Erneut standen wir um 6 Uhr auf und machten uns für das Frühstück im Botanica fertig. Eine Extra-Ladung Vitamine landete auf meinem Teller. Die Aussicht vom Hotelzimmer versprach einen prächtigen Tag.
Treffpunkt für den heutigen Ausflug zum Cotopaxi Nationalpark war um 8 Uhr in der Lobby. Dolores hatte uns gestern nochmals darauf hingewiesen, auf jeden Fall Masken mitzunehmen. Seit Oktober ist der Cotopaxi wieder aktiver und es könnte sein, dass wir mit Asche zu rechnen haben. Gestern früh gab es übrigens ein kleines Erdbeben der Stärke 3,3, das wir aber gar nicht mitbekamen. Dolores erwartete etwa 12 Grad aber gegebenenfalls mit etwas Windchill.
Wir fuhren zunächst in den Ort Sangolquí und den örtlichen Markt. Dolores führte uns durch die Markthallen und kaufte am Ende verschiedene lokale Früchte ein. Es kam eine ganze Einkaufstasche zusammen. Sie meinte, dass das mit 6 Dollar jetzt etwas teuer gewesen sei. Allein die Guanabana (Soursop, Anona, Cherimoya) habe 2,50 Dollar gekostet. Gut, bei uns hätte die alleine bereits 6 Euro gekostet und wäre nur halb so reif.
Weiter ging es in Richtung des Cotopaxi National Parks. Am Parkeingang bei der Kontrollstation wurde ein halbe Stunde Pause eingelegt. Dort gibt es die einzigen Toiletten bis zum Mittagessen. Dafür werden übrigens 25 Cent (ein Quarter) benötigt. Gut, dass ich doch Kleingeld mitgenommen habe, denn auch wenn der US Dollar die offizielle Währung von Ecuador ist, wurden vor einigen Jahren eigene Münzen eingeführt, weil die amerikanischen Münzen keine Zahlen haben und die Menschen damit nicht umgehen konnten. Wer also mit einem Dollarschein bezahlt, bekommt das Wechselgeld in ecuadorianischen Münzen zurück. Die US Münzen werden aber angenommen. In Ecuador ist zudem eine 1 Dollar-Münze neben dem Schein sehr verbreitet. Hier gibt es zudem ein Café sowie diverse Souvenirstände. Ich beschränkte mich auf ein Foto des Lamas vor dem Gebäude.
Weiter ging es in den Nationalpark. Dolores hatte immer einen Blick auf den Cotopaxi, der zunächst jedoch von Wolken bedeckt war. Dann aber kurz vor der Lagune Limpiopungo hatten wir Glück und es riss auf. Heute dampfte der Vulkan nur und die Masken zum Schutz gegen Asche waren nicht nötig. Wir machten einen ausgiebigen Fotostopp.
Es ging weiter zur Lagune Limpiopungo und dem dortigen Parkplatz. Auf dem Weg dorthin sahen wir Wildpferde und Anden Kibitze sowie Andenmöwen. Die Wanderung rund um die Lagune dauert – flotten Schritts – eine Stunde und 15 Minuten. Klingt bei 2,5 km eigentlich etwas lang, aber wir befinden uns auf einer Höhe von ca. 3.800 m und da wird die Luft deutlich dünner. Die Wanderung ist ansonsten auf dem gut ausgebauten Weg nicht besonders anspruchsvoll und im Wesentlichen eben. Es blieb sonnig und warm, aber der Wind machte dann doch eine Jacke nötig. Kurz nach 13 Uhr kamen wir beim Parkplatz an. Zwei Mitglieder unserer Gruppe waren langsamer. Wir fuhren los und sammelten sie entlang des Wegs ein.
Es ging eine gute Stunde weiter zur Hacienda San Agustino de Callo, wo das Mittagessen geplant wurde. Bei der Recherche vor der Reise war ich bereits auf diese Hacienda gestoßen. Es handelt sich um die Überreste eines alten Inka Palastes, der von Augustinermönchen zunächst zu einem Kloster umgebaut wurde. Inzwischen ist hier ein großer Hof mit Hotel, Räumlichkeiten für Veranstaltungen und ein Restaurant entstanden. Die alten Inkamauern sind gut integriert und sichtbar. Es handelt sich übrigens um eine der nur zwei Inkastätten in Ecuador.
Es gab erneut ein 3-Gang-Menü, das wir uns wieder am Morgen aussuchen konnten. Zum Essen gab es Wasser, ein Sodagetränk oder Saft. Wir hatten uns für den Brombeersaft entschieden. Als Überraschung gab es noch einen Anden Glühwein – wahlweise mit Zuckerrohrschnaps oder ohne. Nach dem Essen brachte Dolores die auf dem Markt gekauften Früchte zu probieren. Dazu gab es noch Kaffee oder Tee.
Inzwischen waren am Brunnen geflochtene Körbe aufgebaut worden und dann hieß es, wir bekommen noch Überraschungsbesuch, den wir mit Karotten füttern dürfen – eine kleine Lamaherde vom Hof samt einem Fohlen.
Am Ausgang waren noch zwei Stände mit Souvenirs aufgebaut. Bei einem Maler erstand ich noch eine Miniatur mit dem Cotopaxi und zwei Lamas im Vordergrund. Daraus machen wir dann einen Magneten.
Eine kleine Anmerkung: Nach der Ausflugsbeschreibung hätte es sich bei dem Markt um einen Kunsthandwerkermarkt gehandelt. Außerdem wurden wilde Lamaherden an der Lagune angekündigt. Solche gibt es in Ecuador aber nicht mehr. Dolores wollte sich um eine Änderung kümmern.
Um 15:30 Uhr ging es gut 1,5 Stunden zurück nach Quito. Kurz vor der Ankunft verteilte Dolores die Kofferanhänger für morgen und erklärte nochmals den Ablauf.
Wir gingen erst einmal aufs Zimmer und arbeiteten – sprich Texte schreiben und Fotos sichern. Außerdem packten wir schon einmal unsere Koffer soweit wie möglich und legten die Klamotten für den morgigen Tag raus.
Ab 18 Uhr bis 20 Uhr war Dolores neben der Rezeption für Informationen zur Verfügung. Wir sollten noch die Flugdaten für den Heimflug angeben, denn in Guayaquil können wir uns für die Loungenutzung anmelden, die im Reisepreis inkludiert ist. Wie wir erfahren mussten, macht leider der Check-in für Iberia erst drei Stunden vor Abflug auf und erst nach dem Check-in können wir die Lounge nutzen. Wir haben eine Aufenthalt von gut sieben Stunden.
Wir gingen noch in die The Exchange Bar auf einen Pre-Dinner Cocktail – einen Pisco Sour und einen Cosmic Margarita. Letzterer ist mit Schmetterlingsblütentee gemacht und wechselt die Farbe von Lila auf Pink, wenn man den Zitronensaft dazu gibt (so funktioniert das – Instagram Reel).
Das Abendessen gab es ab 19 Uhr im formellen Restaurant Raices – erneut ein 3-Gang-Menü mit Wasser und einem Glas Wein. Sehr nett, allerdings war der Fisch etwas trocken.
Da der morgige Tag früh beginnt, gingen wir wieder gegen 21 Uhr ins Bett.
Weiter geht es mit Tag 4 – es geht an Bord der Santa Cruz II.