Santa Cruz II – Tag 2 Mehr als nur eine Stadtrundfahrt in Quito

Gegen 6 Uhr war die Nacht vorbei. Wir hatten aber seit 1 Uhr nur noch gedöst und kaum geschlafen. Die Zeitumstellung nagt an uns. Frühstück gab es im Botanica Restaurant im Hotel ab 6 Uhr. Das Buffet ist mehr als ordentlich und sehr umfangreich. Man soll leicht essen wegen der Höhenkrankheit und außerdem erwarten und noch zwei Mahlzeiten mit je drei Gängen am heutigen Tag. Also beschränkte ich mich auf etwas Müsli und viel Obst.

Wir hatten noch Zeit. Treffpunkt für den Ausflug war um 8:30 Uhr in der Lobby. Heute stand eine Stadtrundfahrt in Quito auf dem Programm. Dolores sagte uns gestern, dass wir heute 14 Personen sein werden und morgen 20. Der Ausflug findet auf Englisch statt. Wir waren dann doch nur 12 Personen, drei aus Großbritannien, zwei aus den Niederlanden und der Rest aus Deutschland. Dolores verteilte die Speisekarte für das Mittagessen, aus der wir uns für jeden der drei Gänge etwas aussuchen sollten. Dann ging es auch schon mit dem Bus los.

Der erste Stopp war das Convento y Museo de San Francisco. Dort gingen wir zunächst in den Kreuzgang und später hinauf auf den Chor mit seinem historischen Chorgestühl und der nicht mehr funktionsfähigen Orgel. Leider war nach vorne abgesperrt, so dass nur ein eingeschränkter Blick in die Kirche selbst möglich war. Hier finden stündlich Gottesdienste statt, so dass Besucher im Kirchenraum eher störend sind.

Weiter geht es mit dem Kreuzgang des Klosters:

Weiter geht es hoch zum Chor mit dem historischen Chorgestühl:

Zu uns gesellten sich zwei Herren der Tourismus-Polizei auf Motorrädern, die auch mal den Verkehr aufhielten, damit wir entweder zu Fuß die Straße überqueren konnten oder unser Bus abbiegen konnte. Es ging zu Fuß weiter durch die Altstadt zur Plaza Grande oder auch Unabhängigkeitsplatz genannt. Dort steht die Kathedrale von Quito und gegenüber der Bischofspalast. Die anderen Seiten flankieren das Justizgebäude und der Palast des Vizepräsidenten.

Durch die Straße Garcia Moreno ging es zur Jesuitenkirche (Iglesia la Compania). Diese ist innen reich verziert mit maurischen Mustern und viel Blattgold. Leider sind Innenaufnahmen nicht gestattet, aber das Tor lässt die Pracht im Inneren erahnen.

Wir folgten der Straße weiter, an der insgesamt sieben Kirchen stehen.

Rechts ging es hinunter in die Calle de la Ronda, die allerdings erst am Abend und vor allem am Wochenende zu Leben erwacht.

Mit dem Bus ging es nun die 200 Höhenmeter hoch auf den Panecillo mit der Virgen del Panecillo, einer Aluminiumstatue der Jungfrau von Quito aus den 1970er Jahren, um die Aussicht über die Altstadt zu genießen.

Anschließend ging es zurück in die Altstadt zu den traditionellen Handwerkern des Caminos de San Roque. Der erste Stopp war ein Restaurator, der vor allem die privaten Heiligenstatuen und Jesuskinder für Familien restauriert. Es kann aber auch mal ein Jägermeister Hirschkopf einer Bar sein, der repariert werden muss. Außerdem überschminkt der Restaurator mit natürlichen Pigmenten Narben. Diese Schminke hält etwa drei Tage auf der Haut.

Weiter ging es in eine Kräuterapotheke, wo schon in fünfter Generation mit Kräutern Heilkunst ausgeübt wird. Dass man zu Beginn der Behandlung allerdings erst einmal mit frischen Brennnesseln am ganzen Körper abgerieben wird – unbekleidet natürlich – lässt mich überdenken, ob diese Behandlung etwas für mich ist.

Anschließend ließen wir uns in einer Hutmacherei die traditionellen Hüte und Kopfbedeckungen Ecuadors erklären. Außerdem werden hier Masken für diverse Feierlichkeiten hergestellt – überwiegend aus Pappmaché.

Zum Abschluss erhielten wir alle eine handgemachte Seife. Und noch ein paar Bilder, die während der Tour entstanden:

Mit dem Bus ging es zurück zur Plaza de San Francisco und dem Hotel und Restaurant Casa Gangotena, wo das Mittagessen um 12:30 Uhr für uns eingeplant war. Ein alter Familienpalast, der inzwischen zum Hotel umgebaut wurde und ebenfalls zu Metropolitan Touring gehört:

Alles sehr lecker! Eine Zitronenlimonade sowie Wasser und Kaffee bzw. Tee waren inkludiert. Wer Bier, Sodagetränke oder Wein haben wollte, konnte diese käuflich erwerben.

Eigentlich war nach dem Mittagessen um 14 Uhr der Besuch des archäologischen Museums Casa Del Alabado geplant. Dieses hatte heute jedoch geschlossen und so fuhren wir gleich zur Schokoladen-Manufaktur Chez Tiff. Dort erklärte uns der Inhaber alles über Kakao aus Ecuador, die Schokoladenherstellung und mehr. Beans to Bar ist hier das Motto – alle Zutaten sind aus Ecuador und werden von der Bohne bis zur Schokoladentafel hier verarbeitet. Eine so informative und interessante Demonstration hatte ich noch nie gehabt. Natürlich wurden verschiedene Schokoladen verkostet einschließlich der Praline, die während der Demonstration hergestellt wurden. Etwas Zeit für einen Einkauf blieb ebenfalls.

Herstellung der Pralinen:

Straßen von Quito und Kirche Santa Barbara:

Es ging weiter zum Museo Artesanias Olga Fisch – der Privatsammlung der gebürtigen Ungarin Olga Fisch. Ein sehr schönes kleines Museum mit präkolumbianischen Kunstgegenständen und ein guter Ersatz für das archäologische Museum.

Die Tour wurde auch umgestellt, weil dieses Museum keine zehn Minuten vom Hotel entfernt liegt, so dass wir pünktlich um 17 Uhr zurück am Hotel waren. Im Bus erklärte Dolores noch die wichtigsten Punkte für den morgigen Tag. Außerdem verteilte sie QR-Codes für ein Gesundheitsformular, das wir für das Schiff am Handy oder Laptop online ausfüllen sollen. Sollte diese nicht klappen, wäre sie morgen dabei behilflich.

Wir gingen auf unser Zimmer, sicherten unsere Fotos und arbeiteten an unseren Texten. Ab 18 Uhr war das Restaurant Botanica für das Abendessen geöffnet. Auch hier erwartete uns ein Drei-Gänge-Menü samt einem Glas Wein. Man kann übrigens einfach während der Öffnungszeit des Restaurants kommen. Es gibt keine festen Tischzeiten oder Tische.

Das Essen ging überraschend schnell und so waren wir bereits kurz nach 19 Uhr fertig. Wir warfen noch einen Blick auf die schöne Poolanlage, die wir aus Zeitgründen leider gar nicht nutzen können. Auch ein Fitness Center gibt es natürlich. Am Geldautomaten im Hotel frischten wir unsere Dollarbestände auf – übrigens ohne Gebühr seitens des Automaten. Wir gingen hoch aufs Zimmer, nachdem wir den Gedanken an einen Cocktail in der Bar doch wieder verworfen haben. Wir legten unsere Sachen für den morgigen Tag zurecht und schalteten den Fernseher für eine Weile an. Das einzige deutschsprachige Programm ist übrigens DW (Deutsche Welle). Immerhin gab es einen Nachrichtenüberblick.

Da wir letzte Nacht nicht so wirklich gut geschlafen haben, war der Tag für uns tatsächlich schon vore 21 Uhr zu Ende. Übrigens, es hat den ganzen Tag nicht geregnet, obwohl immer wieder schwarze Wolken am Himmel waren. Die Temperatur lag irgendwo zwischen 15 und 19 Grad, so dass ein T-Shirt bei mir reichte. Und ja, ich hatte mal wieder an der oberen Stirn eine leichte Hautrötung, weil die Sonnencreme nicht so weit oben „ankam“. Sonnenschutz ist ein absolutes Muss, auch wenn nicht ständig die Sonne scheint.

Weiter geht es mit Tag 3 und einem Ausflug zum Vulkan Cotopaxi.

Anmerkung: Cruisediary.de reiste auf der Santa Cruz II auf Einladung von Hurtigruten Expeditions

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