Aranui 5 – Tag 9 Ua Huka – Jeeptour über die Insel und Polynesischer Abend

Der Tag begann erneut früh – um halb Sechs um genau zu sein. Gegen 6:30 Uhr sollten wir die Bucht von Vaipaee erreichen. Also erst einmal zum Frühstück um 6 Uhr.

Anschließend raus an Deck, denn die Insel Ua Huka war bereits in Sicht. Die Bucht von Vaipaee ist extrem eng und geankert wird eigentlich in der Zufahrt zur Bucht, die von hohen Basaltfelsen umgeben ist. Hier wird zunächst der Anker geworfen. Dann dreht das Schiff zwischen den engen Felswänden. Mit je zwei Leinen wird das Heck rechts und links an einem in den Felsen eingelassenen Poller festgemacht. In diesem Zufahrtskanal können die Wellen recht hoch werden und das Festmachen verlangt den Matrosen viel Geschick ab.

Die deutsche und die englische Gruppe durften bereits um 7:30 Uhr von Bord gehen. Am Pier war der Frachtverkehr schon am Laufen. Das letzte Auto, das samt einem Betonmischer und Reifen in einem Container am Deck stand, war nun auf dem Pier zu sehen. Dora, ein kleiner Hund, sorgt dafür, dass mit der Ladung keine schwarzen Ratten eingeschleppt werden. Ua Huka ist die einzige noch rattenfreie Insel der Marquesas.

Ein kurzer Regenschauer lies alle unter ein Dach eilen. Danach wurden wir auf die Jeeps verteilt, die zwischen vier und acht Personen fassen. Die Fahrer verteilten Ketten aus Samenkapseln an die Passagiere. Alle Fahrzeuge waren mit Blumen oder Blättern geschmückt.

Zunächst ging es zum Botanischen Garten Arboretum Papua-Keikaha, den der frühere Bürgermeister gegründet hatte. Über 40 Mangoarten gibt es hier, eine Zitrusplantage, eine Teakholzplantage sowie zahlreiche einheimische und nicht einheimische Bäume und Pflanzen. Der aktuelle Bürgermeister hat einige Vanille-Pflanzen anbauen lassen. Cashewnüsse, Tamarinde, Macadamia, Sandelholz, Sternfrucht, Kaki, Avocado, Feigen und vieles mehr gibt es zu sehen. Am Ende gibt es noch einen Raum mit unterschiedlichen Holzarten. Mückenschutz ist im Botanischen Garten empfehlenswert.

Irgendwie kamen heute von den Guides keine klaren Ansagen. Als alle in unserem Jeep saßen, fuhr der Fahrer einfach los. Die Küstenstraße bietet ein beeindruckendes Panorama, allerdings blieben die angekündigten Fotostopps aus und erst als wir etwas sagten, hielt unser Fahrer an. Es geht übrigens vorbei an dem 1972 gebauten Flughafen, dem ersten auf den Marquesas.

Die Fahrt endete zunächst in Hokatu. Dort kaufte ich in dem kleinen Kunsthandwerkerladen einen Blumenkranz aus Stoff. Die Verkäuferin passte mir diesen an und erklärte mir auch noch, welche der Frauen den Kranz gemacht hatte. 1.000 FCP kostete der Kranz. Wir lauschten noch ein wenig den Musikern beim Laden.

Wenige Schritte weiter ist das Petroglyphen-Museum. Eigentlich ist das nur ein kleiner Raum mit einigen Abgüssen von Petroglyphen. Im Garten gibt es noch einige Tikis.

Endlich trafen nach und nach die weiteren Fahrzeuge unserer Gruppe ein. Wir waren der Gruppe locker 20 Minuten voraus.

Weiter ging es nach Hane.

Der Fahrer lies uns beim Kunsthandwerkermarkt und dem Meeresmuseum raus. Keines der anderen Fahrzeuge kam. Wir gingen hinunter zum Strand, als uns unsere Mitfahrer riefen. Treffpunkt wäre eigentlich weiter oben bei dem Restaurant gewesen, in welchem die französische Gruppe ihr Mittagessen hatte. Unser Fahrer hätte hier gar nicht anhalten sollen.

Vom Treffpunkt aus ging es auf die kleine Wanderung hinauf zum Me´ae Mei Aute, einer kleinen Tempelanlage mit drei Tikis und einer schönen Aussicht über die Bucht von Hane. Es hieß, dass die Wanderung eine Stunde dauern würde, aber wir waren deutlich schneller oben. Sidsel gab einige Erklärungen zu dieser archäologischen Stätte ab. Auf dem Rückweg rutschte ich auf der losen Erde aus und schrammte mir das Knie leicht auf. Eine Mitreisende gab mir ein antibakterielles Feuchttuch. Den Rest erledigte dann professionell die Krankenschwester vor dem Mittagessen. Bei jedem der Ausflüge und insbesondere den Wanderungen sind entweder die Krankenschwester oder der Arzt (bei uns Ärztin) mit dabei. Für die beiden kleinen Schrammen bekam ich ein beeindruckendes Pflaster nach der Wunddesinfektion von locker 10 mal 10 cm. Für die Wanderung sind feste Schuhe wieder empfehlenswert, ebenso wie Mückenschutz.

Wir trafen uns alle an der Kirche von Hane. Diejenigen, welche nicht auf die Wanderung gingen, konnten sich in der Zwischenzeit den Ort ansehen, der aber außer der Kirche und dem Museum nicht viel zu bieten hat. Die Wanderung lohnt sich, auch wenn es steil nach oben geht.

Um 11:45 Uhr ging es weiter in Richtung Tohua „Te Tumu“. Dort war unser Restaurant sowie ein Museum – übrigens direkt oberhalb des Flughafens. Das Essen war sehr lecker und in Buffetform. Wasser gibt es zum Essen, andere Getränke können käuflich erworben werden. Zum Nachtisch gab es Kaffee und Tee. Die Zubereitung des Essens wurde von der Gesellschaft Association Vaiku´a übernommen, die sich um den Schutz der Vogelwelt auf Ua Huka kümmert. Dazu gehört eben auch Dora, der Rattenhund. Denn auf den anderen Inseln haben die Ratten die Vogelwelt stark reduziert. Auf Ua Huka leben noch zwei endemische Vogelarten, der Pihiti und der Pati’oti’o. Die Gesellschaft verkauft auch T-Shirt (1.500 FCP) und einen Fadenrucksack (500 FCP) oder Poster mit den endemischen Vögeln (300 FCP). Ich kaufte zur Unterstützung der Arbeit der Gesellschaft einen der Rucksäcke. Während des Essens gab es noch eine kleine Tanzvorführung von Kindern. Im Restaurant trafen wir auf die 12 Reiter, die vom Hafen aus hierher gerittten sind. Dieser Ausflug ist optional und kostet 8.000 FCP.

Anschließend ging es in das benachbarte Museum – Musée Communal de Ua Huka -, das erst seit 2006 besteht. Das ist bislang das schönste Museum auf der Reise. Ausgestellt sind zahlreiche Repliken aus der marquesischen Kultur. Als Szenen sind nachgebildet eine marquesische Küche, eine Kultstätte und auch ein marquesisches Haus Pae Pae.

Danach ging es zurück mit den Jeeps nach Vaipaee. Dieses Mal verweigerte unser Fahrer das angebotene Trinkgeld. Trinkgeld ist eigentlich in Französisch Polynesien unüblich. Wir liefen noch den Strand entlang für ein paar Fotos und fuhren dann mit der Barge zurück zum Schiff. Die letzte Barge ging um 15:30 Uhr.

Zurück an Bord war die Aranui 5 bereits liebevoll für den heutigen polynesischen Abend geschmückt.

Um 16 Uhr verließen wir Ua Huka in Richtung Nuku Hiva, wo wir in der Bucht von Taiohae ankern werden. Für den heutigen polynesischen Abend werden in Taiohae lokale Musiker und Tänzer an Bord kommen.

Sidsel Millerstrom hielt heute um 16:15 Uhr nochmals ihren Vortrag für die französischen Gäste, den Valentina vom Englischen ins Französische übersetzte. Die Tänzer bereiteten sich um 17 Uhr im Konferenzraum auf ihren Auftritt am Dienstag vor.

Um 17:30 Uhr war bereits das Briefing für den morgigen Tag auf Nuku Hiva und Ua Puo angesetzt. Für Morgen gibt es keinerlei Programm. Jeder kann machen, was er will. Denn die Stopps sind mehr dem Frachtverkehr geschuldet. Leider findet das für Ua Puo angekündigte Kanufahren nicht statt. Dort gibt es am Strand eine Kanuschule. Dort können normalerweise die Passagiere das auch in Sechser-Kanus ausprobieren. Allerdings findet in den nächsten Tagen ein großer Wettkampf statt – das Hawaiki Nui Va´a, das härteste Rennen der Welt von Rangiroa bis Bora Bora -, an dem Kanuten aus dem ganzen pazifischen Raum und darüber hinaus teilnehmen. Entsprechend hatten wir übrigens auch Kanus als Ladung im Frachtbereich.

Wir passierten Ua Pou in der Ferne und fuhren auf Nuku Hiva zu. Heute waren mal alle Spitzen von Ua Pou zu sehen.

Ach ja, einen Sonnenuntergang gab es natürlich heute ebenfalls:

Die Happy Hour begann erst um 18 Uhr. Heute gab es einen Cosmopolitan – meinen Signature-Cocktail. Hmm, da muss ich wohl noch etwas Nachhilfe geben. Zu wenig Cranberrysaft und in den Cosmo gehören keine Eiswürfel.

Tave und Ruaheiarii standen ab 18:30 Uhr in der Boutique zum Binden der Pareos für den heutigen Abend zur Verfügung. Ich wollte mich dort ja beraten lassen, hatte aber vorher schon eine Passagierin gesehen, deren Bindetechnik mit gefiel. Mit Hilfe meines Mannes hatte ich den Pareo entsprechend hinbekommen. Mein Tuch ist allerdings aus Baumwolle und etwas durchsichtiger. So musste ich improvisieren, die Träger von einem farblich passenden BH entfernen und diesen dann mit Tapeband fixieren. Und auch mein Mann kam nicht aus. Er wollte es bei den beiden Ketten aus Samen von heute belassen. Da mein selbst gemachter Blumenkranz aber gerade so durchhielt, durfte er meinen heute gekauften Stoffkranz tragen, ob er wollte oder nicht.

Ab 19 Uhr begann der polynesische Abend am Pooldeck, das nun fast vollständig mit Palmenblättern „eingewebt“ und mit Blumen dekoriert worden war.

Das Abendessen, an dem auch die Crew teilnimmt, war wieder in Buffetform. Endlich wieder polynesische Küche und alles sehr lecker – Poisson cru, Schwein in Kokosnussmilch, Kürbispudding, Salate und vieles mehr.

Nach dem Abendessen stand ab 20:30 Uhr bis 23:30 Uhr die musikalische Unterhaltung auf dem Programm. Dazu gab es an der Pool Bar von 21 bis 22 Uhr nochmals eine Happy Hour. Zunächst gab es eine Vorführung einer marquesischen Tanzgruppe aus Nuku Hiva, wo wir inzwischen in der Bucht ankerten. Gezeigt wurden wieder der Schweinetanz und der Vogeltanz. Am Ende gab es eine Tanzlektion für die Passagiere. Gut, dass wir von Deck 9 aus fotografierten.

Danach übernahmen wieder Nui und Yann die musikalische Unterhaltung. Wir gingen gegen halb Zehn ins Bett.

Tag 10 ist der letzte Tag auf den Marquesas Inseln. Wir sind nochmals in Taiohae auf Nuku Hiva und am Nachmittag in Hakahau auf Ua Pou.

Anmerkung: Cruisediary.de reiste mit Unterstützung durch Aranui Cruises und Tahiti Tourisme.

Gefällt Ihnen dieser Beitrag? Dann teilen Sie ihn bitte in den sozialen Medien ...

... und folgen Sie uns auch auf Facebook, Twitter und/oder Instagram!

X

Hinweise zur redaktionellen Unabhängigkeit und zu Werbung

Cruisediary.de reiste mit Unterstützung durch Aranui Cruises und Tahiti Tourisme. In unserer unabhängigen Berichterstattung lassen wir uns dadurch nicht beeinflussen.

Wir legen grossen Wert auf unabhängige und neutrale Berichterstattung. Wenn uns etwas nicht gefällt, werden wir das schreiben, und auch, wenn uns etwas gefällt - egal, ob wir auf eigene Kosten oder auf Einladung gereist sind. Das sind wir unseren Lesern schuldig. Und selbst die Reedereien haben nichts davon, wenn wir Dinge beschönigen. Denn spätestens auf dem Schiff selbst würde die Diskrepanz zwischen zu wohlwollendem Bericht und der Realität ohnehin auffallen.

Damit aber erst gar nicht der Verdacht der Heimlichtuerei oder Mauschelei aufkommt und damit unsere Leser erst gar nicht auf die Idee kommen, wir würden geflissentlich verschweigen, dass wir oft auf Einladung der Reedereien unterwegs sind, kennzeichnen wir unsere Beiträge entsprechend.

Schreibe einen Kommentar