Tag 1 Anreise nach Varadero / Kuba

Dieser Tag war entspannter geplant. Denn eigentlich sollten wir mit Condor direkt von München nach Varadero fliegen mit Abflug um 13:50 Uhr und Ankunft in Varadero um 19:30 Uhr Ortszeit. Doch Anfang Dezember erhielten wir eine neue Rechnung von H+H Touristik, aus der sich ergab, dass wir nun mit Air Berlin über Düsseldorf fliegen. Ein Blick auf die Website von Condor ergab, dass offensichtlich alle Abflüge an Freitagen aus dem Flugplan genommen wurden. Den Flug, auf den wir gebucht waren, gab es am geplanten Abreisetag nicht mehr.

Und so hieß es mal wieder frühmorgens um 3:30 Uhr raus aus der Koje für den Flug AB6020 um 6:20 Uhr von München nach Düsseldorf. Wir erreichten die S-Bahn um 4:15 Uhr und waren überpünktlich am Flughafen. Bei der Bäckerei erst einmal ein Frühstück und die erste Dosis Koffein des Tages besorgt. Dann weiter zum Terminal 1 Bereich A zum Baggage Drop von Air Berlin und durch die Sicherheitskontrolle zum Gate. Es war noch wenig los. Mit einer kleinen Verspätung durch das notwendige Enteisen – es waren ja deutlich unter -10°C – ging es auch schon nach Düsseldorf, wo uns kurz vor der Landung ein flammendroter Himmel erwartete. Air Berlin hat auf der Kurzstrecke inzwischen jeglichen Service eingestellt. Käuflich erwerbbar waren Kaffee (Instant) oder Tee für 2,50 Euro oder Wasser und Softdrinks für 3 Euro sowie einiges mehr. Auf Instant-Kaffee, wenn auch von Sansibar, kann ich verzichten.

In Düsseldorf machten wir uns auf den Weg zum Terminal C samt der E-Gates für die Passkontrolle. Vor dem Boarding wurden die Passagiere aus den Zubringer-Flügen namentlich nach und nach aufgerufen, um deren Pässe sowie Touristenkarten für Kuba zu prüfen. Wer keine hatte, am Gate kostet sie 30 Euro, Bezahlung nur in bar.

Der Service auf dem zehnstündigen Flug auf der Nordroute war überraschend gut. Zunächst gab es Getränke und ein italienisches Rosmarinbrot (eher Cracker). Anschließend kam das Mittagessen mit der klassischen Auswahl Chicken oder Pasta. Beides war erfreulich schmackhaft – für ein Flugzeugessen. Anschließend gab es nochmals Getränke und für die Ruhepause eine Halbliter Flasche Wasser. Überraschenderweise wurden aber keine Kopfhörer verteilt und die Passagiere nutzten alle eigene Kopfhörer. Ich sah mir drei Filme im Inseat-Entertainment an und döste mit Musik vor mich hin. Einige Zeit vor der Landung gab es noch einen Nudelsalat mit Fleischpflanzerl (Buletten, Frikadellen). Irgendwann war Land in Sicht – wir mussten Kanada erreicht haben. Später querten wir über Florida und drehten bei den Keys in Richtung Kuba. Noch vor 14 Uhr landeten wir in Varadero.

Die Einreise ging ebenfalls erstaunlich schnell und war gut organisiert. Im Flugzeug hatten wir noch die Zollformulare erhalten. An der Einreise dann Pass, Touristenkarte und Zollformular vorgelegt, ein Foto ohne Brille gemacht und das war es dann. Bitte gut auf den Abschnitt der Touristenkarte aufpassen, denn der ist für die Ausreise und jeden Landgang nötig. Einen Stempel gibt es nicht in den Pass, nur auf die Touristenkarte.

Danach ging es noch durch eine Sicherheitskontrolle, die es besonders auf die Kameraausrüstung meines Mannes abgesehen hatte und jedes Teil neugierig einzeln prüfte. Ich ging inzwischen schon weiter zum Gepäckband gleich dahinter und fand auch schnell unsere Koffer. Irgendwann war auch mein Mann fertig und so hieß es nur noch das Zollformular abgeben und draußen waren wir. Der Ansprechpartner von H+H Touristik, Jesus, war schnell gesichtet und unsere Namen wurden auf der Liste abgehakt. Bus 4507 ist der unsere. Links vom Ausgang ist noch eine Wechselstube (CADECA), also noch schnell Euro in CUC eingetauscht (1 CUC = 1 US Dollar).

Wir waren 12 Personen im Bus und wurden für den heutigen Tag nach Varadero in das 4 Sterne All Inclusive Ressort Brisas del Caribe gebracht. Auf der gut halbstündigen Fahrt gab es bereits die ersten Eindrücke von Kuba mit seinen Oldtimern, den Pferdekarren und Motorradtaxis. Im Bus wurden wir noch informiert, dass unsere Gruppe aus insgesamt 30 Personen besteht. Der Rest fliegt mit Condor über Havanna ein. Morgen ist Abfahrt um 8:30 Uhr an der Rezeption. Tja, an dieser Rezeption brach dann das kubanische Chaos aus. Die Mädels waren zwar gut und schnell, aber so etwas wie ein geordnetes Anstehen war gänzlich unbekannt. Dann hatten wir leider das Pech, dass wir auf der Reservierungsliste irgendwie nicht auffindbar waren. Nach gut einer Stunde war auch das mit dem Manager geklärt und wir bekamen die Zimmerkarte und das AI-Bändchen.

Die Suche nach dem Zimmer gestaltete sich auf der weitläufigen Anlage auch zu einem kleinen Abenteuer. Gut wir hätten warten können und uns mit dem Golfcart hinbringen lassen können, aber auch dort warteten bereits einige Gäste auf den Transport. Selbst ist die Frau und der Mann und wir haben unser Zimmer 570 – gefühlt am anderen Ende der Anlage – dann doch noch gefunden.

Das Zimmer ist an sich gut ausgestattet, aber wie der Rest der Anlage etwas in die Jahre gekommen. So ist die ebenerdige Balkontür nicht wirklich einbruchssicher und der Safe kann einfach mitgenommen werden. Macht aber nichts, verschließbar war er ohnehin nicht. Stört uns nicht weiter für eine Nacht. Störender war, was wir später herausfanden, dass das angeblich 50°C heiße Wasser eher frostig kalt blieb. Ach ja, der Ausblick zur Straße war natürlich mit einer entsprechenden Geräuschentwicklung verbunden.

Wir zogen uns erst einmal um und machten uns in Richtung Strand auf den Weg. Es war inzwischen gegen 17 Uhr und die Sonne langsam am Untergehen. Anschließend stoßen wir mit dem ersten Cuba Libre auf unsere Reise an.

Wir erkundeten noch etwas die Anlage, tranken einen Café con Leche – irgendwie muss man ja wach bleiben – und eine Pina Colada – keine Sorge, da alles in kleinen Plastikbechern serviert wird, ist trotz hohem Rumanteils der Gesamtalkohol überschaubar, weshalb einige der Herren gleich vier Becher Bier vor sich stehen hatten.

Reservierungen für die drei à la carte Restaurants waren leider nur am Morgen möglich und so blieb uns das Buffet-Restaurant, das wie alle anderen um 19 Uhr öffnete. Nette Auswahl, schmackhaft. Leider war es auch ziemlich voll und wer glaubt, er hätte auf einem Schiff schon alles gesehen… Nein, hier gab es Gäste, die offensichtlich bereits eine Woche am Hungern waren. Anders lassen sich fünf auf Zugspitzhöhe gehäufte Teller für zwei Personen kaum erklären.

Um nicht zu früh ins Bett zu fallen, versuchten wir es noch mit einem Mojito, aber gegen 21 Uhr war dann doch einfach Schluss. Verteilt über die Anlage hätte es noch diverse Unterhaltungsmöglichkeiten gegeben, wie Pianomusik oder eine Show, aber das war einfach zu viel für diesen langen Tag.

Anmerkung: Cruisediary.de reiste nach Kuba auf Einladung von H&H Touristik und Celestyal Cruises.

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