Metropolen der Ostsee mit der Celebrity Silhouette

Tag 7 – Sankt Petersburg / Russland (Abfahrt 18 Uhr)

Zweiter Versuch mit Sankt Petersburg:

Sonnenaufgang: 3:50 Uhr
Sonnenuntergang: 22:17 Uhr
Wettervorhersage: 13 – 16°C, Regen
Dress Code: Smart Casual
Entfernung bis Helsiniki: 144 Seemeilen

Und täglich grüßt das Murmeltier… Zweiter Versuch mit Sankt Petersburg und erneut Aufstehen um 5:30 Uhr. Wir hatten um 3:30 Uhr den Lotsen aufgenommen und waren bereits in Sichtweite des Hafens.

Wie auch gestern war das Oceanview Café für diese Tageszeit bereits gut gefüllt. Jeder wollte endlich in die Stadt.

Im Hafen lagen bereits die Viking Star, die sich gestern noch irgendwie reingemogelt hat, sowie die MSC Musica. Die Marina von Oceania war bereits am Vortag im Hafen. In der Ferne sah ich noch ein Silversea Schiff, die Silver Whisper, in Richtung Stadthafen einfahren. Nach uns kam noch die Monarch, vormals Monarch of the Seas von Royal Caribbean International jetzt Pullmantur, in den Hafen. Gemeldet war übrigens in den Anlauflisten überall noch die Empress, die aber bekanntlich Ende Mai wieder als Empress of the Seas zu Royal Caribbean International zurück ging. Später sahen wir die Silver Whisper und die Silver Wind im Stadthafen liegen und auf der anderen Seite die Pacific Princess, von der ich leider kein Foto mehr machen konnte, weil ich auf der falschen Seite im Bus saß.

Um 7:15 Uhr sollten wir im Theater auf Deck 4 sein für unseren Ausflug PZ16 “Panoramic St. Petersburg with Peter and Paul Fortress Territory” (49,75 Dollar). Allerdings verzögerte sich alles etwas, da wir zwar um 7 Uhr festgemacht hatten, aber das Schiff noch nicht freigegeben war.

Mit der halbstündigen Einwanderungsprozedur ging der Ausflug statt um 8 Uhr erst um 8:30 Uhr los, als der letzte Gast eingetroffen war. Führerin Nadya und Fahrer Vladimir (sehr gute Reaktionen, denn wir hatten einige knappe Situationen) gaben ihr Bestes. Zunächst ging es mit dem Bus in die Stadt mit dem ersten Stopp an der Isaak Kathedrale, wo wir 10 Minuten für Fotos hatten. Mein Vorteil war, dass ich die Fotostopps von unserer Flusskreuzfahrt mit der Ivan Bunin bereits kannte. So wusste ich trotz Regens, wo ich hingehen musste, um noch halbwegs gute Bilder zu bekommen. Man möge mir dennoch den einen oder anderen Regentropfen auf dem Foto verzeihen. Die besseren Fotos konnten wir eindeutig auf der Flusskreuzfahrt mit der Ivan Bunin machen.

Weiter ging es vorbei am Schlossplatz auf die Strelka zu den Rostra Säulen mit dem Blick auf den Winterpalast (Eremitage). Auf dem Schlossplatz hatte sich eine schier unendliche Schlange gebildet von Individual-Besuchern der Eremitage, die erst knapp eine Stunde später öffnete. Die Gruppen haben inzwischen einen eigenen Eingang auf der Newa-Seite. Auch dort sahen wir später eine ziemlich lange Schlange.

Wir sollten nun einen technischen Stopp in einem Souvenir-Laden haben mit WC, der sich aber mangels Parkplatzes für den Bus nicht realisieren lies. Wir fuhren ein anderes ähnliches „Etablissement“ an. Immerhin gab es eine kleine Vodka-Probe und den klassischen kleinen Hefekringel oder Tee bzw. löslichen Kaffee (draußen gab es für 2 Euro Kaffee, Espresso und mehr aus einer Siebträgermaschine). Bezahlt werden konnte selbstverständlich in Rubel, Euro, Pfund oder Dollar bzw. mit Kreditkarte. Erst auf Nachfrage erklärte Nadya das kleine Ziegelgebäude auf der anderen Straßenseite. Darin befindet sich das Blockhaus, das Zar Peter der Große als erste Schlafstätte in Sankt Petersburg hat bauen lassen – also das erste Haus von Sankt Petersburg. Auch wenn wir das eigentliche Blockhaus nicht sehen konnten, ist schon der kleine Ziegelbau mit seinem reich verzierten Zaun eine Augenweide.

Weiter ging es zur Peter und Paul Festung, für die wir mit Führung ca. 30 Minuten Zeit hatten. Die Besichtigung der Kathedrale war leider nicht vorgesehen. Dort liegen sämtliche Zaren und ihre Familien seit dem 18. Jahrhundert begraben. Mittags werden von der Festungsmauer Salutschüsse abgefeuert. Der Friedhof der Kommandanten ist eine der ältesten Friedhofsanlagen Russlands.

Noch zwei Panoramen: Der Platz vor der Peter und Paul Kathedrale…

Panorama Peter und Paul Kathedrale
Panorama Peter und Paul Kathedrale

… und der Blick auf die Paläste am Newa-Ufer:

Panorama Newa-Ufer
Panorama Newa-Ufer

Der letzte Stopp war schließlich die Blutkirche mit weiteren 10 Minuten Fotopause. Dort war allerdings der bisherige Nieselregen bereits in etwas stärkeren Regen übergegangen.

Um 13 Uhr waren wir wieder zurück am Hafen.

Treffpunkt für die nächste Tour, PZ89A “Local Life Experience: Metro Ride, Kuznechny Market” (49,75 Dollar) war um 13:30 Uhr an den Bussen mit Abfahrt um 13:45 Uhr. Da an der Passkontrolle nichts los war, rannte ich buchstäblich aufs Schiff, legte einen kurzen Boxenstopp in der Kabine ein, schnappte mir einen Cappuccino und zwei Cookies am Café al Bacio und weiter ging es zur Passkontrolle und den Bussen. Man erhält übrigens bei der ersten Passkontrolle einen Zettel mit seinen persönlichen Daten. Bei der Rückkehr aufs Schiff erhält man einen zweiten Stempel in den Pass und der Zettel wird einbehalten. Verlässt man erneut das Schiff, wird nur der Pass angesehen – ohne weiteren Stempel oder Zettel.

Tja, was soll ich jetzt über diesen Ausflug sagen… ich bin mal diplomatisch: Die Ausflugsbeschreibung enthielt nichts von einem Café oder gar einer einstündigen Pause zwischen dem Marktbesuch und dem Café. Beides leider völlig überflüssig, da es lediglich Kaffee und einen nicht allen mundenden Sahne-Schoko-Kuchen gab. Wir wurden zunächst mit dem Bus zur U-Bahn Station Primorskaya in der Nähe des Hafens gebracht. Im Bus erhielten wir den nötigen Token für die Metro. Mit der grünen Linie ging es drei Stationen weit bis zur Station Mayakovskaya. Dort stiegen wir in die rote Linie um, wo die Station dann Ploschad Vosstania heisst, und fuhren eine Station bis Vladimirskaya. Letztere beiden Stationen sind historische, die letzte die tiefste von St. Petersburg. Wir erhielten Informationen über die Linien, aber nichts über die Geschichte der Metro. Zeit für Fotos blieb auch kaum, obwohl viele der Gäste gerade deswegen den Ausflug gebucht hatten. Daher teilweise etwas “schiefe” Schnellschüsse.

Von dort aus liefen wir um die Ecke zum Kuznechny Markt. Die Markthalle ist recht nett, gebaut in den 1920ern im Sowjet-Jugendstil. Es gibt auch einen Souvenirstand, der alle Währungen akzeptiert. Wir hatten eine gute halbe Stunde zur Erkundung der Markthalle. Auch hier leider keine Informationen zur Geschichte dieses Marktes. Anastasia half allenfalls beim Übersetzen, wenn jemand etwas kaufen wollte.

Nun war es 15 Uhr und unsere Führerin Anastasia meinte, das Café, das nicht in der Tourbeschreibung stand, wäre erst für 16 Uhr reserviert. Gut, dann gingen wir noch in eine nahegelegene Vladimir Kirche (in welcher allerdings nicht fotografiert werden durfte).

Anschließend führte uns Anastasia durch den Regen und die Gassen, um die Stunde zu überbrücken. Immerhin kamen wir an einem Starbucks vorbei, was einen Mitreisenden glücklich machte, weil er eine Tasse kaufen konnte. Nichts besonders Sehenswertes außer vielleicht der Shopping Mall Galleria auf dem Ligovsky Prospekt in der Ferne. Endlich waren wir im Café mit dem russischen Namen Bisquit Banquet angekommen. Dort standen eine Flasche Wasser sowie der eher seltsame Schokoladenkuchen samt je zwei Pralinien am Tisch. Irgendwann wurde noch Kaffee eingeschenkt (aber im Übrigen nicht nachgeschenkt). Nun ja, was das mit Local Life Experience zu tun haben soll, erschloss sich mir jedenfalls nicht und ich war da nicht die Einzige. Hätte es wenigstens russische Piroggen, russischen Tee oder andere Spezialitäten gegeben. Dafür lief Edith Piaf in voller Lautstärke – Local Life eben.

Immerhin, wir erhielten Funkkopfhörer, um die nicht gegebenen Informationen besser verstehen zu können. Und außerdem hatten wir einen Wachmann mit dabei, der penibel auf unsere Gruppe aufpasste, damit auch niemand in der U-Bahn verloren ging. Um 17:30 Uhr waren wir wieder zurück im Hafen.

Wir hatten uns bewusst für Ausflüge mit dem Schiff entschieden, insbesondere weil ich bereits in Sankt Petersburg war und meine Mutter 19 Stunden Ausflug in zwei Tagen nicht machen wollte, so wie dies von privaten Anbietern angeboten wird. Während wir mit Nadya eine gute Führerin hatten, die auch das richtige Maß an Geschichte einflocht, war Anastasia eher gelangweilt und desinteressiert. Immerhin hatten wir niemanden, der uns mit der kompletten Geschichte Russlands beglücken wollte – diese Variante Reiseführer hatten wir einmal bei der Ivan Bunin.

Ich machte mich für das Abendessen fertig und wir gingen hoch in die Sky Observation Lounge zur Cocktailstunde und anschließend zum Abendessen. Ach ja, Maco brachte mir zu den Lobster Ravioli einen Schluck Weißen und anschließend zur Ente einen Rotwein.

Liv & Joe in der Sky Observation Lounge
Liv & Joe in der Sky Observation Lounge

Nach dem Abendessen zog ich mich erneut in die Sky Observation Lounge zurück. Inzwischen hatten die Marina, die MSC Musica und die Viking Star den Hafen verlassen. Bei uns war ursprünglich die Abfahrt für 18 Uhr geplant, wurde aber wegen der Umstände auf 20 Uhr verschoben. Nadya erzählte uns übrigens, wie schlimm der Sturm die letzten zwei Tage gewütet hatte. Es gab umgestürzte Bäume, die Kanäle hatten Hochwasser (so dass beispielsweise die Kanalboot-Fahrten ausfallen mussten), Straßen waren überschwemmt und einzelne Metro-Stationen gesperrt. In der Sky Observation Lounge spielten ab 20 Uhr Liv & Joe (Gitarre, Klavier und Gesang). Von dort aus sah ich auch dem Ablegen zu.

Um 21 Uhr ging es ins Theater zur eher spontanen Ersatz-Show „Beyond Broadway & Jonathan Kane“ – Broadway Lieder gesungen vom Cast der Celebrity Silhoutte und weitere Elton John Songs von Jonathan Kane. Gut letzterer gefällt mir immer noch nicht, aber das ist mein Problem.

EM-Halbfinale Deutschland - Frankreich
EM-Halbfinale Deutschland – Frankreich

Ab 22 Uhr wurde das EM-Halbfinale Deutschland gegen Frankreich im Celebrity Central übertragen. Popcorn und Snacks standen bereit. Nun ja, der Ausgang ist bekannt.

[clear]

Anschließend gingen wir ins Bett und sahen vom Balkon aus noch die Durchfahrt durch das Sperrwerk.

Der Regen hatte immer noch nicht aufgehört.

Anmerkung: Cruisediary.de wurde auf dieser privaten Urlaubsreise von Celebrity Cruises durch ein Internet-Paket unterstützt

Gefällt Ihnen dieser Beitrag? Dann teilen Sie ihn bitte in den sozialen Medien ...

... und folgen Sie uns auch auf Facebook, Twitter und/oder Instagram!

X

Hinweise zur redaktionellen Unabhängigkeit und zu Werbung

Cruisediary.de wurde auf dieser privaten Urlaubsreise von Celebrity Cruises durch ein Internet-Paket unterstützt In unserer unabhängigen Berichterstattung lassen wir uns dadurch nicht beeinflussen.

Wir legen grossen Wert auf unabhängige und neutrale Berichterstattung. Wenn uns etwas nicht gefällt, werden wir das schreiben, und auch, wenn uns etwas gefällt - egal, ob wir auf eigene Kosten oder auf Einladung gereist sind. Das sind wir unseren Lesern schuldig. Und selbst die Reedereien haben nichts davon, wenn wir Dinge beschönigen. Denn spätestens auf dem Schiff selbst würde die Diskrepanz zwischen zu wohlwollendem Bericht und der Realität ohnehin auffallen.

Damit aber erst gar nicht der Verdacht der Heimlichtuerei oder Mauschelei aufkommt und damit unsere Leser erst gar nicht auf die Idee kommen, wir würden geflissentlich verschweigen, dass wir oft auf Einladung der Reedereien unterwegs sind, kennzeichnen wir unsere Beiträge entsprechend.

4 Gedanken zu „Metropolen der Ostsee mit der Celebrity Silhouette“

  1. Hallo, vielen lieben Dank für Deinen tollen Bericht. Wir fahren im Feber das erste Mal mit X. Ich hatte viele Fragen, die nun – dank Deines Berichtes – beantwortet sind. Es ist immer eine große Hilfe, wenn solche Berichte erstellt werden.

    Liebe Grüße und noch viele schöne KF
    Caterina

    Antworten
  2. Hallo Carmen!

    Ein sehr cooler Tipp, der Hauptbahnhof – da freue ich mich richtig drauf, wenn ich am Samstag selbst in Helsinki von Board gehe! Aber nur Fähre. 😀

    Ich mag den Jugendstil, den man hier in vielen Städten im Baltikum finden kann. Vor allem in Riga. Aber das dieser bis nach Finnland gekommen ist und heute noch existent ist … Wow!

    Habe ich es richtig verstanden, dass im Tagesticket für die öffentlichen Verkehrsmittel in Helsinki auch die Fähre zum Suomenlinna inkludiert ist? Da würde sich das Ticket ja richtig lohnen, oder?

    Grüße, Torsten …

    Antworten
    • Danke, Torsten!
      Leider hatten wir keine Zeit, den Hauptbahnhof auch von innen zu erkunden. Helsinki bietet sehr viele Jugendstil-Gebäude in der Innenstadt – sozusagen als Folge des Stadtbands von 1808 während des Russisch-Schwedischen-Kriegs.
      Das Tagesticket kostet inzwischen 9 Euro und ich hatte es damals so gelesen, dass es auch für die Fähre gilt. Wir sind auch rübergefahren, sprich der Automat hat unser Ticket akzeptiert ;-).
      Gruß
      Carmen

      Antworten

Schreibe einen Kommentar