Metropolen der Ostsee mit der Celebrity Silhouette

Tag 5 – Tallinn / Estland (10 Uhr – 17 Uhr)

Mit Tallin in Estland stand der zweite Hafen auf die Reise auf dem Programm.

Sonnenaufgang: 4:14 Uhr
Sonnenuntergang: 22:36 Uhr
Wettervorhersage: 14 – 19°C, windig, leichte Regenwahrscheinlichkeit
Dress Code: Smart Casual
Entfernung bis Sankt Petersburg: 155 Seemeilen

Wir waren wieder gegen halb Sieben wach. Also machten wir uns fertig für die Gymnastik um 7:30 Uhr (heute wieder mit dem Pezziball). Das Fitness Center war rappelvoll und nur einzelne Geräte frei. Anschließend ging es ins Oceanview Café zum Frühstück mit einem Smoothie aus dem Aqua Spa Café zum Abschluss. Inzwischen hatten wir uns Tallin genähert.

Die Viking Star und die Artania lagen bereits im Hafen von Tallin. Die Artania sollte auch schon um 13.30 Uhr wieder ablegen. Die Brückenock der Artania war voll besetzt und unser Anlegemanöver wurde beobachtet. Die norwegische Postflagge hing an der Brückennock, was eigentlich bedeutet, dass Kapitän Morten Hansen an Bord sein müsste. Er stand leider nicht auf der Nock.

Ich hatte gestern noch ein Gespräch mit der ILounge Managerin Eryl, die mir etwas über das neue XCelerate Internet erzählte. Streaming und Voice over IP seien kein Problem mehr. Na gut, dann probieren wir das mal aus. Leider hatte ich auf meinem Handy Skype nicht installiert und kenne natürlich mein Passwort nicht auswendig. Also probierte ich es über WhatsApp mit einem Anruf zu Hause. Funktioniert ganz hervorragend!

Kurz nach 10 Uhr wurde das Schiff freigegeben. Hier erst einmal ein paar Fotos vom Hafen. Es wurde ein Shuttlebus für 10 Dollar bzw. 8 Euro angeboten mit Drop Off bei den Viru Toren.

Wir hatten mit 22 anderen eine Free Walking Tour mit Saku Travel gebucht und uns um 10:15 Uhr in der Passport Bar verabredet, wo aber nicht alle erschienen. Um 10:45 Uhr sollten wir nach der Sicherheitsschleuse sein, um dort unsere beiden Guides zu treffen. Pro Gruppe werden nur 12 Personen genommen. Das Konzept der Free Walking Tours entstand in Berlin. Wir hatten bereits in Malaga einmal an solch einer Tour teilgenommen. Am Ende wird lediglich ein Trinkgeld gegeben – ich gab übrigens 15 Euro pro Person.

Lee erklärt uns Estland und seine Geschichte
Lee erklärt uns Estland und seine Geschichte

Wir waren etwas zu weit gegangen, kamen aber doch nur zusammen. Die beiden Mädels warteten am großen Ballon auf uns. Wir wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Unserer Führerin war Lee, die auch seit ihrer Geburt in der Altstadt von Tallin wohnt. Sie unterrichtet Englisch und Musik an der Vorschule und der Grundschule. Sie hat 3 Monate Ferien im Sommer und arbeitet dann als Tourguide. Sie spricht sehr gutes Englisch.

historische Altstadt von Tallinn
historische Altstadt von Tallinn

Die Tour dauerte drei Stunden und führte uns durch die komplette Altstadt – Unter- und Oberstadt. Sie endete am Rathausplatz bei der historischen Apotheke und dem Rathaus. Natürlich bekamen wir noch Tipps für das Mittagessen oder für Geschäfte mit echter Handwerkskunst aus Tallin. Die Souvenir-Läden verkaufen von der Matrioschka bis zum Berstein so ziemlich alles, was der Tourist erwartet, obwohl Bernstein in Estland gar nicht vorkommt.

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Zu Fuß ging es vom Kreuzfahrthafen in Richtung Altstadt vorbei an dem verfallenden sozialistischen Kulturkomplex, dem Museum für zeitgenössische Kunst und dem Engery Discovery Center in dem früheren Kraftwerk mit seinem markanten Schornstein als Orientierungshilfe für den Rückweg zum Hafen im Stadtteil Kalamaja:

Nun ging es am Kanonenturm Fette Margarete (heute Estonian Maritime Museum) durch das Stadttor in die Altstadt (Unterstadt, Vanalinn). Vorbei an den alten Lagerhäusern über die Straße Tolli ging es zur Gasse entlang der Stadtmauer (Laboratooriumi). Hier versteckt sich eine kleine ukrainische Kirche in den Häusern. Beim Plate Turm ging es hinaus auf den Turmplatz, wo seit 2009 das Tallinn Flower Festival abgehalten wird, bei dem Gruppen die Beete künstlerisch anlegen. Beim Loewenschede Turm verlassen wir die Parkanlage in Richtung Kooli Gasse. Vorbei am ersten Gymnasium verlassen wir die Altstadt beim Nunna Turm:

Nun ging es bergauf zur Oberstadt (Toompea) mit Blick auf ein Regierungsgebäude zu zwei Aussichtsplätzen. Weiter ging es durch die Gassen zur evangelischen Domkirche, der Kathedrale der Jungfrau Maria. Nur die Straße hinunter befindet sich die russisch-orthodoxe St. Alexander Nevsky Kathedrale und gegenüber das Tompeea Schloss mit dem Pikk Hermann Turm (Langer Hermann). Das Tompeea Schloss ist inzwischen Sitz des estnischen Parlaments und fasziniert durch seine unterschiedlichen Fassaden vom Mittelalter bis zum Barock. Vom Gouverneurs Garten bietet sich ein besonders schöner Blick auf den Turm. Weiter ging es zum Jungfrauentrum und dem Turm Kiek in de Kök (Schau in die Küche). Das dortige Tor führt in den Garten des dänischen Königs, wo dieser die dänische Flagge aus dem Himmel erhalten haben soll. Die Pikk Jalg (Lange Gasse) und die Lühike Jalg (Schmale Gasse) führen wieder hinunter in die Unterstadt. Wir nahmen die Schmale Gasse, in der sich zahlreiche Kunsthandwerksläden befinden (mit echtem estnischen Kunsthandwerk):

An der Nikolaus Kirche (heute Museum) vorbei ging es zur Großen Gilde und der Heilig Geist Kirche mit der Kirchenuhr. Durch eine kleine Gasse führte uns Lee zum Rathausplatz. Dort endete die Tour.

Den Rathausplatz mit der ältesten Apotheke aus dem Jahr 1422 erkundeten wir im Anschluss noch auf eigene Faust.

Panorama Rathausplatz
Panorama Rathausplatz

Hier noch einige Eindrücke vom Rathausplatz:

Auch das Wetter spielte mit. Obwohl es teilweise extrem windig bis stürmisch war, war es dennoch deutlich über 20°C warm. Nach einer kleinen Stärkung in einem netten Café erstanden wir noch den obligatorischen Magneten und andere Kleinigkeiten der lokalen Handwerkskunst.

Danach machten wir uns – immer mit Blick auf den Schornstein als Orientierungshilfe – auf den Rückweg zum Schiff, wo wir gegen 15:30 Uhr ankamen. Die Artania hatte den Hafen inzwischen verlassen.

Blick auf Tallinn vom Schiff aus
Blick auf Tallinn vom Schiff aus

Ich zog mich gleich um und ging ins Fitness Studio auf den Crosstrainer. Jetzt war deutlich weniger los als heute Früh. Die Aussicht auf die Stadt von dort oben war hervorragend.

Captain´s Club Cocktail
Captain´s Club Cocktail

Eigentlich sollten wir um 17 Uhr ablegen. Aber der Wind war so stark, dass die Gefahr bestand, dass wir gegen den Pier gedrückt werden. Auch die Viking Star beschloss, länger zu bleiben. So gingen wir hoch in die Sky Observation Lounge für die abendliche Cocktailstunde.

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Anschließend ging es weiter ins Hauptrestaurant zum Abendessen. Beim Abendessen gingen der Maitre d´ und der Chef sowie der Sous Chef mit einem der anderen Restaurant Manager von Tisch zu Tisch und erkundigten sich, ob alles in Ordnung wäre – vom Essen und dem Service. Bei uns kam der Chefkoch selbst vorbei und ich fragte, warum es denn keine Bisquits and Gravy im Oceanview Café gäbe. Mein Wunsch wurde notiert. Ich drückte zudem mein Bedauern darüber aus, dass ich leider an der Galley Tour wegen des Cruisecritic Treffens nicht teilnehmen konnte. Man denke darüber nach, ob noch ein weiterer Termin angeboten werden könne, war die Antwort. Ansonsten sind wir beim Abendessen mit unserem Team mehr als glücklich.

Wir legten übrigens erst gegen 19:30 Uhr ab. Die Viking Star fuhr uns voraus. Beim Navigation Talk erklärte Staff Captain Christos später auf der Reise, dass die Azipods und Bow Thruster ein Ablegen bis zu einer Windstärke von 35 Knoten erlauben würden. In Tallinn hatten wir allerdings bis zu 45 Knoten und mussten daher warten, bis der Wind abflaute.

Nach dem Abendessen ging ich in die Ensemble Lounge, wo das Streicherduo (Violine und Cello) moderne Musik darbot. Ein schottisches Ehepaar gesellte sich zu mir an den Tisch, was eine sehr interessante Diskussion über das aktuelle Thema des Brexit nach sich zog. Selbstredend ist das Paar ein Brexit-Gegner.

Die heutige Show um 21 Uhr bestritt ein Elton John Impersonator, Jeremiah Kane. Guter Sänger und er trat auch nur zum ersten Song im Elton John Kostüm auf, aber das ist einfach nicht mein Ding. Ich entschuldige mich für die schlechte Qualität der Fotos von der Bühne. Diese entstanden alle mit dem Handy, da meine Kamera bei diesen Lichtverhältnissen und Bewegung nicht mehr “mitmacht”.

Um 22 Uhr sah ich noch bei der World Class Bar vorbei. Irgendwie läuft diese Location einfach nicht im Gegensatz zur Martini Bar. Auch als es noch die Molecular Bar war, habe ich dort nie viele Gäste gesehen. Heute war es ebenfalls sehr ruhig und das obwohl es ab 22 Uhr die sehr guten Cocktails zum halben Preis gab (6 Dollar statt 12 Dollar plus 18%, also 7,08 Dollar). Ich probierte einen Celebrity No. 10.

Und auch der Sonnenuntergang konnte sich mal wieder sehen lassen:

Anschließend ging es ins Bett, denn Morgen müssen wir früh aufstehen. Um 7 Uhr war die geplante Ankunft in Sankt Petersburg und unser Ausflug sollte sich um 7:15 Uhr im Theater treffen.

Anmerkung: Cruisediary.de wurde auf dieser privaten Urlaubsreise von Celebrity Cruises durch ein Internet-Paket unterstützt

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Damit aber erst gar nicht der Verdacht der Heimlichtuerei oder Mauschelei aufkommt und damit unsere Leser erst gar nicht auf die Idee kommen, wir würden geflissentlich verschweigen, dass wir oft auf Einladung der Reedereien unterwegs sind, kennzeichnen wir unsere Beiträge entsprechend.

4 Gedanken zu „Metropolen der Ostsee mit der Celebrity Silhouette“

  1. Hallo, vielen lieben Dank für Deinen tollen Bericht. Wir fahren im Feber das erste Mal mit X. Ich hatte viele Fragen, die nun – dank Deines Berichtes – beantwortet sind. Es ist immer eine große Hilfe, wenn solche Berichte erstellt werden.

    Liebe Grüße und noch viele schöne KF
    Caterina

    Antworten
  2. Hallo Carmen!

    Ein sehr cooler Tipp, der Hauptbahnhof – da freue ich mich richtig drauf, wenn ich am Samstag selbst in Helsinki von Board gehe! Aber nur Fähre. 😀

    Ich mag den Jugendstil, den man hier in vielen Städten im Baltikum finden kann. Vor allem in Riga. Aber das dieser bis nach Finnland gekommen ist und heute noch existent ist … Wow!

    Habe ich es richtig verstanden, dass im Tagesticket für die öffentlichen Verkehrsmittel in Helsinki auch die Fähre zum Suomenlinna inkludiert ist? Da würde sich das Ticket ja richtig lohnen, oder?

    Grüße, Torsten …

    Antworten
    • Danke, Torsten!
      Leider hatten wir keine Zeit, den Hauptbahnhof auch von innen zu erkunden. Helsinki bietet sehr viele Jugendstil-Gebäude in der Innenstadt – sozusagen als Folge des Stadtbands von 1808 während des Russisch-Schwedischen-Kriegs.
      Das Tagesticket kostet inzwischen 9 Euro und ich hatte es damals so gelesen, dass es auch für die Fähre gilt. Wir sind auch rübergefahren, sprich der Automat hat unser Ticket akzeptiert ;-).
      Gruß
      Carmen

      Antworten

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