und Teil des Südost-Svalbard Naturreservats. Entdeckt wurde die Insel 1613 durch den Engländer Thomas Marmaduke. Reste von holländischer Tranöfen zeigen, dass hier auch ein Walfangzentrum bestand. Die deutsche Luftwaffe richtete 1943 hier eine Wetterstation ein, welche die Norweger übernahmen und ab Oktober 1945 begannen, eigene Wettermeldungen zu senden. Außerdem macht das Norsk Polarinstitut von hier aus Eisbeobachtungen. Es gibt einen kleinen Souvenirladen, in dem mit Euro, Norwegischen Kronen oder US Dollar gezahlt werden kann, nur Kreditkarten werden nicht akzeptiert. Hopen hat zudem ein Postamt und unsere Reisepässe bekamen einen weiteren Stempel. Ein Denkmal in russischer Sprache erinnert an die Crew des russischen Frachters Dekabrist, der hier in der Nacht vom 4. auf den 5. November 1942 nach deutschem Beschuss sank. Lediglich 18 der 80 Besatzungsmitglieder konnten sich auf die Insel retten. Weitere 15 starben bis zur Entdeckung am 1. Mai 1943 – die Rettung erfolgte erst am 25. Juli 1943 und hier zunächst nur der Kapitän. Eine Ärztin und ein Matrose mussten noch bis zum 7. Oktober 1943 ausharren. 20 Tage später setzte ein deutsches U-Boot den Wettertrupp Svartisen ab, welche die von den Schiffbrüchigen genutzte Trapperhütte weiter nutzte und zur Wetterstation ausbaute.

Die Ausschiffung erfolgte in zwei Gruppen. Wir gehörten heute der zweiten Gruppe an und hatten noch etwas Zeit bis zur Ausschiffung. Jede Gruppe hat ca. 1,5 Stunden Zeit auf Hopen. Wir waren gegen 10:20 Uhr an der Reihe. Leider lag ein dichtes Nebelfeld vor der Insel und auf dem Meer. Die ersten Zodiacs mussten ihren Weg sogar mittels GPS zurück zum Schiff finden. Vier Menschen und vier Huskies leben auf der Insel. Letztere genossen es, von den Passagieren ausgiebig gekrault und gestreichelt zu werden. Eine alte Hütte mit alten Hundeschlitten, der Schädel eines Wals und rechts und links Vogelfelsen mit Dreizehenmöwen und Eismöwen sind die wesentlichen Attraktionen. Vom rechten Hügel aus hat man – sofern es der Nebel erlaubt – eine ganz schöne Sicht. Der Souvenir-Shop ist übersichtlich: T-Shirts, Basecaps, Tassen, Gläser und Postkarten sowie Aufnäher und Bücher. Hopen hat außerdem einen Hubschrauberlandeplatz, der auch von Hubschraubern zum Auftanken genutzt wird, die von Spitzbergen zum norwegischen Festland unterwegs sind.

Zum Abschluss noch ein paar Schiffsfotos “MS Bremen im Nebel vor Hopen”:

Die Gummistiefel konnten bereits jetzt nach der Rückkehr an Bord vor die Kabine gestellt werden und wurden auch alsbald abgeholt.

Statt Buffet war heute um 12:30 Uhr „Pölser Party!“ am Pool angesagt mit Würstchen und Glühwein. Neben Würstchen vom Grill gab es noch Hot Dogs und Garnelenspieße sowie Kartoffelsalat und Knoblauchbrot. Außerdem gab es einen Nachtisch. Neben Glühwein wahlweise mit oder ohne Rum wurde Bier und Aquavit serviert. Der Nachwuchs bekam heiße Schokolade. Ich schloss mich dem Nachwuchs an, gebe aber zu, dass bei mir noch ein Schuß Rum in der heißen Schokolade war:

Alternativ gab es im Restaurant noch Mittagessen.

Ich nutzte den späteren Nachmittag noch zum Kalorienabbau.

Die jungen Entdecker trafen sich um 15:30 Uhr mit dem Chief an der Rezeption für eine Maschinenraumführung. Anschließend um 17 Uhr ging es mit dem Chefkoch zu einer Küchenführung. Diese Führungen gibt es auch für die übrigen Passagiere. Dazu muss man sich jedoch an der Rezeption anmelden, beworben werden die Touren nicht.

Während der Kaffeestunde ab 16 Uhr wurde die Foto-CD präsentiert (ca. 400 Fotos für 65 Euro). Außerdem stand unser Experten-Team zur Experten-Sprechstunde zur Verfügung. In der Panorama Lounge stellte Kreuzfahrtberaterin Heike Kuhls um 16:45 Uhr „Traumreisen um die Welt!“ vor. Der Tagescocktail zur Cocktailstunde ab 18:30 Uhr war heute Americano.

Um 19 Uhr wurde zum Kapitäns-Abschieds-Abendessen in eleganter Kleidung im Restaurant eingeladen.

Anschließend gab es im Club den Kapitäns-Abschieds-Abend mit Abschieds-Cocktail und dem MS Bremen Crew-Chor unter Leitung des Sicherheitsoffiziers Christoph Kunz. Anschließend wurde Souvenir-Seekarte verlost. Die Hälfte des Erlöses geht an das Projekt „Solarlampen“ der Stiftunglife, die andere Hälfte der Einnahmen geht an den Crew-Fund. Wir hatten zwei Lose erstanden. 1.430 Euro kamen durch den Losverkauf zusammen. Neben den Seekarte gab es noch zwei weitere Preise und ausgerechnet unsere Kabinenstewardess Maricel zog eine unserer Nummern. So gingen wir mit den zweiten Preis, einem Kofferband, nach Hause.

Wir blieben im Club hängen und warteten schließlich noch auf die Vorbeifahrt an der Bäreninsel, die gegen halb Eins in Sicht kam – soweit Sicht herrschte. Es war immer noch eher nebelig. Heute sahen wir zumindest den Spätimbiss ab 22:30 Uhr – es waren Würstchen im Schlafrock und Käse. Die Crew hatte heute am Sidegate eine große Crewparty. Und Tim gab dem Nachwuchs noch eine Cocktail-Lehrstunde.

[clear]

Heute Abend fanden sich die Abreiseinformationen samt Kofferanhängern in der Kabine sowie der Gästefragebogen.