Der Wecker war auf 6 Uhr gestellt, aber wir waren schon etwas früher wach. Fertig machen, ein bisschen spazieren gehen und ab zum Frühstück in das Buffet-Restaurant. Gut, Bircher Müsli gibt es nicht, aber das habe ich auch nicht erwartet. Frische Ananas, Papaya und Guave sind auch prima.
Nach und nach sammelte sich unsere Gruppe von 30 Personen bei der Rezeption, wo unser Reiseführer Elias bereits überpünktlich auf uns wartete. Um 8:30 Uhr sollte es losgehen. Nur leider haben wir die Rechnung ohne den Bus gemacht. Unser Fahrer Isbel war erst eine gute halbe Stunde vor Abfahrtszeit darüber informiert worden, dass er die Tour fahren soll. Und so verzögerte sich die Abfahrt um etwas mehr als eine halbe Stunde. Unserer Mitreisenden, die über Havanna geflogen sind, hatten nur wenig Schlaf. Der Condor Flug aus Frankfurt (DE2184, Abflug 15:50 Uhr) kam planmäßig erst um 21:20 Uhr in Havanna an. Dann noch 2,5 Stunden Busfahrt nach Varadero. Das Hotel erreichten sie erst heute um halb Zwei Uhr nachts.
Anschließend ging es in etwas über zwei Stunden zum Nationalpark Montemar auf der Halbinsel Zapata in der Provinz Mantanzas. Die Fahrt war abwechlungsreich einerseits durch die Landschaft und kleinen Orte abgewechselt von großen landwirtschaftlichen Kooperativen mit Zuckerrohr, Bananen, Orangen, Mangos und mehr und andererseits durch die umfangreichen Informationen über Land und Leute von Elias. Langeweile kam keine auf. Ein paar Eindrücke von der Busfahrt:
In dem über 5000 Quadratkilometer großen Sumpfgebiet – dem größten in der Karibik -, das ca. 10 km von der berühmten Schweinebucht entfernt ist, sind die vom Aussterben bedrohten Kubakrokodile heimisch. Im Park Criadero de Cocodrilos bei Guamá gibt es eine Aufzuchtstation, die unser erstes Ziel des Tages war. In der Krokodilfarm gab es Tiere jeden Alters. Für einen CUC durfte man sich mit einem vierjährigen Krokodil auch fotografieren lassen. Neben Souvenirshops gibt es natürlich auch eine Bar und Toiletten. In der Bar erstanden wir für 3 CUC eine riesige frische Kokosnuss, die gefühlt einen ganzen Liter Kokoswasser enthielt. Gut erfrischt ging es weiter. In weiteren Gehegen gab es zudem Kuba-Baumratten, einen Leguan, Schildkröten und Fische, die auch kurze Zeit an der Luft überleben können.
Wenige Minuten später erreichten wir knapp außerhalb des Parks die Finca Fiesta Campesina. Mit einem kleinen Zoo, einem Orchideengarten und zwei Bars für Kaffee und frische Pina Coladas. Nach einem Café Cortado (ähnlich einem Espresso Macchiato) drehten wir eine schnelle Runde durch den Park, übersahen aber wohl die Schlange, die man sich um den Hals legen konnte, und gingen noch in den kleinen Orchideengarten.
Schon ging es weiter in Richtung Havanna. 2,5 Stunden waren für die Fahrt geplant. Die Fahrt auf der Autobahn mit einem Durchschnittstempo von 65 km/h war landschaftlich etwas eintöniger. Wir schafften es ein bisschen schneller und hatten noch Zeit für einen Fotostopp am Platz der Revolution (Plaza de la Revolución), wo viele der Oldtimer-Taxis (Almendrones) einen Halt machten.
Nach einer kurzen Rundfahrt entlang dem Malecón erreichten wir püntklich um 14:30 Uhr das private Restaurant El Jardin de los Milagros, wo das Mittagessen bereits auf uns wartete. Ein Mojito zur Begrüßung war inklusive, weitere Getränke gingen auf eigene Kosten. Zweierlei Croquetas, eine Art Bruschetta und Obst als Vorspeise. Rind, Huhn oder Fisch mit Salat und Reis mit Bohnen als Hauptgericht. Die meisten hatten Fisch – Elias hatte im Bus vorab die Bestellungen für das Hauptgericht aufgenommen. Zum Abschluss gab es noch einen Flan.
Weiter ging es zum gleich benachbarten Friedhof Necrópolis Cristóbal Colón mit seinen prächtigen Mausoleen und dem Wallfahrtsort der bei der Geburt ihres Kindes verstorbenen Amelia Goyri “La Milagrosa”, die mit 23 Jahren im Jahr 1901 bei einer Totgeburt verstarb. Der Legende nach soll bei einer Graböffnung im Jahr 1914 der Leichnam kaum verwest gewesen sein und das Kind lag statt bei den Füßen im linken Arm Amelias. Der katholische Friedhof wurde 1871 gegründet und steht heute unter Denkmalschutz. Das größte Monument ist das Mausoleum der Feuerwehrleute, ein Denkmal für 28 Feuerwehrleute, die bei einem Großbrand am 17. Mai 1890 in Havanna starben. Zusammen mit dem Saint Louis Cemetery in New Orelans gilt dieser Friedhof als einer der schönsten der Welt.
Wir setzten die Rundfahrt durch die Stadt fort und stiegen schließlich für einen gut einstündigen Spaziergang durch die Altstadt am Kreuzfahrthafen, dem Terminal Sierra Maestra San Francisco, aus, wo gerade die MSC Opera lag.
Vom Platz Lonja del Comercio mit der Basilica San Francisco de Asis ging es über die Teniente Rey mit den alten Wasserleitungen zur Plaza Vieja.
Über die Obispo erreichten wir die Plaza de Armas.
Über die Cuba Tacón und die Empedrado erreichten wir die Plaza de la Catedral mit der Catedral de la Virgen María de la Concepción Inmaculada de la Habana (Kathedrale der Jungfrau Maria der unbefleckten Empfängnis von Havanna). Ein Stück weiter die Empedrado hoch liegt die kleine Bodeguita Del Medio, die für ihre Mojitos berühmt ist. Ernest Hemingway soll hier täglich seinen Mojito getrunken haben. Das Lokal ist immer rappelvoll!
Treffpunkt war um 17:30 Uhr beim Neptunbrunnen am Malecón. Auf dem Weg dorthin sahen wir noch eine kleine Bootswerft.
Über den Malecón im Sonnenuntergang ging es durch die Stadt hindurch zum Yachthafen Marina Hemingway etwas außerhalb der Altstadt von Havanna.
Vorher noch ein paar Impressionen aus Havanna – Menschen aus Havanna:
Und Katzen von Havanna:
Anschließend ging es zum Hotel für die heutige Nacht, der All Inclusive Anlage Acuario im Yachthafen Marina Hemingway. Kurz nach 18 Uhr erreichten wir das Hotel. Die Anlage ist zwar sehr groß, jedoch mehr als die Hälfte wird derzeit renoviert und das kann dauern. Das Zimmer im ersten Stock eines der Nebengebäude hatte einen Balkon mit Blick auf einen der Kanäle des Yachthafens.
Um 19 Uhr sollte es Abendessen geben. Die Info war zunächst, dass wir ins Buffet-Restaurant gehen können und so schlugen wir dort auf. Erst als wir schon fast fertig waren, hieß es, es sei für die ganze Gruppe im Fischrestaurant reserviert und wir sollten doch rübergehen. Dort wurde ein Menü serviert, das wir uns angesichts dessen, dass wir ja schon etwas gegessen hatten, teilten. Ein kalter Nudelsalat als Vorspeise, Fischsuppe und Shrimps mit Beilagen als Hauptgericht. Allerdings ging alles so langsam, dass wir den Nachtisch (Torte mit Eis) nicht mehr mitbekamen.
Im Bus hatte Elias angeboten, dass am Abend noch eine Musikveranstaltung mit klassischer kubanischer Musik im Stil des Buena Vista Social Clubs besucht werden könne. 40 CUC bzw. Euro pro Person inklusive Transfer mit dem Bus sowie drei Getränken. Da konnten wir nicht nein sagen und meldeten uns schon einmal an. Acht Personen waren wir am Ende. Um 20:30 Uhr pünktlich rief Isbel, der ebenfalls mit uns im Restaurant aß, zum Aufbruch. Es ging eine gute halbe Stunde zurück nach Havanna in die Sociedad Cultural Rosalia del Castro. Ein altes Gebäude mit einem großen Innenhof in dessen Gangbereich die Tische aufgestellt waren. Am Kopfende war die Bühne und die Bar. Die Musiker liefen zwischen den Tischen hindurch und forderten die Gäste auch zum Tanzen auf. Inkludiert waren drei Getränke, wobei automatisch als erstes Getränk ein Mojito auf den Tisch gestellt wurde. Es gab natürlich auch Wasser oder andere nicht alkoholische Getränke. Wir stiegen nach dem Mojito auf einen Cuba Libre um. Die Show endete mit dem kubanischen Klassiker Guantanamera, dessen Text vom Nationalhelden José Marti stammt und bei dem alle Sänger nochmals aufgerufen wurden.
Gegen 23:30 Uhr ging es zurück zum Hotel, das wir kurz nach Mitternacht erreichten. Dort erwartete uns eine nicht ganz so angenehme Überraschung. Die Bar und Disko neben unseren Zimmern hatte eine Außenterrasse, die extrem laut mit Musik beschallt wurde. Bis 3 Uhr Nachts war Betrieb. Die Ohrstöpsel leisteten einen guten Dienst! Aber im Vergleich zum Vortag gab es immerhin warmes Wasser. Dafür waren die Internet-Karten aus.