Santa Cruz II – Tag 7 Post Office Bay und Punta Cormorant auf Floreana mit Delfinalarm

Tag 4 an Bord der Santa Cruz II führt uns zur Insel Floreana mit gleich zwei Stopps – die berühmte Post Office Bay und die Punta Cormorant. Außerdem wird noch bei der Champion Islet geschnorchelt.

Sonnenaufgang: 6:10 Uhr
Sonnenuntergang: 18:19 Uhr
Ebbe: 15:04 Uhr
Flut: 21:12

Gut, 1:40 Uhr war heute nicht die richtige Uhrzeit für den Ankerketten-Wecker, aber um 6 Uhr standen wir auf. Frühstück gab es um 6:45 Uhr.

Und um 7:45 Uhr stand die erste nasse Anlandung in der Post Office Bay auf Floreana an. Wir gingen zum Briefkasten und sahen die dort abgelegten Postkarten durch. Wer etwas in seiner Nähe findet, nimmt es mit und überbringt es dem Empfänger. Gut, wir werden die drei Karten in einen Umschlag stecken und an den jeweiligen Empfänger schicken. Das Nächste war eine Postkarte nach Nürnberg. Wir ließen zwei Postkarten von uns zurück. Das Holzfass ist übrigens der einzige noch aktive Briefkasten in Ecuador, das die Post vor drei Jahren gänzlich abgeschafft hat. Es gibt keine Briefkästen, keine Briefmarken, nichts. Hier begann 1929 die deutsche Besiedelung von Floreana mit Dr. Ritter und seiner Geliebten Dore Strauch. Es folgte Ende 1933 die Kölner Familie Wittmer, die bis heute auf Floreana lebt.

Die drei mitgenommenen Karten stammten alle vom Vortag. Ich habe sie zu Hause in einen Umschlag gesteckt und noch eine kleine Notiz beigelegt. Unsere an uns selbst geschriebene Karte kam mit einer britischen Briefmarke am 21. Februar 2023 bei uns an, also genau drei Wochen, nachdem wir sie in das Fass gelegt hatten.

Eigentlich stand noch die Baroness Cove auf dem Programm, aber in der Ferne zeigten sich Unmengen von Delfinen, die ständig aus dem Wasser sprangen, also fuhren wir mit dem Zodiac dorthin. Einfach unbeschreiblich, wenn fünf Delfine vor dem Zodiac schwimmen und immer wieder aus dem Wasser springen.

Hier ein kurzes Instagram-Reel von den Delfinen.

Bei der Baroness Cove lagen auf einem Felsen noch zahlreiche Seelöwen samt einem Blaufußtölpel.

Zurück an Bord blieb gerade einmal Zeit, sich umzuziehen. Wir hatten uns gestern für Kajakfahren eingetragen. Um 9:30 Uhr konnte man entweder nochmals an den Strand der Post Office Bay gebracht werden und von dort aus Schnorcheln oder Schwimmen. Oder man hatte sich für Kajak oder SUP eingetragen. Wir fuhren mit dem Zodiac in die Baroness Cov, die ideal für SUP oder Kayak ist. Einen Babyhai haben wir zwar nicht gesehen, aber dafür einen blau-pinken Leguan, einen Blaufußtölpel und natürlich Seelöwen. Leider machte mir meine wasserdichte Handytasche etwas Probleme, daher sind die Farben der Fotos teilweise etwas überzogen.

Um 11:15 Uhr waren wir wieder zurück an Bord und um 11:30 Uhr ging es sofort weiter mit einem Vortrag über die Insel Floreana. In der Bibliothek gab es die Vormittagssnacks.

Es folgte das Mittagessen um 12:00 Uhr – heute in Buffetform.

Danach war doch tatsächlich eine Pause. Ich legte mich ins Bett, denn so wirklich fit war ich immer noch nicht. Um 14:30 Uhr bestiegen wir erneut die Zodiacs zum Schnorcheln an der Champion Islet. Sehr viele bunte Fische, einige Weißspitzenriffhaie, Seelöwen, riesige Fischschwärme, Pelikane und mehr. Ein Seelöwe schwamm nur gut einen Meter an uns vorbei, natürlich in den Moment, in welchem mein Mann die Kamera aus hatte. Wer nicht schnorcheln wollte, konnte mit dem Glasbodenboot fahren.

Es blieb kaum Zeit zum Duschen und Haare waschen, da ging es um 16:00 Uhr schon wieder los mit dem Zodiac zur zweiten nassen Anlandung am Cormorant Point. Leider zeigten sich im Brackwassersee keine Flamingos, nur ganz in der Ferne war einer zu erkennen. Wir wanderten über den Hügel zur Playa Blanca mit einem feinen weißen Sandstrand. Dort ist ein Nistgebiet für Meeresschildkröten, die am Sand im Wasser lagen. Auf dem Rückweg waren dann ganz weit weg mehr Flamingos zu sehen.

Gegen 17:50 Uhr waren wir zurück an Bord. Es bliebt etwas Zeit zum Arbeiten und einen Pre Dinner Cocktail. Ich gönne mir einen Cosmopolitan zum Sonnenuntergang. Und um das Instagram-Foto vom Cocktail zum Sonnenuntergang zu machen, habe ich auch noch einen Teil meines Cosmo verschüttet. An der Bar gab es kleine belegte Brötchen und einige Amerikaner schauten auf ESPN Football – Cincinnati Bengals gegen die Kansas City Chiefs.

Denn um 19 Uhr ging es schon wieder weiter mit dem Briefing für morgen und der Geschichte der deutschen Siedler auf der Insel Floreana. Wer mehr zu dieser dramatischen Story wissen möchte, dem sei die Terra X Doku empfohlen. Neben den Biografien von Margret Wittmer (Postlagernd Floreana) und Dore Strauch (Satan came to Eden – nur auf Englisch) gibt es einen auf den bekannten Tatsachen basierenden Roman von Werner Köhler (Die dritte Quelle), den ich im Flugzeug gelesen hatte. Die dritte Akteurin im Drama von Floreana ist die selbst ernannten österreichische Baronin, nach der die Baroness Cove benannt wurde. Die Nachfahren der Familie Wittmer betreiben auf Floreana bis heute ein kleines Hotel. Der erste auf Floreana geborene Mensch, Rolf Wittmer, gründete eine kleine Reederei, die ebenfalls heute noch besteht. Das Firmenschild sahen wir gestern in Puerto Ayora. Am letzten Tag sahen wir einige der Boote der Reederei vor Baltra.

Im Anschluss daran gab es noch eine Slide-Show mit den Fotos von Bordfotograf Andres. Wir hatten ihm bereits unsere E-Mail Adresse gegeben und erhalten dann in etwa zwei Wochen einen Link zum Download. Was uns nicht ganz bewusst war, die Schiffsreise besteht aus zwei Abschnitten, der Western Galapagos Route und der Northern Galapagos Route. Daher mussten wir heute bis 22 Uhr unsere Bordrechnung für den ersten Teil der Reise – Western Galapagos Route – begleichen. Allerdings verlässt keiner von uns 20 Passagieren morgen das Schiff. Alle bleiben auch für den zweiten Reiseabschnitt. Es kommen aber acht neue Gäste in Baltra an Bord.

Anschließend gab es um 19:30 Uhr Abendessen.

Danach ging es erneut völlig erschöpft ins Bett.

Weiter geht es mit Tag 8 an Bord der Santa Cruz II zurück in Baltra mit der Start der Northern Galapagos Route.

Anmerkung: Cruisediary.de reiste auf der Santa Cruz II auf Einladung von Hurtigruten Expeditions

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